Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Wahre Spiel 03 - Das dreizehnte Talent

Das Wahre Spiel 03 - Das dreizehnte Talent

Titel: Das Wahre Spiel 03 - Das dreizehnte Talent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheri S. Tepper
Vom Netzwerk:
bis ein Mann den Hügel hinabstieg, der sich die Stirn wischte und mir irgendwie bekannt vorkam. Als ich ihm sagte, wer ich sei, schien er etwas verblüfft und warf mir einen außerordentlich neugierigen Blick zu, den ich darauf zurückführte, daß er den Besuch eines Spielers nicht erwartet hatte. Ich strengte mich besonders an, höflich zu wirken, stieg vom Pferd und vermied außergewöhnliche Geräusche.
    »Ist Rätsel da?« fragte ich. »Ich habe für ihn eine Nachricht aus der Leuchtenden Domäne.«
    Der Mann ging zu dem Grabhügel zurück, wobei er mich über die Schulter hinweg auf eine Art beäugte, die mich unangenehm an die Haltung des Waffenträgers erinnerte, der vor uns hergeritten war. Doch das Gefühl verging, als Rätsel selbst aus einem versteckten Winkel herbeikam, innehielt und mich eingehend aus nächster Nähe betrachtete, als könne er nicht glauben, was er sah.
    »Peter? Du? Im Gewand eines Unterherolds? Was, was bedeutet das?«
    Ich ersparte ihm eine weitere Verwirrung, wollte auch nicht, daß er anfing, über meine vorhandenen oder nichtvorhandenen Talente nachzudenken. »Wir kamen unterwegs in Schwierigkeiten«, sagte ich. »Unter den Angreifern befand sich ein Unterherold. Er ist jetzt tot, der arme Kerl, und ich habe seine Kleider angezogen, um diejenigen zu verwirren, die ihn angeheuert haben. Wer immer es auch war, er müßte hier sein. Das sagte dieser Oberexaminierer.« Ich zeigte auf den Mann und erklärte sein Desinteresse an dem, was um ihn herum vorging. »Im Augenblick ist er von keinem großen Nutzen. Er trug eine Art Kappe in seiner Tasche, ähnlich den Sachen, die Ihr mir in Bannerwell gezeigt habt. Tja, wir setzten sie ihm auf, und das hatte diese seltsame Auswirkung …«
    Rätsel nickte und nickte bei allem, was ich sagte, das Gesicht ausgesprochen verbissen und angespannt, ein Ausdruck, den ich mir durch mein plötzliches Erscheinen in der Kleidung eines anderen Talents erklärte. Wie dem auch sei, er riß sich zusammen und fragte mich, was mich hergeführt habe. Ich wiederholte, was ich gerade erklärt hatte, daß ich erwartete, hier die Verschwörer gegen mich zu finden. »Waren keine Spieler hier, Rätsel? Habt Ihr irgend jemanden herumstreichen sehen?« Worauf er murmelte, er sei zu beschäftigt gewesen, um irgend etwas zu bemerken.
    Es war offensichtlich, daß er beschäftigt war, so gab ich ihm die Nachricht von Himaggery (die etwas mit der Suche nach Quench zu tun hatte, bei der Himaggery von einigen Unveränderlichen unterstützt wurde), und sagte, ich würde für den Fall, daß Himaggery sich bei mir melden sollte, für ein paar Tage in der Nähe mein Lager aufschlagen. Und endlich schüttelte er sein Unbehagen, durch was immer es auch verursacht sein mochte, ab, und wurde gastfreundlich.
    Ich fragte ihn, was sie da eigentlich taten, und er bot uns Tee an, während er erklärte. »Bei uns wird es immer beengter, Peter. Unsere Ratsmänner haben entschieden, daß wir unser Gebiet erweitern sollten, und diese Gemäuer hier markieren die südliche Grenze des Landes, das unsere Vorfahren einst bewohnten. Sie nannten es Dindindaroo, nach dem Geräusch der Fustigare, die in den Schluchten und Wäldern hausen. Mein Großvater war damals unser Führer. Wir haben vor, erneut hier zu siedeln.«
    »Wäre es nicht einfacher, am Rande der Ruinen zu bauen? Warum das ganze Gegrabe?«
    Er räusperte sich und schluckte eine Weile, bevor er antwortete. »Oh, hier könnten sich möglicherweise Gegenstände befinden, die für unsere Historiker und Archivare von Interesse sind. Wir hielten es für eine gute Idee, uns ein bißchen Zeit für die Bergung dessen zu nehmen, was vielleicht von früher übrigblieb.« Dann wechselte er das Thema. In meinen Ohren klang seine Erklärung dürftig. Sie sahen nicht aus, als bargen sie irgendwas. Sie suchten nach etwas Bestimmtem. Chance zog mich beiseite, um mit mir unter vier Augen zu sprechen.
    »Hier scheint kein Spieler zu sein, mein Junge, niemand, der dir ein Leid zufügen kann. Scheint so. Doch nichts hält jemanden davon ab, in der Nacht zu kommen, und auch wenn wegen dieser Unveränderlichen hier kein Talent eingesetzt werden kann, so gibt es doch immer noch Messer und Pfeile, die ziemlichen Schaden anrichten können. Ich bliebe lieber unauffällig.«
    Ich schloß mich seiner Meinung an. Wir verabschiedeten uns von Rätsel und ritten gen Osten. In der Deckung der Bäume angekommen, bestand Chance darauf, daß wir einen großen Kreis

Weitere Kostenlose Bücher