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Das Vortex Fiasko

Das Vortex Fiasko

Titel: Das Vortex Fiasko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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strengem Verschluß halten wollen. Diese Akten zeichnen alle Bewegungen von Agenten feindlicher Mächte auf. Das ist überflüssig geworden, wenn Trench nun für uns arbeitet. Sie werden wahrscheinlich auch nicht wollen, daß sich irgendein freier Agent an seine Spur hängt, oder jemand, der Groll gegen ihn hegt.«
    »Wie Harry?«
    »Wie Harry.«
    »Was wirst du ihm sagen?«
    »Die Wahrheit.«
    »Glaubst du, daß das klug ist?«
    »Wahrscheinlich nicht, aber wenn man schon anfängt, seine Freunde zu belügen, ist man ziemlich weit heruntergekommen.« Bane zögerte, bemüht, das Thema zu wechseln. »Kannst du irgendwie herausbekommen, für welche Abteilung Trench jetzt arbeitet?«
    »Wahrscheinlich, aber ich werde einige Zeit brauchen.«
    »Dann spare dir die Mühe. Es gibt eine Menge Leute im Network, die Harry noch einen Gefallen schulden. Es ist an der Zeit für Harry, jetzt ein paar davon zurückzufordern.«
    »Du sprichst nicht gerade wie sein Freund, Josh.« Janie runzelte die Stirn; ihre Augen blickten zornig. »Dieser arme Bursche wird wahrscheinlich losgehen – Entschuldigung, losrollen – um sich umzubringen, und du stehst einfach da und siehst zu.«
    »Wenn ich irgendwo stehe, dann an seiner Seite. Soviel schulde ich Harry.«
    »Dann willst du also, daß er auf Trench losgeht, damit du auch auf ihn losgehen kannst und etwas von der Schuld loswirst, die du mit dir herumschleppst?«
    »Vielleicht«, gab Bane zu, weil es keinen Sinn hatte, ihr die Sache zu erklären. Er konnte einfach nicht erwarten, daß Janie Männer wie ihn und ›The Bat‹ verstand, die Art und Weise, wie sie lebten und starben. Die Regeln waren anders, und damit auch alle Werte. Es gab einen Kodex, den man beachten mußte.
    »Weißt du was, Josh? Harry mag sich zwar ohne Beine bewegen, aber du bewegst dich manchmal ohne Herz. Das muß man wohl als Kriegsverletzungen abtun. Spielt auch keine Rolle, solange die Schecks von der Regierung regelmäßig kommen. Aber weißt du, was euch beide von den anderen unterscheidet? Eure Verletzungen scheinen euch gleichgültig zu sein. Selbst wenn sie nicht verheilen, macht ihr weiter. Narbengewebe blutet wohl nicht.«
    Janie hätte weitersprechen können, verzichtete aber darauf. Ein anderer Mensch stand vor ihr, eher ein Fremder als ein Geliebter. Sie konnte darum kämpfen, ihn zu erreichen, ihn zurückzuholen, aber die Vergeblichkeit des Versuchs machte ihn schon zunichte, bevor sie ihn überhaupt unternommen hatte. Sie hatte immer gewußt, daß es diesen Teil von Joshua Bane gab, daß er unter der Oberfläche lauerte, jenseits ihrer Kontrolle und ihrer Liebe. Nichtsdestotrotz machte es sie betroffen, es nun zu erleben; die Klarheit seiner Absichten und Entscheidungen war so verängstigend, so … fremd. Der Teil Joshua Banes, den sie liebte, würde eines Tages vielleicht zurückkehren, doch sie zählte nicht darauf.
    Bane rief Harry Bannister im I-Com-Tech von einem leeren Büro auf dem gleichen Gang aus an.
    »Ich habe die Liste, um die du gebeten hast, Josh«, erklärte ›The Bat‹.
    »Ich möchte dich um noch etwas bitten. Kurzbiographien – Alter, Beruf, Wohnort, das ganze übliche Material.«
    »Du suchst nach etwas, das sie in Verbindung miteinander bringt, nicht wahr?«
    »Liest du etwa meine Gedanken?«
    »Da ficke der liebe Gott eine Ente, du warst schon immer ein offenes Buch für mich, Josh.« ›The Bat‹ zögerte. »Und was ist mit deinem Teil des Handels?«
    »Bist du sicher, daß du darauf bestehst, Harry?«
    »Allerdings.«
    »Trench ist in Amerika.«
    »Du erzählst mir keine Scheiße? Dieser Bastard ist jetzt auf unserer Seite?«
    »Anscheinend.«
    »Dann kann ich ihn viel leichter festnageln. Weißt du, ich reise jetzt nicht mehr so gern.«
    »Vielleicht hat er Schutz.«
    »Scheißdreck! Der Mann, der Trench vor einem meiner Messer schützen kann, ist noch nicht geboren, Josh. Dieser Mistkerl hat meine Beine gestohlen, und jetzt begleiche ich die Rechnung.«
    »Du mußt immer noch herausfinden, für welche Abteilung er arbeitet.«
    »Kein Problem. Ich muß mich nur hinter das Telefon klemmen. Damit fange ich sofort an, sobald ich die siebenundsechzig Namen auf deiner Passagierliste überprüft habe. Gib mir eine Stunde oder so.«
    Bane sah auf die Uhr. »Ich werde um elf bei dir sein.«
    Harry ›The Bat‹, spähte aus seinem I-Com-Tech-Büro, als Bane über den Teppich zu ihm glitt.
    »Guten Morgen, Josh. Wenn es je einen guten Morgen gegeben hat, dann diesen.«
    Vom

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