Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Vortex Fiasko

Das Vortex Fiasko

Titel: Das Vortex Fiasko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
Vom Netzwerk:
Dinge klären?« fragte er.
    »Das ist Mr. Trench«, sagte der Mann von COBRA.
    Der Verkäufer beäugte Trench nur kurz, bevor er eine weitere Tirade losließ. »Wissen Sie, ich könnte wegen dieser Sache meinen Job verlieren. Ich hoffe, Sie stecken den kleinen Scheißkerl dahin, wo er hingehört. Das Arschloch hat mich irgendwie hereingelegt.«
    »Sie hereingelegt?«
    »Mich beschissen. Mit irgendeinem Trick mit den Rechnungen gespielt.«
    »Sagen Sie ihm alles, was Sie mir gesagt haben«, trug ihm der Mann von COBRA auf.
    »Na ja«, begann der Verkäufer, »die Lederjacke, die der Junge gekauft hat, kostet 99 Dollar 99. Also gibt er mir einen Hunderter, um sie zu bezahlen, klar? Und ich kassiere, wie ich immer kassiere, und lege ihn zu den anderen großen Scheinen unter die Kassenschublade. Es war der einzige Hunderter, den ich heute eingenommen habe; ich könnte ihn also gar nicht übersehen. Doch als ich die Schublade hochhob, um das Geld für die Bankeinzahlung zu zählen, war der Hunderter verschwunden, und statt dessen lag da ein Fünfer. Dieser Junge muß ein Zauberer oder so was sein. He, ich wette, genau deshalb suchen Sie ihn auch. Er hat diesen Trick schon einmal abgezogen.«
    »So etwas in der Art«, sagte Trench.
    »Na ja, tun Sie mir nur einen Gefallen. Nageln Sie seinen Arsch an ein Kreuz, wenn Sie den kleinen Scheißkerl finden. Ich habe die Nase von Kindern wie ihn voll.«
    Trench zwang sich zu einem Achselzucken. »Übrigens, haben Sie den Schein noch?«
    »Den Fünfer, den der Junge mir gab? Klar. Ich habe ihn ganz oben auf das Bündel gelegt. Ich wollte gerade zur Bank, um die Nachmittagseinzahlung zu machen, als Ihre Freunde kamen.«
    Der Verkäufer drückte ein paar Knöpfe auf der elektronischen Kasse, und die Schublade glitt auf. Er reichte Trench einen abgenutzten Fünf-Dollar-Schein.
    »Der kleine Scheißkerl hat mich um fünfundneunzig Dollar beschissen«, lamentierte er.
    Doch Trench hörte ihn gar nicht. Seine Augen glitten über den Geldschein und konzentrierten sich auf Franklins Gesicht anstatt auf Lincolns. Er zwinkerte schnell und konzentrierte sich wieder auf den Schein. Präsident Lincoln war wieder darauf, wie es auch die ganze Zeit über der Fall gewesen sein mußte. Bis auf die Tatsache, daß Trench sich absolut sicher war, Franklin gesehen zu haben; es kam ihm beinahe vor, als hätte ihm jemand diesen Eindruck aufgezwungen. Nur einen Augenblick lang. Der Schein zitterte in seiner Hand. Er schüttelte den Bann ab und gab dem Verkäufer dafür einen Fünfziger.
    »Jetzt fehlen Ihnen nur noch fünfzig«, brachte er zustande und steckte den geheimnisvollen Fünfer ein.
    »He, danke. Sie sind ein echter Gentleman. Zu schade, daß es nicht mehr anständige Typen wie Sie gibt. Die Welt wäre viel besser dran.«
    Normalerweise hätte Trench über solch eine Bemerkung gelächelt, doch heute wollte er einfach nur hinaus. Er verließ den Laden und trat mit noch immer agilen Bewegungen zwischen die Twin Bears, so daß sie ihn abschirmten wie zwei Regenschirme, die einen heftigen Regenschauer abwehrten. Er war schon vor längerer Zeit fünfzig geworden, als er irgend jemandem eingestand, und überließ nun die körperlichen Anforderungen seines Gewerbes Menschen wie den Twins, Menschen, die sich gar nicht so sehr von dem unterschieden, was er vor einer Generation oder so gewesen war, und die sich glücklich schätzen konnten, wenn sie ihren dreißigsten Geburtstag noch erlebten. Trench war noch immer Im Spiel, weil sich seine Nervenbahnen gleichmäßig abgenutzt hatten, anstatt nur im Mittelpunkt, wie es beim Wintermann der Fall war. Er war überzeugt, der Schlüssel dafür, seine Leistungsfähigkeit zu erhalten, lag darin, nicht damit zu rechnen, sie zu erhalten. In der Tat hatte er nach diesem Glaubensbekenntnis gelebt. Daher auch die Twin Bears. Sie hatten oft und gut für ihn getötet. Diese Brüder mit ihren einfachen Gemütern, verschlossenen Lippen und stählernen Rückgraten waren sein Schutz gegen alle und jede Bedrohungen. Ihre Fähigkeiten wurden nur selten verschwendet. Erst kürzlich hatte er sie dazu benutzt, das Problem mit Del Gennio aus der Welt zu schaffen, und nun hatte Trench den entschiedenen Eindruck, daß er sie noch öfter einsetzen würde, bevor diese Sache vorbei war.
    Trench selbst war noch immer ein erstklassiger Mann und konnte mit seinen Händen noch fast so gut umgehen wie je zuvor. Es war die geistige Schärfe, die er verloren hatte; so fehlte ihm ein

Weitere Kostenlose Bücher