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Das Weinen der Engel (German Edition)

Das Weinen der Engel (German Edition)

Titel: Das Weinen der Engel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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hoffnungsvollen Gedanken erfüllt, dass Chrissy in Sicherheit wäre, diskutierte Lark nicht lange. Sie drehte sich um und ging steif aus dem Zimmer zum Flur und zur Treppe. Die Sirenen waren jetzt in der Ferne zu hören. Besser spät als nie, dachte Dev.
    In diesem Fall war es zu spät gewesen.
    Er wappnete sich und sandte ein Stoßgebet zum Himmel, bevor er die Schranktür öffnete. Zusammengekauert wie ein Ball hockte ein kleines Mädchen mit zerzaustem braunem Haar und zerknittertem pinkfarbenem Kleid auf dem Boden unter den aufgehängten Kleidungsstücken. Die Kleine sah ihn aus großen grünen Augen an, die Dev sofort an Lark erinnerten, und sein Herz machte einen Satz.
    Er schob vorsichtig die Waffe hinten in den Bund seiner Jeans und kniete sich vor das Mädchen. „Alles ist gut, Chrissy. Die bösen Männer sind wieder weg. Ich bin hier, um dich in Sicherheit zu bringen.“
    Sie starrte ihn an, die Wangen nass von Tränen. „Wo ist Nana?“
    „Da unten ist jemand für dich. Du wirst sie bestimmt sehr gern haben. Deine Tante Lark. Sie ist den ganzen weiten Weg von Los Angeles hergekommen, um dich zu besuchen.“
    „Wo ist Nana?“ Als er die Arme nach ihr ausstreckte, um sie aus dem Schrank zu heben und an seine Schulter zu schmiegen, weinte sie nicht. „Alles wird gut“, versprach er. „Wir müssen nur hier raus und woandershin gehen.“
    Er legte sich ihren Kopf so an die Brust, dass sie die entsetzliche Szene um sich herum nicht sehen konnte, während er an ihrem toten Kindermädchen vorbei in den Flur lief. Er trug sie die Treppe hinunter und achtete darauf, dass sie die Leiche der Haushälterin am Eingang nicht zu Gesicht bekam, und verließ das Haus.
    Lark sprach mit zwei Deputys in dunkelgrünen Uniformhosen und beigefarbenen Hemden, die gerade eingetroffen waren.
    „Ich habe gefunden, wonach du gesucht hast“, sagte er, als er sich der Gruppe näherte.
    Bei dem Klang seiner Stimme wirbelte sie herum, und ihre Augen füllten sich mit Tränen.
    „Chrissy!“ Lark rannte auf sie zu und verlangsamte sofort den Schritt, als das kleine Mädchen erschrocken zusammenzuckte.
    „Keine Angst, meine Kleine“, sagte Dev. „Das ist deine Tante Lark.“ Er übergab Lark das Mädchen, die es beschützend in die Arme nahm, und wandte sich an die Angestellten des Sheriffs.
    „Ich bin Privatdetektiv“, sagte er. Langsam hob er beide Hände. „Mein Name ist Devlin Raines. Meine Brieftasche steckt in der vorderen Hosentasche. Ich habe einen Waffenschein.“ Er drehte sich um, sodass der Officer, der Ältere der beiden, ein Grauhaariger mit zerknittertem Gesicht, die Pistole aus seinem Hosenbund ziehen konnte. Der zweite, ein gut aussehender junger Latino, trat vorsichtig auf ihn zu und zog die Papiere aus Devs Jeanstasche.
    „Was zum Teufel ist hier los, Raines?“, wollte der Ältere wissen, nachdem er Devs Lizenz überprüft und offensichtlich für in Ordnung befunden hatte.
    „In dem Haus befinden sich ziemlich viele Tote. Ich habe davon aber niemanden erschossen.“
    Der Deputy hielt seine Nase an die Mündung der Waffe und prüfte, ob aus ihr vor Kurzem geschossen wurde. Ein weiterer Dienstwagen des Sheriffs traf ein, und zwei uniformierte Deputys stiegen aus. Die Beamten gingen ins Haus. Nach einer Weile erschienen sie wieder vor der Tür, um den Tatort mit Absperrband abzusichern.
    Ein Ambulanzwagen fuhr vor, und Lark ging mit Chrissy zu den Sanitätern, um die Kleine untersuchen zu lassen.
    Weitere Wagen trafen ein. Noch mehr Beamte stiegen aus und betraten das Haus. Wenige Minuten später kehrte einer von ihnen zurück, ein großer breitschultriger Typ in den Vierzigern. Er lief über den Rasen zu Dev hinüber.
    „Ich bin Detective Wilkins vom
Pima County Sheriff’s Department“
, stellte er sich vor. Er war eine ganze Weile im Haus gewesen, was seinen grimmigen Blick erklärte. Nachdem er einen kleinen Spiralblock aus seiner Tasche gezogen hatte, blätterte er darin, bis er eine freie Seite fand.
    „Ich weiß, Sie haben schon mit den Deputys gesprochen, aber ich muss Ihnen auch noch ein paar Fragen stellen.“
    „Ja, natürlich. Ich habe mit meinem Handy Fotos von dem Wagen gemacht. Leider war er schon ein Stück entfernt, aber vielleicht können Sie das Nummernschild vergrößern. Ich schicke die Fotos an Ihre Mobilfunknummer, wenn Sie mir die geben würden.“ Dev schickte die Fotos an die von Wilkins genannte Nummer und auch gleich noch an Chaz. Allerdings ging er davon aus, dass die

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