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Das Wagenrennen

Das Wagenrennen

Titel: Das Wagenrennen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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gewesen wärt, hättet Ihr vielleicht gehört, wie er Eure Fähigkeiten als Detektiv gelobt hat. Aber die Zeit drängt. Melis und Lothlan sollten beide in der Lage sein, jeden orgkischen Gegenstand aufzuspüren. Und es ist nur vernünftig, das Azgiz Euch ebenfalls begleitet.«
    »Ist Euch denn gar nicht die Idee gekommen, dass wir nicht gerade unauffällig aussehen? So haben wir kaum eine Chance, unbemerkt irgendwohin zu gelangen.«
    »Melis kann ihren Regenbogenumhang hier lassen. Azgiz und Lothlan können sich Kapuzen über den Kopf ziehen. Für weitere Einwendungen haben wir keine Zeit. Ihr müsst den Gebetsteppich vor morgen früh finden. Und jetzt geht.«
    So kommt es, dass ich plötzlich mit einer Stadionzauberin, einem Orgk und einem Elf durch die Stadt streife. Vermutlich ein weiteres bemerkenswertes und historisches Ereignis. Noch nie zuvor haben Orgks und Elfen kooperiert. Und keiner von den beiden wirkt auch besonders glücklich darüber.
    Ich teile ihnen mit, dass wir zuerst Makri abholen müssen. Ich weigere mich, die drei alleine zu begleiten. Gott weiß, was passieren wird. Außerdem möchte ich mir um nichts in der Welt Makris Miene entgehen lassen, wenn ich mit einem Orgk im Schlepptau bei ihr auftauche. Falls sie ihm auf der Stelle den Kopf abschlägt, können wir immer noch aus der Stadt fliehen. Wenigstens kämen wir so aus dem Regen heraus.
    »Das ist Eure Schuld«, erkläre ich dem Orgk, als wir gehen.
    »Was ist meine Schuld?«
    »Der Regen. Ihr habt die Stadt verflucht.«
    »Regen kann einen Orgk nicht stören.«
    »Klar, weil Ihr nichts merkt«, fauche ich.
    Das ist nicht gerade eine besonders schlimme Beleidigung. Wenn ich erst ein paar Bier getrunken habe, fällt mir bestimmt noch etwas Besseres ein.

16. KAPITEL
    Es regnet unaufhörlich weiter. Einige Gebiete von Turai stehen mittlerweile fast einen Meter unter Wasser. Und Teile von ZwölfSeen kann man nur noch mit einem Floß erreichen. Ganze Gemeinden mussten evakuiert und ihre Bewohner in höher gelegene Gebiete gebracht werden. In den Lagerhäusern der ganzen Stadt hocken bedauernswerte Grüppchen von Flüchtlingen, krank, nass und hungrig. Die Todesziffer der Ertrunkenen ist die höchste, die jemals bekannt wurde, und in vielen Bezirken gibt es keine Lebensmittel mehr.
    Alle leiden. Selbst das wohl durchdachte Abwassersystem in Thamlin wird mit den Wassermassen nicht mehr fertig, und die Gärten der Reichen haben sich in Sumpfland verwandelt. Mittlerweile wird allerorten um das Ende der Regenfälle gebetet. Selbst ich habe mit eingestimmt. Denn wenn das so weitergehen sollte, wird das Turas-Gedächtnis-Rennen abgesagt. Die Wettkämpfe sollen in zwei Tagen beginnen, aber die Wagen können bei so einem Wetter nicht fahren.
    Wir bilden eine merkwürdige Gruppe, als wir in mein Büro marschieren. Ein stattlicher Detektiv und drei geheimnisvolle Gestalten mit Kapuzen. Melis geht zwischen Lothlan und Azgiz. Sie hat Angst, dass die traditionelle Feindschaft zwischen Orgks und Elfen dazu führen könnte, dass sie unsere Mission vergessen und anfangen, miteinander zu kämpfen. Lothlan hat bereits durchblicken lassen, dass es ihm schwer fällt, auf derselben Straße zu gehen wie ein Orgk, und Azgiz hat unverhohlen kundgetan, dass er lieber in die glühenden Gruben des Orgkus hinabsteigen würde, als mit einem Elf zusammenzuarbeiten. Und ich selbst bin gezwungen, meine besten Manieren herauszukehren. Melis hat mir nämlich versprochen, dass sie mir im Stadium Superbius Hausverbot erteilen wird, wenn ich Streit anfange. Als wir mein Büro betreten, krabbelt Makri gerade unter dem Sofa herum.
    »Ich wollte nur gerade … wollte ich«, stammelt sie.
    »Schon gut, du wirst gebraucht.«
    »Wofür?«
    »Wir suchen einen Gebetsteppich. Wenn ich mich recht entsinne, kennst du ja Melis, die Reine, bereits. Gestatte mir, dir Lothlan, den Elf, und Azgiz, den Orgk, vorzustellen. Und mach jetzt keinen Wirbel, dafür haben wir keine Zeit.«
    Makri ist entsetzt, als der Orgk und der Elf ihre Kapuzen zurückziehen. »Das kann doch nicht dein Ernst sein!«, meint sie.
    Was die Sache noch schlimmer macht, ist Azgiz’ ausgesprochen freundliche Begrüßung, während Lothlan, der Elf, Makri misstrauisch beäugt.
    »Ich habe Euch in der Arena kämpfen sehen«, erklärt der Orgk.
    Er sieht mich an. »Sie ist niemals besiegt worden. Und ging als einer der besten Gladiatorenkämpfer in die Geschichte ein.« Er verbeugt sich vor ihr.
    Makri weiß nicht, wie sie auf

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