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Das waren schöne Zeiten

Das waren schöne Zeiten

Titel: Das waren schöne Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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und schließlich bat die Besucherin, ob sie nicht etwas bekommen könnte, das ich angefertigt hatte. »Irgendeine kleine Handarbeit oder Bastelei, die Sie nicht brauchen. Ganz gleich, was es ist.«
    Das war schwierig. Handarbeiten waren nie meine Stärke gewesen, und ich drückte mich davor, wann immer ich konnte, ausgenommen natürlich in unseren ärmsten Zeiten, doch auch dann nur, wenn es unbedingt notwendig war. Mir fehlte tatsächlich jedes Talent dazu, weshalb ich mein ganzes Leben lang noch nicht einmal die winzigste Stickerei angefertigt habe. Tui, der es unangenehm war, die Illusionen meiner Verehrerin zu zerstören, sah sich verzweifelt nach einem Gegenstand um, den sie ihr überreichen konnte. Da war natürlich der alte Topflappen, den ich einmal aus einem Zuckersack mit der Nähmaschine angefertigt hatte, und das gewiß nicht kunstvoll. »Das konnte ich ihr doch nicht anbieten, nicht wahr? Außerdem brauche ich ihn noch. Nun, ich gab ihr schließlich ein Taschentuch, das du hier liegengelassen hast. Freilich ist die Stickerei darauf nicht von dir, aber du hast dir doch wahrscheinlich einmal die Nase damit geputzt. Sie ging jedenfalls ganz glücklich mit ihrem Souvenir weg.«
    Es ist nur schade, daß Tui ihrem schmeichelhaften Bericht noch anfügte: »Das arme Ding war natürlich nicht ganz richtig im Kopf.«
    Ich beeile mich klarzustellen, daß solche kleinen Triumphe keineswegs nur mir widerfahren. Alle meine schriftstellernden Freunde erzählen ähnliche Episoden. Es scheint, als ob einige Leute jeden, der schreibt, für ein bißchen seltsam ansehen — und vielleicht sind wir das wirklich.
    Meine Schreibmaschine war immer eine Quelle des Amüsements für meine Freunde. Achtundzwanzig Jahre lang diente sie mir in Treue. Mir ist der Gedanke, wie viele Millionen Worte dieses arme kleine Ding herunterhämmerte, direkt scheußlich. Ich hielt sie immer noch in Ehren, als es Joyce West kürzlich gelang, mich zum Kauf einer neuen Schreibmaschine zu überreden. Wirklich, ich tat mein Bestes, meiner Freundin klarzumachen, worin die Anziehungskraft meiner alten Schreibmaschine für mich besteht: Sie gehört ausschließlich mir, weil niemand anders damit schreiben kann. Schon seit Jahren sind die Buchstaben auf den Tasten nicht mehr leserlich, und wenn ich darauf auch blind schreiben kann, gibt es doch noch eine besondere Eigenschaft, die meine Freundin unerträglich findet. Die Maschine hat nämlich einen Tick entwickelt, so etwa ein Dutzend Worte zusammenzuschreiben, was auch mich ärgert und jeden, der mit meinem Manuskript zu tun hat, zur Weißglut bringt. Schön, sie sieht reichlich heruntergekommen aus; dennoch fühlte ich mich beleidigt, als ein geschäftstüchtiger Bekannter zu mir sagte: »Sie würden fünf Pfund dafür bekommen, wenn Sie sie als Kuriosum verkauften.«
    Ich fand die Idee abscheulich, nicht weniger schlimm wie Verrat an einem treuen Freund. Meine alte Schreibmaschine blieb bei mir, denn, wie jemand anders meinte: »Sie sollte entweder einem Museum geschenkt oder in der Familie aufbewahrt werden.«
    Auf ihr habe ich mehr als ein Dutzend Bücher geschrieben, und wenn diese ein paar Menschen ein vorübergehendes Vergnügen bereiteten, dann bin ich zufrieden. Ich werde nun nie mehr dieses ernste Werk schaffen, von dem ich einst träumte, denn wie ich schon sagte, ist es mein Schicksal, die >leichte Romanschriftstellerin aus dem Buschland< zu bleiben. Nun, wenn mein Herz auch nicht immer so leicht gewesen ist, dann bin ich doch froh, daß es wenigstens so ausgesehen hat.
    Walter nahm großes Interesse an meiner schriftstellerischen Arbeit. Verständlicherweise urteilte er ziemlich subjektiv darüber. Ganz besonders mochte er die ersten Sammlungen meiner Kurzgeschichten, die er in seinem Schreibtisch unter Verschluß aufbewahrte. Jeden Versuch, sie auszuborgen, lehnte er strikt ab. Eine schlechte Kritik traf ihn weit mehr als mich, und einige von den guten hob er heimlich auf. Aber in seiner Kritik mir gegenüber war er direkt und manchmal sogar übertrieben genau. Ich bat ihn immer, ganz besonders die Abschnitte in meinen Büchern zu überprüfen, die etwas mit Landwirtschaft zu tun hatten, weil einer Frau, selbst wenn sie glaubt, alles darüber zu wissen, immer noch ein Fehler unterlaufen kann. Wenn er einen solchen entdeckte, war er absolut unnachsichtig. »Niemand würde Schafe auf diese Weise einpferchen.« Oder: »Die Höhe dieses Sprungs ist falsch.« Oder: »Kein Mensch würde seiner

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