Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Vortex Fiasko

Das Vortex Fiasko

Titel: Das Vortex Fiasko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
Vom Netzwerk:
Schritt an seiner Schnelligkeit und ein Zoll an seiner Zielgenauigkeit. Das Vergnügen, das das Töten ihm bereitete – die Erfüllung –, war verschwunden. Er hatte es jedoch nicht einmal erwogen, sich in den Ruhestand zurückzuziehen. Trench hatte nichts, wohin er sich zurückziehen konnte. Also machte er weiter, nicht mehr ganz zufrieden mit seinem Beruf, aber noch unzufriedener mit allen anderen Alternativen.
    Er nahm auf dem Rücksitz seines Wagens Platz, die Twin Bears vorn. Der Einsatzleiter von COBRA wandte sich wieder seinen Pflichten zu. Einer der Bears, der blauäugige, hatte das Lenkrad übernommen. Trench hob den Telefonhörer ab, der ihn direkt mit COBRA in San Diego verband.
    »Ja.« Chilgers' Stimme.
    »Hier spricht Trench.«
    »Sie haben einen Bericht für mich?«
    »Um Del Gennio habe ich mich gekümmert. Von dieser Seite aus sind keine weiteren Probleme zu erwarten.«
    »Ausgezeichnet. Und der Junge?«
    »Noch nicht aufgegriffen.«
    Chilgers' Zögern signalisierte Enttäuschung. »Ich bekam die Meldung, man hätte ihn aufgespürt.«
    »Wir sind ihm jetzt auf der Spur, doch der Peilsender spielte wieder verrückt, bevor wir ihn ausfindig machen konnten.«
    »Verdammt …«
    »Das Gerät müßte heute abend wieder funktionieren. Bis morgen früh haben wir ihn.«
    »Das will ich auch hoffen, Trench. Der Peilsender wird nur noch etwa sechzehn Stunden arbeiten. Danach sind wir auf uns selbst angewiesen. Morgen früh, sagen Sie?«
    »Ja«, bestätigte Trench, und beinahe hätte er Chilgers berichtet; wie sich Lincolns Gesicht in das von Franklin verwandelt hatte; dann jedoch überlegte er es sich anders.
    »Da ist noch etwas«, sagte der Colonel.
    »Ich höre.«
    »Bane war heute morgen am Flughafen und hat Fragen gestellt.«
    »Welcher Art?«
    »Über Flug 22. Es war offensichtlich, daß Del Gennio ihm alles erzählt hat, und genauso offensichtlich ist, daß Banes Argwohn von einer rein persönlichen Besorgnis herrührt.«
    »Erklären Sie mir das.«
    »Er hat nichts zurückgehalten. Er hat alles zur Sprache gebracht, was er wußte.«
    Trench konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. »Er ist ein Profi, Colonel. Ein Profi verrät oft viel zuviel, um seine wahren Absichten zu verbergen. Wenn er sowieso schon alles weiß und frei darüber spricht, wird man annehmen, daß er nicht noch mehr sucht.«
    »Nun ja …«
    »Lassen Sie sich nicht von ihm täuschen, Colonel. Er ist auf etwas gestoßen und wird keine Ruhe geben, bis er auch den Rest ausgegraben hat.«
    »Dann beseitigen Sie ihn, beseitigen Sie ihn, wie ich es schon vorgeschlagen habe, als ich erfuhr, daß er in die Sache verwickelt ist.«
    Trench ließ den Blick über die vor ihm sitzenden Twin Bears gleiten. »Das könnte sich als überflüssig erweisen, vielleicht sogar als nachteilig. Nachdem Del Gennio aus dem Weg geräumt wurde, kann er nirgendwo mehr anfangen zu graben. Lassen Sie ihn in Ruhe.«
    »Sie sprechen, als sei er noch der Wintermann.«
    »Setzen Sie ihn zu großem Druck aus, und er wird zum Wintermann werden. Im Augenblick stellt er nur eine kleine Bedrohung für uns dar. Belassen Sie es dabei, Colonel.«
    »Ich bin mir noch nicht schlüssig«, sagte Chilgers, offenbar erbost darüber, daß man ihm vorschrieb, was er zu tun hatte.
    »Colonel, er weiß, daß Del Gennio beseitigt wurde, und er argwöhnt, daß es etwas mit dem Flug 22 zu tun hat. Dort verläuft die Spur im Sand … wenn wir nicht mehr auf seinem Weg zurücklassen.«
    Chilgers seufzte. »Dann machen wir es so, wie Sie es vorschlagen, Trench«, sagte er, nachdem er die Alternativen noch einmal überdacht hatte. »Für den Augenblick möchte ich, daß Sie Ihre Bemühungen darauf konzentrieren, den Jungen aufzutreiben.«
    »Bis morgen früh, Colonel.«
    Chilgers hielt den stummen Hörer noch eine Sekunde lang am Ohr, dann legte er ihn auf. Trenchs Bericht hatte ihn nicht überzeugt; Bane war eine zu große Bedrohung. Er mußte beseitigt werden, oder die gesamte Operation war gefährdet. Der Wintermann war eine Sorge, die Chilgers so dringend brauchte wie einen Kropf, und wenn Trench der Aufgabe, ihn aus dem Spiel zu nehmen, nicht gewachsen war …
    Der Colonel nahm den Hörer wieder auf und wählte eine Übersee-Nummer. Nach zweimaligem Läuten erklang ein Piepston, und Chilgers wartete, bis er sicher war, daß das Band lief, bevor er seine Nachricht hinterließ:
    »Sagen Sie Scalia, daß ich seiner Dienste bedarf.«
    9
    Wie konnten sie sich nur so ähnlich

Weitere Kostenlose Bücher