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Das Vortex Fiasko

Das Vortex Fiasko

Titel: Das Vortex Fiasko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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die Straßen und verbirgt seine Schuppen unter der Verkleidung eines Mannes« – der Blick hielt bei Davey inne – »… oder eines Jungen.« Der Mund des Predigers klaffte auf. Seine Lippen zitterten. »Der Herr sei uns gnädig, der Teufel ist hier unter uns! Du bist es, Junge, du bist der Teufel!« Er zeigte mit einem wurstförmigen Finger auf Davey, machte ein paar Schritte und blieb plötzlich stehen, als habe eine Ziegelmauer ihn aufgehalten. »Der Teufel! Dieser Junge ist der Satan selbst! Gott helfe uns, helfe uns allen!«
    Der schwarze Prediger fiel auf die Knie. Eine Reihe Augen wandten sich neugierig dem Jungen zu.
    Davey war schon weitergegangen, über die Straße.
    Zuerst der Wahrsager, dann der Prediger.
    Was hatten sie gesehen? Was wußten sie? Was hatten sie gefühlt …?
    Davey beschleunigte seine Schritte, obwohl er nirgendwo hingehen konnte. Er fragte sich, ob er noch etwas Schlimmeres als selbst Die Männer zu fürchten hatte.
    »Haben Sie den Jungen, Trench?« Colonel Chilgers' Stimme erfüllte den Wagen.
    »Leider nicht.«
    »Was?«
    Chilgers lauschte in verdrossenem Schweigen Trenchs Bericht; innerlich war er jedoch überaus erregt. »Das kann ich kaum glauben«, sagte er schließlich.
    »Ich auch nicht. Aber jetzt sind es schon drei voneinander unabhängige Zwischenfälle. Zuerst hat Ihr Mann auf dem Flughafen behauptet, der Junge sei einfach verschwunden; dann gestern die Sache mit dem Fünf-Dollar-Schein; und jetzt das. Ich hätte schon früher etwas ahnen müssen.«
    »Sie hätten mir gestern abend den Zwischenfall mit der Geldnote melden müssen.«
    »Vielleicht.«
    »Auf jeden Fall scheint, wenn Ihre Vermutung zutrifft, dieser Junge einige ziemlich interessante Fähigkeiten gewonnen zu haben, die er noch nicht besaß, als der Flug 22 in New York landete. Überaus interessante Fähigkeiten …«
    »Jetzt ist es nicht mehr so einfach, ihn zu ergreifen«, sagte Trench.
    »Aber jetzt ist es um so wichtiger, daß wir ihn ergreifen. Der Peilsender arbeitet nicht mehr, sagten Sie?«
    »Ja.«
    »Dann werden Sie sich etwas anderes einfallen lassen müssen, um ihn aufzuspüren.«
    »Ich habe schon ein paar Ideen. Ich brauche jedoch die volle Unterstützung durch Ihre Computer.«
    »Die haben Sie.«
    »Und ich werde mehr Leute brauchen.«
    »Wie viele?«
    »Dreißig.«
    »Sie können so viele haben, wie Sie wollen, wenn es Ihnen hilft, den Jungen zu ergreifen. Ich will ihn haben, Trench. Ich will ihn haben.«
    In der Leitung klickte es.
    Trench lehnte sich zurück, das Gesicht leer und ausdruckslos. Er würde den Befehlen des Colonels nur bis zu einem gewissen Punkt gehorchen: er würde den Jungen aufspüren, aber nicht das Risiko eingehen, ihn gefangenzunehmen. Selbst, wenn ihm dies gelingen sollte – wie lange konnte er Davey Phelps festhalten, bevor der Junge seine noch unverständlichen Kräfte einsetzte? Überdies wußte er, daß er nicht mehr lange für Chilgers arbeiten würde, und er wollte dem Colonel nicht eine Waffe vom Potential dieses Jungen in die Hände geben. So oder so, sein eigenes Überleben stand auf dem Spiel.
    Also würde er den Jungen finden.
    Und dann würde er ihn töten.
    Chilgers blickte von seinem Schreibtisch auf und erwiderte die neugierigen Blicke von Dr. Teke und Professor Metzencroy. Der Colonel hatte vermutet, daß Trenchs Bericht etwas beinhalten würde, das die beiden Männer am besten aus erster Hand erfuhren, und seine Intuition hatte sich als richtig erwiesen. Von den beiden schien Metzencroy stärker von dem Gespräch beeindruckt zu sein, das gerade über einen Verstärker hereingekommen war. Seine Hände mit dem Taschentuch darin waren so zittrig, daß sie zumindest zweimal seine Stirn beinahe verfehlt hätten. Teke nahm das Gespräch eher nachdenklich zur Kenntnis; nur der Schimmer eines Schweißfilms erschien auf seiner kahlen Stirn.
    »Also gut, meine Herren«, eröffnete Chilgers das Gespräch. »Ich möchte wissen, was Sie davon halten.«
    »Nun«, erwiderte Teke, »frühere Experimente im zweiten Stadium von Vortex haben auf die Möglichkeit hingedeutet, daß wir es mit den Auswirkungen eines Energiefelds zu tun haben, der Hochfrequenz-Elektromagnetisierung des menschlichen Organismus. Wir haben in der Tat eine Reihe von möglichen – ich betone, möglichen – Veränderungen bei den Gehirnfunktionen und der Körperchemie festgestellt, bis hin zu und einschließlich schweren neurologischen Unausgeglichenheiten. Doch die Behauptung, die

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