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Das Wagenrennen

Das Wagenrennen

Titel: Das Wagenrennen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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aufgetragen hat, Hilfe herbeizuholen. Es sind noch zwanzig Orgks übrig. Als die vorrücken, lässt Melis einen mächtigen Angriffszauber los, und eine Explosion schleudert fünf Orgks durch die Luft. Bedauerlicherweise wird dadurch eine Bresche in ihren Verteidigungszauber geschlagen. Ohne Vorwarnung geht der Karren, den wir als Barriere benutzen, in Flammen auf.
    Makri stößt einen wilden Kriegsschrei aus und stürmt vor, um kämpfend unterzugehen. Um uns herum brennt es, und wir haben keine andere Wahl, als ihr zu folgen. Ich sehe, wie sie mitten im dichtesten Getümmel umherwirbelt und rechts und links Orgks zu Boden hackt. Ich stürme hinter ihr her. Azgiz ist neben mir, und zusammen erledigen wir zwei feindliche Orgks, aber es sind immer noch zu viele. Azgiz geht zu Boden, und ich versuche verzweifelt, ihn zu beschützen. Ich sehe, wie Lothlan sein Schwert elegant in einen gewaltigen Orgk-Krieger versenkt, aber dann sinkt auch der Elf unter einem Axthieb zu Boden. Makri springt ihm zu Hilfe und wehrt seine Angreifer ab, aber schließlich ist auch sie umzingelt. Wir stehen zwar noch, aber es kann nur noch Sekunden dauern, bis wir tot sind. Mich trifft der Hieb eines Streitkolbens, und ich gehe in die Knie.
    In diesem Moment schrillen Pfeifen, und eine Schwadron königlicher Soldaten stürmt das Lagerhaus. Ihnen folgt die Zivilgarde. Melis’ Nachricht hat ihre Schülerin anscheinend gerade noch rechtzeitig erreicht. Ich rapple mich wieder auf.
    »Thraxas, bist du gesund?« Makri, verwundet und mitgenommen, aber immer noch in einem Stück, blickt mich besorgt an.
    Ich nicke und bemerke, dass ich stark nach Kleeh rieche. »Sie haben meine Flasche zerbrochen.«
    Sowohl Lothlan als auch Azgiz liegen am Boden. Melis kniet neben dem Orgk und schützt ihn vor den Soldaten und Zivilgardisten, die aufräumen. Ich fühle mich plötzlich von dem Schlag, den ich erhalten habe, geschwächt und setze mich neben einen Karren auf den Boden. Aber irgendetwas drückt an meinem Hinterteil. Ich ziehe den Gegenstand hervor. Es ist die kleine Silberstatue einer Meerjungfrau. Ein merkwürdiger Fund in einem verlassenen Lagerhaus.
    Ich krieche auf allen vieren unter den Karren.
    »Sieh mal, Makri«, sage ich, als ich mit einer anderen Statue und einem Gemälde wieder herauskomme. »Ich habe gerade den Rest von Mursius’ gestohlenen Kunstwerken gefunden.«
    »Du kannst einfach nicht aufhören zu ermitteln, nicht wahr?«
    »Ich weiß. Manchmal wundere ich mich über mich selbst.«
    »Sei vorsichtig«, sagt Makri. »Du beschmierst sie mit Blut.«
    Sie hat Recht. Wir bluten beide. »Wie wäre es mit ein wenig medizinischer Versorgung?«, rufe ich Melis zu.
    Es herrscht ein ziemliches Durcheinander, als die Garde Patrouillen nach den geflüchteten Orgks suchen lässt und alle Würdenträger in der Stadt benachrichtigt werden. Eine Weile später finde ich mich auf einem gemütlichen Stuhl im großen Empfangssaal von Präfekt Drinius’ offizieller Residenz in ZwölfSeen wieder und trinke Wein. Ich bin zur Abwechslung mal als Gast hier. Unser erbitterter Kampf hat uns zu Helden gemacht. Makri und ich sind ganz gut beieinander, nachdem sich Melis, die Reine, und Chiruixa, die Heilerin, um uns gekümmert haben. Lothlan und Azgiz sind wesentlich schwerer verwundet und werden etwas länger brauchen, um wieder gesund zu werden.
    »Den Ausschlag haben meine überlegenen Fähigkeiten im Straßenkampf gegeben«, erkläre ich Hauptmann Rallig. »Sicher, der Elf ist kein schlechter Kämpfer. In einem Wald wäre er ohne Zweifel schwer zu besiegen. Aber wenn es darum geht, sich in den Elendsquartieren zu behaupten, bin ich weit und breit die Nummer eins. Was haben eigentlich die ganzen Orgks hier gemacht?«
    Das kann mir der Hauptmann auch nicht sagen. »Im Moment bist du ganz schön umtriebig, Thraxas. Wenn du diese Heldenrolle weiterspielst, lassen sie dich vielleicht sogar mit dem Mord an Senator Mursius durchkommen.«
    »Sehr komisch. Ich habe ihn nicht umgebracht.«
    »Wer war es dann?«
    »Georgius Drachentöter.«
    »Hast du irgendwelche Beweise?«
    Ich schüttle den Kopf. »Aber die finde ich schon noch. Diesmal wird er mir nicht entkommen.«
    In Drinius’ Residenz wimmelt es von hohen Garde-und Armeeoffizieren, Palastzauberern und verschiedenen anderen wichtigen Stadtbonzen. Das geheimnisvolle Auftauchen so vieler Orgks in der Stadt hat die Regierung zum Handeln veranlasst. Noch während ich mit Hauptmann Rallig rede, tauchen der Konsul und

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