Das Weinen der Engel (German Edition)
sagten sich Lebewohl, während ihnen das Herz brach.
„Mach’s gut,
muffin“
, sagte er, hob Chrissy hoch und gab ihr einen schmatzenden Kuss auf die Wange. „Ich werde dich vermissen.“
„Ich dich auch“, sagte Chrissy unter Tränen. Als er sie wieder absetzte, kam ein kleiner Schluchzer aus ihrer Kehle. Sie wirbelte herum und rannte über den Flur in ihr Zimmer.
„Sie liebt dich“, sagte Lark leise.
Dev räusperte sich. „Sie ist ein wundervolles Kind.“
„Ja, das ist sie.“
„Ich muss gehen.“
„Ich weiß.“
Er ging zum Ausgang, sah noch einmal über die Schulter zurück. „Pass auf dich auf.“
„Du auf dich auch.“
Er drückte die Klinke und öffnete die Tür, ging aber nicht hinaus. Lark unterdrückte ein Aufschluchzen und rannte zu ihm. Dev ließ die Tasche fallen und öffnete beide Arme für sie.
„Ich wünschte, du müsstest nicht gehen“, sagte sie. „Ich wünschte, du könntest hier bei uns bleiben.“
„Lark, ich kann nicht …“
„Ich weiß, dass du nicht kannst. Ich weiß, wir sind nicht das, was du suchst. Ich wollte nur … Ich wollte dir nur sagen, wie sehr ich … wie sehr ich dich mag.“
Mit seinen wundervollen blauen Augen sah er sie an. „Wenn ich jemand anderes wäre, würde ich euch mitnehmen.“
Die angestauten Tränen rollten ihr die Wangen hinunter. „Du warst immer ehrlich zu mir. Wir haben beide von Anfang an gewusst, wie das enden würde.“
Dev neigte den Kopf und küsste sie verzehrend, fast verzweifelt. Dann wandte er sich von ihr ab, nahm seine Tasche und verließ die Wohnung.
Lark starrte auf den leeren Fleck, wo er gerade noch gestanden hatte, dachte an diese riesige Lücke, die er in ihrem Herzen hinterließ. Dann schloss sie die Tür, ging zum Sofa, ließ sich darauf fallen und fing an zu weinen.
Er war schon fast zwei Wochen wieder zu Hause. Eigentlich sollte er sich inzwischen besser fühlen. Es sollte ihm wunderbar gehen.
Es war nur normal, dass er sie vermisste. Sie hatten zusammen ein unglaubliches Abenteuer durchlebt.
Du liebst sie, sagte ihm eine innere Stimme.
Das tat aber nichts zur Sache. Er lebte in Arizona. Lark wohnte in L.A. Sie war eine berühmte Modedesignerin. Na gut, eine bekannte zumindest. Und sie musste für ein Kind sorgen.
Er dachte an die kleine Chrissy, und er spürte wieder diese Enge in der Brust. Wie wäre es wohl, sie zur Tochter zu haben? Bis auf die kurze Zeit mit ihr zusammen hatte er nie mit Kindern zu tun gehabt.
Es hatte einmal Zeiten gegeben, als er sich eine eigene Familie wünschte. Während er mit Amy zusammen gewesen war. Als sie ihre Hochzeit geplant hatten.
Sie wolle nur ein Kind, hatte sie gesagt. Eins wäre genug.
Er hatte mindestens zwei gewollt. Doch er dachte sich, dass er sie vielleicht überreden konnte, wenn die Zeit erst da war. Dann hatte sie die Verlobung gelöst und ihm das Herz gebrochen. Danach hatte er beschlossen, dass er einfach nicht für eine Ehe taugte. Als Junggeselle wäre er besser dran. Einen solchen Schmerz wollte er nicht noch einmal erleben.
Da war er nun, lief trübsinnig durch die Gegend wie ein liebeskranker Dummkopf. Versuchte eine Frau zu vergessen, die er liebte, obwohl er sich geschworen hatte, so etwas nie wieder zuzulassen.
Okay. Lark war ganz anders. Oh, ja, sie war schön mit diesem ebenmäßigen Gesicht, den sinnlichen Lippen und den leicht schräg gestellten grünen Katzenaugen. Und dieser Körper, der ihn schon anmachte, wenn er nur daran dachte.
Aber sie war auch stark, mutig und intelligent. Sie war bereit gewesen, das kleine Mädchen, das nun ihre Tochter war, mit ihrem Leben zu verteidigen.
Er holte tief Luft.
Und wenn schon, was tut das alles zur Sache?
Es änderte gar nichts. Das bedeutete nicht, dass sie ihn liebte. Selbst wenn sie es täte, wie konnte er sich darauf verlassen, dass es andauerte?
Es gab keine Möglichkeit, sich dessen zu versichern. Besser, er litt jetzt, als sich noch mehr darauf einzulassen und dann zuzusehen, wie alles wieder kaputt ging.
Okay. Er würde nicht für immer Trübsal blasen. Er würde etwas dagegen unternehmen.
Dev griff nach dem Telefonhörer, wählte die Nummer seines Büros in Phoenix und dann die Durchwahl 2157, unter der er seinen Geschäftsführer erreichte. „Hallo, Mike, was gibt es Neues?“
„Hallo, Chef. Nur das Übliche. Wir haben einen Auftrag für das Sicherheitssystem des neuen Firmenbüros von Microsoft. Und es sieht so aus, als würde der Deal mit Walmart bald unter Dach und Fach
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