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Das weiße Amulett

Das weiße Amulett

Titel: Das weiße Amulett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathinka Wantula
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erwiderte den Kuss, und in seinen Augen war ein leichtes Flackern zu erkennen.
    »Geh duschen«, flüsterte sie. Mansfield hob ihr Kinn und gab ihr noch einen Kuss.
    »Wie Sie befehlen, Ma’am.«
    Eine halbe Stunde später trat er mit einem Handtuch um die Hüften wieder heraus und machte eine ausholende Armbewegung zur geöffneten Badezimmertür.
    »Right for your conquest, Ma’am.«
    Sie überging die Anspielung mit einem Lächeln und wollte gerade an ihm vorbei ins Bad, als sie auf seiner rechten Schulter eine schmale feuchte Stelle sah. Die verbrannte Haut war vom Duschen wieder aufgerissen.
    »Warte einen Augenblick.« Rasch holte sie ein Paket Brandpflaster aus einem Verbandskasten. »Dreh dich um.«
    Mansfield tat wie befohlen und machte ein gerades Kreuz, bei dem Karen erst mal schlucken musste. Zwar hatte sie seinen Körper in den letzten Tagen oft gesehen und berührt, aber da war er immer leblos und fiebrig gewesen. Jetzt dagegen war da eine breite Schulter mit festen Muskeln, die vor Leben pulsierte.
    Mansfield fand, dass sie sich sehr viel Zeit mit dem Pflaster ließ, und lächelte verschmitzt.
    »Schaffst du’s heute noch, oder muss ich bis morgen früh hier stehen?«
    Als Antwort erhielt er einen leichten Schlag auf seinen Sonnenbrand, der ihn zusammenzucken ließ.
    »Halt gefälligst den Mund, wenn ich dich zusammenflicke«, forderte Karen mit einem spielerischen Unterton. »So!« Sie drückte ihm zwei mit Aluminium beklebte kühlende Streifen auf die Haut. »Zur Strafe wird dich das Jucken der Pflaster wahrscheinlich wahnsinnig machen, aber dafür heilt die Wunde besser.«
    Sie wollte die übrigen Pflaster wieder ins Päckchen stecken, als Mansfield sie um die Taille fasste und sie an sich zog.
    »Vielen Dank, Schwester Nightingale«, flüsterte er zärtlich und küsste sie. Ihre vollen Lippen erwiderten seinen Kuss, und sie legte ihre Arme um seinen Hals. Das Blut pochte in seinen Adern. Jede Müdigkeit war verschwunden. Seine Hände erforschten ihren Körper, ihren Hals, ihren Rücken, ihre Brust. Er spürte, wie es sie erregte und sie es genoss. Ihre Finger fuhren durch sein Haar und hielten plötzlich inne, als jemand energisch gegen die Tür klopfte. Eine männliche Stimme mit arabischem Akzent war zu hören.
    »Mr Mansfield? Wir müssen mit Ihnen reden. Bitte öffnen Sie die Tür!«
    Beide sahen sich mit einem gequälten Lächeln an.
    »Die Polizei«, murmelte Mansfield. Er erschlich sich noch einen Kuss, bevor er Karen losließ. »Geh lieber duschen. Ich versuch sie schnell loszuwerden.«
    Sie nickte nur und ging ins Badezimmer.
    »Halt.« Er griff nach einem langen Flanellbademantel neben dem Waschbecken und zog ihn an. Die ägyptischen Beamten sollten seine Verletzungen nicht sehen, sonst würden sie nur unangenehme Fragen stellen. Je weniger sie wussten, umso besser.
    In der nächsten halben Stunde erzählte Mansfield den Beamten eine halb wahre Geschichte, die sie ihm zwar nicht glaubten, aber hinnehmen mussten. Außerdem war der Leihwagen versichert gewesen, und offensichtlich war niemand zu Schaden gekommen. Keiner der Männer glaubte, dass man den Toyota wiederfinden würde, aber so hatten sie wenigstens ihre Pflicht getan. Nach einer halben Stunde gingen sie wieder.
    Als Karen aus dem Badezimmer kam, sah sie Mansfield mit einem Drink in der Hand mit freiem Oberkörper und Handtuch um die Hüften draußen auf dem Balkon stehen.
    Lautlos ging sie zu ihm und umschlang seine Taille. Als er sie bemerkte, hob er seinen linken Arm, unter dem sie hindurchkroch und sich an ihn schmiegte. Er roch so wunderbar nach Parfum aus frischen Gräsern. Warum war ihr das früher nie aufgefallen?
    Seine Hand strich sanft über ihren Rücken, und er registrierte, dass sie unter dem seidenen Morgenmantel keinen BH trug. Im selben Moment sah sie zu ihm auf, und er nutzte die Gelegenheit für einen langen Kuss.
    »Wo waren wir eben stehen geblieben?«, murmelte er, als ein erregendes Prickeln in ihm aufstieg.
    Auch Karen genoss jede seiner Berührungen. Trotzdem zog sie plötzlich den Kopf zurück und lächelte ihn an.
    »Michael, wir sind hier in einem moslemischen Land. Da darf man sich nicht in aller …ffentlichkeit küssen oder Alkohol trinken.«
    Er lächelte zurück. »Dagegen weiß ich ein Mittel«, sagte er, stellte das Glas auf einen kleinen Tisch und schob Karen ins Zimmer zurück. Dann schloss er die Balkontür hinter sich und wollte gerade die breiten Vorhänge zuziehen, als Karens Worte ihn

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