Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das weiße Grab

Das weiße Grab

Titel: Das weiße Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lotte Hammer , Søren Hammer
Vom Netzwerk:
Rikke Barbara stimmte weitestgehend mit dem überein, was sie selbst Konrad Simonsen am vergangenen Donnerstag erzählt hatte. Positiv war, dass fast alle Einzelheiten stimmten, aber nichts davon verband Andreas Falkenborg definitiv mit den späteren Morden. Allerdings befand sich eine Beschreibung des Überfalles – wenn auch eine kurze – von Jeanette Hvidt auf der Homepage der Zeitung
Dagbladet.
Leider wurde dort auch das bizarre Fingernägelschneiden erwähnt, ein Detail, das die Polizei bewusst zurückgehalten hatte. Das Gleiche galt für den Lippenstift, der jedoch am Strand von Kikhavn nicht zum Einsatz gekommen war, da er gestört worden war. Über Andreas Falkenborgs seltsame Art zu sprechen stand dort nichts. Das Problem war nur, dass er selbst vielleicht gar nicht wusste, dass er eine seltsame Ausdrucksweise hatte. Konrad Simonsen bohrte weiter, aber sein Erfolg war dürftig.
    »Sie hatten am Strand ein Grab ausgehoben, wann war das?«
    »In den Stunden vor dem Überfall.«
    »Und dort wollten Sie sie begraben?«
    »Ja, aber sie ist mir ja weggelaufen.«
    »Aber Sie hatten vor, sie umzubringen?«
    »Ja, das war mein Plan, aber dazu kam es nicht.«
    »Wie wollten Sie das tun?«
    »Ich glaube, mit einer Plastiktüte, wie bei den beiden anderen Frauen, die umgebracht worden sind. Auf Grönland und bei Stevns.«
    »Sie glauben? Sie sollten das doch wissen.«
    »Dann weiß ich es eben.«
    »Hatten Sie eine Plastiktüte bei sich?«
    »Ja, zwei.«
    »Wo hatten Sie die?«
    »In meiner Tasche, glaube ich.«
    »In Ihrer Tasche, sind Sie sich da sicher?«
    »Nein, so ganz genau erinnere ich mich nicht mehr daran.«
    »Wo könnten sie sonst gewesen sein?«
    »In meiner anderen Tasche, vielleicht.«
    »Sonst nirgends?«
    »Doch, schon möglich, aber ich erinnere mich nicht, das Ganze ist doch schon so lange her.«
    »Warum trugen Sie diese Maske?«
    »Weil es mir Spaß macht, sie zu erschrecken.«
    »Sie, wen sie?«
    »Die, die ich erschrecke. Rikke zu erschrecken hat mir richtig Spaß gemacht.«
    »Sie haben Freude daran, wenn Rikke und die anderen Frauen, die ihr ähnlich sehen, Angst bekommen?«
    »Viel Freude, je mehr Angst sie haben, umso besser. Wenn sie richtig Angst haben, finde ich das toll.«
    »Sie haben so getan, als hätten Sie ihre Nägel geschnitten, warum?«
    »So hat meine Mutter das mit denen gemacht, ich glaube, deshalb.«
    »Könnten Sie mir das erklären?«
    »Ja, sie mussten antreten und sich ihre widerlichen Nägel schneiden lassen, das war nur gut für sie.«
    »Wo hatten Sie die Schere?«
    »In meiner Tasche.«
    »Sie war auch in Ihrer Tasche?«
    »Ich glaube schon. Warum? Ist das nicht erlaubt?«
    »Das entscheiden Sie.«
    »Dann war sie in meiner Tasche.«
    »Erzählen Sie mir, wie Sie Rikke Barbara Hvidt dazu gebracht haben, Ihnen ihre Nägel zu zeigen.«
    »
Her mit den Krallen, dummes Ding, sie muss noch ihre Nägel geschnitten bekommen.
So habe ich das gesagt.«
    »Und? Hat das funktioniert? Hat sie Ihnen ihre Nägel gezeigt?«
    »Nein, sie war widerspenstig und hochnäsig und wollte nicht gehorchen.«
    »Was haben Sie dann getan?«
    »Es noch einmal gesagt.«
    »Was gesagt?«
    »
Her mit den Krallen, dummes Ding, sie muss noch ihre Nägel geschnitten bekommen. Er will ihre Nägel sehen.
Aber sie behielt die Hände auf dem Rücken und bohrte ihre Nägel ins Eis. Sie war ganz außer sich.«
    »Und Sie waren geduldig und standen mit der Schere vor ihr und haben den Satz wiederholt?«
    »Ja, so war es.«
    »Aber ohne Taschenlampe, die haben Sie nicht gebraucht.«
    »Nein, die habe ich nicht gebraucht.«
    »Woher kam das Licht?«
    »Vielleicht von dem Leuchtturm. Ja, da war ein Leuchtturm.«
    »Nein, da war kein Leuchtturm. Wo kam das Licht her? Das feine, scharfe Licht.«
    »Vom Helikopter, der Heli hatte vorne Scheinwerfer.«
    »Genau, aber das war doch nicht bei allen so. Die waren doch nicht alle so widerspenstig, oder?«
    »Nein, da haben Sie recht.«
    »Eine hat Ihnen Schwierigkeiten gemacht.«
    »Sie wollte nicht gehorchen.«
    »Wie, was ist passiert?«
    »Ich glaube, sie hatte die Hände zu Fäusten geballt, und dann konnte ich ihr nicht die Nägel schneiden. Und sie hat um sich geschlagen.«
    »Das glaube ich nicht, irgendwie kriegt man das bestimmt hin, anstrengend kann es aber sicherlich sein.«
    »Es kann sein, dass sie die Hände gefaltet hatte.«
    »Und dann mussten Sie die Nägel in dieser Position schneiden?«
    »Ja.«
    »Warum hatte sie die Hände gefaltet?«
    »Sie hat

Weitere Kostenlose Bücher