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Das Vortex Fiasko

Das Vortex Fiasko

Titel: Das Vortex Fiasko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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riechen. Mit einem letzten Sprung schaffte er es auf den gegenüberliegenden Bürgersteig und ignorierte dabei geflissentlich die Gedanken der Menschen in der Nähe, die sich zu ihm umgedreht hatten.
    Davey schaute lange genug zurück, um zu sehen, daß der große Mann ihm auf dem gleichen Weg folgte und im Zickzackkurs zwischen Autos einherlief, ohne dabei langsamer zu werden. Ein Auto kam schlitternd vor ihm zum Stehen, und Davey hatte den Eindruck, als würde der große Mann mit einem einzigen Satz über die Motorhaube springen, wirklich springen, und auf dem gleichen Bürgersteig auf der West Forty Nineth Street landen, den Davey gerade erreicht hatte; er war ihm näher denn je.
    Davey blieb stehen. Er hatte keine Puste mehr, und seine Beine fühlten sich an, als hätte jemand ein Seil um sie geschlungen. Seine neue Jacke klebte schweißnaß auf seinem Hemd, und er bemerkte kleine graue Flecken, die die Stellen markierten, wo die Zementsplitter ihr Ziel gefunden hatten.
    Der große Mann kam unaufhaltsam näher, war jetzt noch höchstens dreißig Meter entfernt. Davey drehte sich um, sah ihn an und versuchte Das Schaudern.
    Bane kam sich vor, als sei er durch eine Glastür mitten auf seinem Weg gestürzt, doch er ließ nicht nach.
    Dann sah Davey den Beinamputierten, der sich auf einem Brett mit vier Rädern über den Bürgersteig schob. Er kam wieder zur Besinnung, machte Das Schaudern und fühlte, wie das nun schon vertraute Zittern sein Rückgrat emporkroch.
    Der Beinamputierte veränderte plötzlich den Kurs seines Bretts und gewann in unglaublich kurzer Zeit an Geschwindigkeit.
    Bane stürzte vor.
    Der Beinamputierte fuhr ihm auf seinem Brett zu spät über den Weg, als daß er noch ausweichen konnte. Die Beine wurden ihm weggezogen, und er stolperte, machte einen Satz und schlug schwer zu Boden.
    Mit Hilfe von ein paar Passanten, die überraschenderweise nicht schnell weitergingen, kam Bane wieder auf die Füße. Er klopfte sich Staub ab, schlug weitere Hilfe aus und stellte fest, daß seine Haut an einigen Stellen aufgescharrt und zerkratzt war und blutete. Er blickte die Straße entlang, wo er den Jungen zuletzt gesehen hatte, als der heiße Schlag ihn erfaßt und einen Augenblick später der Beinamputierte zu Boden geschickt hatte.
    Der Junge war verschwunden.
    8
    »Wir haben den Jungen heute morgen aufgespürt und ihn bis in diese Gegend verfolgt«, sagte der Einsatzleiter von COBRA, als Trench hinter ihm die Wagentür schloß. »Es hat ein paar Stunden gedauert, aber wir haben ihn schließlich in diesem Bekleidungsgeschäft auf der gegenüberliegenden Straßenseite ausfindig gemacht.«
    Der Einsatzleiter führte Trench über die Seventh Avenue zu einer Reihe von Läden in einem einzigen Gebäude, dessen Fassade von einem Gerüst bedeckt wurde, das den gesamten Bürgersteig für sich beanspruchte.
    »Ich dachte, Sie würden gern selbst mit dem Verkäufer sprechen«, fuhr der Mann von COBRA fort. »Es hat sich etwas Seltsames ereignet.« Die Aufmerksamkeit des Mannes wandte sich von Trench zu zwei massigen Riesen von Männern, die direkt in seinem Schatten blieben, und wieder zurück.
    Die Passanten glaubten zuerst, doppelt zu sehen, und zuckten dann bei dem Anblick zusammen. Trench hatte schon öfter mit den Twin Bears gearbeitet. Große, unglaublich starke, loyale Männer, bei denen es sich um eineiige Zwillinge handelte, ein jeder mit einem flammend roten Haarschopf auf einem Kopf, der sich über zwei Meter vom Erdboden entfernt befand. Der eine Zwilling hatte jedoch braune Augen, während die des anderen unglaublicherweise blau waren. Ihre Namen lauteten Pugh und Soam, und nicht einmal Trench konnte sie trotz der Augen immer auseinanderhalten. Nicht, daß es darauf angekommen wäre. Der eine wie der andere bestand nur aus Pflichtgefühl. Sie sprachen selten und gehorchten ihm aufs Wort. Trench hatte darauf bestanden, daß sie ihn in den Osten begleiteten, nachdem Colonel Chilgers ihm den Auftrag erteilt hatte. Wenn die Twin Bears in der Nähe waren, kam er sich viel sicherer vor. Es gefiel ihm, zwischen zwei Männern einherzuschreiten, die genauso leicht eine Tür aus den Angeln reißen wie einfach hindurchgehen konnten.
    Das Bekleidungsgeschäft, das Lederjacken feilbot, trug den Namen Looking Good. Trench ließ die Twin Bears an der Eingangstür zurück und folgte dem Einsatzleiter von COBRA hinein.
    Ein Verkäufer kam zu ihnen. »Das ist der Bursche, von dem Sie mir sagten, er könnte ein paar

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