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Das Wagenrennen

Das Wagenrennen

Titel: Das Wagenrennen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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hauptsächlich von den degenerierten Mitgliedern der unteren Klassen – wie von mir, zum Beispiel.
    »Melis soll verdammt sein, jemand besticht sie!«
    »Unsinn«, widerspricht Makri. »Du hast selbst gesagt, dass sie den Job nur bekommen hat, weil sie so ehrlich ist.«
    »Du kannst mir jedenfalls nicht weismachen, dass dieses Rad zufällig abgefallen ist. Selbst die Zauberer in der königlichen Loge wirkten überrascht.«
    »Du bist ein schlechter Verlierer, Thraxas.«
    »Damit hast du allerdings verdammt Recht!« Makri schwimmt jetzt in Geld, nachdem sie erstaunliche vierhundertachtzig Gurans mit Ernsthaftigkeit der Liebe gewonnen hat.
    »Ich hab jetzt sechshundertneunzig Gurans«, verkündet sie.
    »Ich kann mich nicht erinnern, dich nach deinem Kontostand gefragt zu haben.«
    Mir selbst sind nur noch zweiundzwanzig Gurans geblieben, und wenn das so weitergeht, kann es sein, dass ich für das entscheidende Rennen nichts mehr übrig habe. Da fällt mir ein, dass Makri mir noch fünfzig Gurans schuldet: vierzig waren ihre Examensgebühr, und zehn hatte ich ihr geliehen, damit sie wetten konnte.
    »Rück sie raus!«, fordere ich sie auf.
    Makri zahlt mir die fünfzig Gurans mit einem strahlenden Lächeln zurück, was meine Stimmung weiter verschlechtert. Es stehen noch zwei Rennen aus, bevor das große Turas-Gedächtnis-Rennen gestartet wird, und die Fanfaren kündigen eine Pause an. Makri fragt mich, ob ich mit ihr etwas essen will, aber ich bin nicht in der Laune, sie zu begleiten.
    »Ich esse lieber allein«, lehne ich ab.
    Ich bin wütend darüber, wie es heute gelaufen ist. Hier geht irgendetwas Merkwürdiges vor, und ich werde Himmel, Erde und die drei Monde in Bewegung setzen, um der Sache auf den Grund zu gehen. Ich lasse Makri mit ihren Gewinnen prahlen und mache mich auf den Weg zum nächsten Essensverkäufer.
    Während ich bei einer großen Fleischpastete über die Geschehnisse nachgrüble, stoße ich auf die Frau, die hinter mir gesessen hat.
    »Ich habe so eine himmelschreiende Ungerechtigkeit nicht mehr erlebt, seit sie die Rennen bloß wegen der Orgk-Kriege abgesagt haben«, erklärt sie.
    Jetzt erkenne ich sie wieder. Sie war damals die Wirtin der Meerjungfrau und hat mir viele Biere serviert, als ich noch ein durstiger junger Soldat war. Jetzt verrät sie mir, dass sie einen Mann in einer guten Stellung bei der Fassmacher-Gilde geheiratet hat und nach Pashish gezogen ist.
    »Und wie läuft das Geschäft der Fassmacher?«
    »Gut. Das muss es auch, wenn man bedenkt, was ich heute hier an Gurans verloren habe.«
    Wir plaudern noch ein bisschen, dann schlendere ich ohne ein bestimmtes Ziel weiter. Mit dem Geld, das Makri mir zurückgegeben hat, habe ich zweiundsiebzig Gurans, aber meine Zuversicht ist schwer erschüttert worden. In der Nähe der Senatorenloge treffe ich auf Kemlath Orgk-Schlächter. Er ist unterwegs zu den Anlagen der Wagenbesitzer, um Sarija viel Glück zu wünschen. Ihr Wagen startet bald.
    »Vermutlich hat sie nur geringe Chancen gegen die Orgks und die Elfen«, erklärt er wahrheitsgemäß. »Aber man muss sie dafür bewundern, dass sie es trotzdem riskiert. Sarija ist eine gute Frau.«
    Ich beschwere mich bei Kemlath über mein Pech.
    »Vermutlich habt Ihr nicht zufällig bemerkt, ob hier Zauberei im Spiel war?«
    »Zauberei?« Kemlath scheint verblüfft. »Ganz bestimmt nicht. Ihr wisst doch, dass Melis das niemals zulassen würde.«
    »Vermutlich nicht.«
    »Ich habe übrigens Georgius Drachentöter dort hinten gesehen«, bemerkt Kemlath.
    Er deutet mit einer lässigen Handbewegung auf eine Gruppe von Leuten. Sein großer Ring funkelt in der Sonne.
    »Georgius Drachentöter? Wirklich?«
    Ich erinnere mich an die hartnäckigen Gerüchte über den Freundeskreis und ihren angeblichen Wettbetrug beim Rennen. Sollten diese merkwürdigen Ergebnisse vielleicht die Folge davon sein? Hat der Freundeskreis die Rennen irgendwie zu seinen Gunsten manipuliert? Ich beschließe, mich ein wenig genauer umzusehen.
    Kemlath ermahnt mich, vorsichtig zu sein, und erinnert mich an Georgius Drachentöters Zauberkraft.
    »Zum Orgkus mit seiner Zauberkraft. Ich werde dafür sorgen, dass er es bereut, nicht Korbflechter geworden zu sein.«
    Ich sehe einige Zauberer in Regenbogenumhängen im Stadion, aber Georgius’ Körpergröße hebt ihn unverwechselbar unter ihnen hervor. Ich drängle mich durch die Menschenmenge zu ihm. Als ich ihn erreiche, hat er mir den Rücken zugekehrt und spricht gerade mit

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