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Das waren schöne Zeiten

Das waren schöne Zeiten

Titel: Das waren schöne Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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    Auch die Zusammenarbeit mit >Hurst and Blackett< war unbedingt erfreulich gewesen. Doch >Paul’s Book Arkade< bezahlte mich gut; die Bücher verkauften sich, und der Verlag ertrug nachsichtig meine Beschwerden, wenn ich fand, daß ein bestimmtes Buch nicht den Absatz erreichte, den ich erhofft hatte, und blieb ebenso geduldig, als ich voller Entsetzen auf die Summen starrte, die sie bezahlten, und flehte, man möge doch an die Einkommensteuer denken!
    Ich kann nur hoffen, daß sie mich nicht zu launisch fanden, denn meine Bücher sind bei weitem nicht so bedeutend, daß sie solche Starallüren rechtfertigen würden. Trotzdem kommt es hin und wieder vor, daß ich mich darüber ärgere, unveränderlich als >leichte Schriftstellerin< bezeichnet zu werden. Dann und wann empfinde ich sogar Enttäuschung darüber, nichts geschrieben zu haben, das mehr bleibenden Wert besitzt. In diesen Stimmungen packt mich die Versuchung, das Gebiet des modernen Realismus zu betreten und zu versuchen, einen ernsten Roman zu schreiben. Doch das wäre nur unter einem Pseudonym möglich, denn inzwischen bin ich endgültig eingereiht, festgelegt und abgestempelt. Als ich das kürzlich zu einem befreundeten Kritiker äußerte, meinte er, daß es nie zu spät sei. Nun, ich bot ihm eine Wette über fünf Pfund an, daß, falls ich ein wirklich ernstes Buch schreiben sollte, es von den ersten sechs Verlegern mit Sicherheit abgelehnt würde. >Ihre Leser wären enttäuscht...<, >Ihr Publikum erwartet...<, >Denken Sie daran, daß die Leute vor allem Entspannung suchen...<. All das habe ich nur zu oft gehört!
    Auch habe ich das Schicksal meines allerersten Romanes, des ernsthaftesten, den ich je schrieb, nicht vergessen. Das Manuskript lag viele Jahre in meiner Rumpelkammer, nachdem der Krieg ausgebrochen war. Dort blieb es auch und kam erst nach der Veröffentlichung meines ersten leichten Romans wieder ans Tageslicht, weil ein Verleger mich fragte, ob ich eine andere, fertige Arbeit hätte. Also holte ich es aus der Versenkung und schickte es ihm.
    Es gefiel ihm und er prophezeite ihm Erfolg, den es jedoch nicht erntete. Es ist das am wenigsten beliebte unter meinen Büchern. Oder vielleicht sollte ich besser sagen: Es hat mir weit weniger eingebracht als die anderen. The Unwritten Book berichtete viel von unseren persönlichen Kämpfen, wenn auch in romanhafter Form mit erfundenen Figuren. Ich hatte es mit dem Herzen geschrieben und unter der Spannung jener ersten Kriegswochen beendet.
    Es fand wenig Anklang. Selbst damals schon war ich endgültig als Autorin heiterer, leichter Romane abgestempelt, die, koste es was es wolle, komisch sein mußten. Ein Kritiker schrieb: >Es wäre viel klüger, wenn Mrs. Scott auch weiterhin diesen Kurs beibehalten würde; ihre bisherigen Bücher hatten einen beachtlichen Erfolg!<
    Genau das tat ich. Ich gab mir Mühe, immer die >leichte Autorin< und >die Chronistin des Lebens im Busch< zu bleiben. Ich bin unendlich dankbar für die freundliche Anerkennung, mit der meine Bücher aufgenommen wurden. Sie ernteten viel mehr Erfolg, als sie verdienten; in der Hauptsache wohl deshalb, weil sie sich, genau wie meine Artikel, mit etwas befaßten, über das verhältnismäßig wenig geschrieben worden war.
    Als ich >Hurst and Blackett< verließ, machte mich der Verleger darauf aufmerksam, daß ich bei dieser Veränderung, neben anderen Nachteilen, auch noch damit rechnen müßte, den deutschen Markt zu verlieren. Einem neuseeländischen Verleger dürfte es wohl kaum gelingen, Verbindungen herzustellen, die mir in dieser Hinsicht nützen würden. Darin irrte er. Mr. Paul vermittelte meine Bücher ebenso erfolgreich in Deutschland, wie es der englische Verlag getan hatte. Eines meiner Bücher, die er verlegte, wurde sogar von einer deutschen Buchgemeinschaft angenommen.
    Natürlich schrieb ich auch in Arapuni. Ich hatte nun mehr Zeit zur Verfügung, weniger Sorgen und mit dem kleineren Haus auch weniger Arbeit. Aber gleichzeitig gab es auch mehr Ablenkungen. Für gelegentliche Besucher war ich leichter erreichbar, und obwohl ich das unbedingt genoß, hielt es mich selbstverständlich von meiner Arbeit ab. Außerdem kam ich dort mit den verschiedensten Gesellschaften in Berührung, die mich baten, auf ihren Zusammenkünften über meine Bücher oder über das Leben im Busch zu sprechen. Seit meiner Studienzeit hatte ich nichts dergleichen mehr getan. Nun, da ich nach all den Jahren wieder in der Öffentlichkeit sprechen

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