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Das Weihnachten des Mr Scrooge

Das Weihnachten des Mr Scrooge

Titel: Das Weihnachten des Mr Scrooge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Dickens
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damit den Vorübergehenden gratis das Wasser im Mund zusammenlaufe; da waren Haufen von Lambertsnüssen, moosig und braun, die durch ihren Wohlgeruch an frühere Spaziergänge durch die Wälder und an das angenehme knöcheltiefe Waten durch welkes Laub gemahnten; da gab es Backäpfel aus Norfolk, die sich dicklich und schwärzlich abhoben vom Goldgelb der Orangen und Zitronen und durch ihre saftige Fülle dringlich lockten und baten, sie in Papiertüten mit nach Hause zu nehmen und nach Tisch zu verzehren. Ja sogar die Gold- und Silberfische, die in einem weiten Glas zwischen diese auserlesenen Früchte gestellt worden waren, schienen, obwohl einem stummen, kaltblütigen Geschlecht angehörend, zu fühlen, daß hier etwas vorging, und schwammen, für einen Fisch hastig genug, in träger, leidenschaftsloser Munterkeit rund durch ihre kleine Welt.
    Und nun erst die Gewürzhandlungen! Oh, die Gewürzhandlungen, die fast geschlossen waren, höchstens zwei Läden offen hatten oder gar nur einen, welchen Anblick boten sie durch diese Öffnungen! Nicht allein, daß die Waagschalen, die auf dem Ladentisch auf und nieder stiegen, einen lustigen Klang von sich gaben, daß sich der Bindfaden so flink von der Spule abwickelte, daß die Büchsen wie Taschenspielergerät hin und her geschüttelt wurden, daß der vermischte Duft von Tee und Kaffee so angenehm in die Nase stieg, daß die Rosinen so groß und erlesen, die Mandeln so ausnehmend weiß, die Zimtstengel so lang und gerade, die sonstigen Gewürze so duftend, die
kandierten Früchte so schön in geschmolzenem Zucker gefärbt und gehärtet waren, um auch den kaltblütigsten Beschauer schwach und folglich neiderfüllt zu machen, auch nicht, daß die Feigen so saftig und fleischig waren, daß die französischen Pflaumen in ihren geschmückten Schachteln süßsauer erröteten oder daß alles wohlschmeckend und weihnachtlich aufgeputzt war: nein, die Käufer selbst waren so lebhaft und gespannt in der Hoffnung auf den vielverheißenden Tag, daß sie an den Türen gegeneinanderrannten, mit den Weidenkörben heftig zusammenstießen, ihre Einkäufe auf dem Ladentisch liegenließen und sie gleich wieder holen kamen und in denkbar bester Laune hundert ähnliche Mißgriffe begingen. Und der Kaufmann und seine Leute waren so froh und frisch, als wären die polierten Herzen, mit denen sie hinten ihre Schürzen zusammenhielten, ihre eigenen, die sie außen trügen, damit alle sie sehen und die Weihnachtsraben daran picken könnten, wenn sie wollten.
    Bald aber riefen die Glocken jedermann zur Kirche und in die Kapelle, und allenthalben kamen die Leute in ihren besten Kleidern und mit ihren fröhlichsten Mienen durch die Gassen geströmt. Gleichzeitig quollen aus Nebengäßchen, Wegen und namenlosen Winkeln ungezählte Leute, um ihre Mittagspasteten zum Bäcker zu bringen. Am Anblick dieser harmlosen Schwelger schien dem Gespenst sehr viel zu liegen, denn es blieb mit Scrooge unter dem Torweg eines Bäckerladens stehen, nahm die Hüllen von den Töpfen, wenn deren Träger vorübergingen, und sprengte aus seiner Fackel Weihrauch auf ihr Mahl. Es war eine recht ungewöhnliche Fackel, denn ein- oder zweimal, als zwischen einigen Pastetenträgern zornige Worte fielen, weil sie einander gestoßen hatten, goß er aus ihr einige Tropfen Wasser auf sie, und ihre gute Laune war sofort wiederhergestellt. Denn sie sagten dann, es sei eine Schande,
am Christtag zu streiten. Und so war es auch! Weiß Gott, so war es!
    Mit der Zeit verstummten die Glocken, und die Bäckerläden wurden geschlossen, und doch hinterließen all diese Mittagsmahle und ihre Zubereitung eine freundliche Erinnerung in Gestalt des aufgetauten Fleckes Nässe vor jedem Bäckerofen, wo das Pflaster dampfte, als ob auch die Steine kochten.
    »Liegt denn eine besondere Würze in den Tropfen aus deiner Fackel?« fragte Scrooge.
    »Allerdings! Die mir eigene!«
    »Und paßt sie heute zu jeder Mahlzeit?« fragte Scrooge weiter.
    »Zu jeder, die gern gegeben wird. Am besten zu einer ärmlichen.«
    »Warum am besten zu dieser?« forschte Scrooge.
    »Weil sie ihrer am meisten bedarf.«
    »Geist«, sagte Scrooge nach kurzem Nachdenken, »mich wundert, daß du als einziges unter all den Wesen der vielen Welten, die um uns sind, Gefallen daran findest, diesen Leuten die Gelegenheit zu unschuldigem Vergnügen zu verderben.«
    »Ich?« rief der Geist.
    »Du willst sie ja«, sagte Scrooge, »für jeden siebenten Tag, oft den einzigen, an dem

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