Das Vortex Fiasko
und in den Himmel gefahren.«
»Wenn du stirbst, Harry, kommst du nicht in den Himmel.«
›The Bat‹ lachte und fuhr zu Bane, der sich bückte und die ausgestreckte Hand schüttelte. Dann bemerkte Harry den grimmigen Ausdruck auf seinen Zügen.
»Was ist los, Josh?« fragte er sich.
»Jake Del Gennio ist tot.«
›The Bat‹ erbleichte. »Tot? Scheiße, wie?«
»Keine Ahnung. Das ist das Problem. Ein gewiefter Profi hat ihn entführt. Er wird nicht zurückkommen.«
»Weißt du schon, wer die Schweinehunde sind?«
»Noch nicht, aber ich habe ein paar Spuren.«
Bannisters Gesichtszüge spannten sich. »Mir stehen noch ein paar Wochen Urlaub zu. Wie wäre es, wenn ich sie nehme und wir die Scheißkerle gemeinsam aufspüren?«
Bane schüttelte den Kopf. »Nein, Harry, dazu ist es noch zu früh. Jemand hat Jake wegen etwas beseitigt, daß er vor drei Tagen gesehen hat. Und wer auch immer es war, er ist verdammt umsichtig vorgegangen.«
»Was hat Jake vor drei Tagen gesehen?«
»Er hat behauptet, eine 727 habe sich in Luft aufgelöst. Er hat mich gestern gebeten, der Sache nachzugehen.«
»Und ist sie verschwunden?«
»Vielleicht. Niemand packt aus.«
»Bis auf Jake …«
»Und der auch nicht mehr«, korrigierte Bane.
»Großer Gott, Josh, ich komme mir fast so vor wie in den alten Tagen.« ›The Bat‹ ließ die Knöchel knacken. »Was brauchst du also? Was kann meine magische Tastatur dir beschaffen?« Harry lächelte. Bane hatte seine Bitte noch nicht geäußert, doch es gab ein paar Dinge, die man nicht aussprechen mußte.
Er zögerte nicht. »Die Passagierliste des Fluges 22 der Central Airlines von vor drei Tagen.«
»Es wäre viel einfacher, sie direkt von der Fluggesellschaft zu bekommen.«
»Ich will nicht, daß etwas nach außen dringt, Harry. Wenn ich mir die Passagierliste von der Fluggesellschaft besorge, weiß der, der Jake beseitigt hat, daß ich mich dafür interessiere.«
»Dann könnte es gefährlich werden?«
»Das ist es schon.«
›The Bat‹ schlug sich auf die leblosen Schenkel. »Mann, da ficke der liebe Gott 'ne Ente, ich habe gehofft, daß du das sagst.« Sein Gesicht strahlte, war plötzlich lebensprühend, lebendig. Die Verbitterung, die Bane am Tag zuvor gespürt hatte, war verschwunden. »Angesichts der Gefahr fühle ich mich natürlich berechtigt, dich ebenfalls um einen Gefallen zu bitten.«
»Heraus mit der Sprache.«
Doch Harry war dazu noch nicht ganz bereit. »Es ist schon komisch mit meinem Computer. Ich kann dir Informationen über fast alles beschaffen. Ich habe Zugang zu jedem Flugschreiberband aller kommerziellen und aller Regierungsflüge … Nur an eines komme ich nicht heran: an Informationen des Geheimdienstes, die, die ich am dringendsten brauche.«
»Und?«
»Und das Center hat Zugang zu allen Bändern – oder kann sich zumindest einschleichen –, an die ich nicht herankomme.« Jetzt war er bereit. »Ich möchte, daß du mir die neueste Informationen über Trench besorgst.«
»Harry …«
»Jetzt labere mir keine Scheiße vor, Josh, sonst trete ich dir mit meinen gelähmten Beinen die Eier ein. Ich will Trench, und du willst die Passagierliste des Fluges 22. Ein faires Geschäft, würde ich sagen.«
»Laß die Sache auf sich beruhen, Harry.«
»Das kann ich nicht, Josh. Siehst du denn nicht ein, daß ich das nicht kann? Ich denke jeden Tag an das Arschloch, wenn ich mir schon den Schweiß abwischen muß, nur, um es aus dem Bett zu schaffen. Gott im Himmel, Josh, hast du schon mal versucht, dich aufs Scheißhaus zu setzen, ohne deine Beine benutzen zu können? Dieser Mistkerl hat mir ein normales Leben gestohlen.«
Bane wollte weitere Einwände erheben, bis er sich daran erinnerte, daß ihn an dem, was mit Bannister geschehen war, eine genauso große Schuld traf wie Trench.
»Ich werde sehen, was sich machen läßt«, sagte er leise.
Bannisters Augen waren kalt. »Morgen abend, Josh. Ich gebe dir die Passagierliste, und du gibst mir die neuesten Informationen über Trench. Abgemacht?«
»Abgemacht«, entgegnete Bane zögernd.
»Willst du mir sagen, wofür du die Passagierliste brauchst?« fragte ›The Bat‹ nach einer Pause, die länger schien, als sie war.
»Wenn mit diesem Flugzeug wirklich etwas passiert ist, können mir die Passagiere wohl sagen, was. Wer auch immer dahintersteckt, er kann wohl kaum etwas vertuschen, in das siebenundsechzig Leute verwickelt sind.«
»Jake ist vielleicht ausgerastet. So etwas kommt
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