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Das weiße Grab

Das weiße Grab

Titel: Das weiße Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lotte Hammer , Søren Hammer
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Ich meine, dass Falkenborgs Naivität echt und nicht bloß gespielt ist.«
    Auf Arne Pedersens Gesicht breitete sich mit einem Mal ein albernes Grinsen aus. »Weißt du eigentlich, für was dieses E steht? Also E. Madsen?«
    »Nein, und es ist mir auch egal.«
    »Ernesto, der arme Mann heißt Ernesto Madsen. Das habe ich von Pauline, aber du darfst nicht verraten, dass ich es dir gesagt habe, ich musste ihr nämlich versprechen, die Klappe zu halten.«
    »Und warum hältst du sie dann nicht? Aber egal, die Essenz ist, dass Andreas Falkenborg viel gerissener und berechnender ist, als ich es nach unseren Ermittlungsergebnissen erwartet hatte. Oder angesichts des Täterprofils, wenn du so willst. Aber genug damit. Unterrichte mich mal über die Hausdurchsuchung, revolutionäre Dinge werdet ihr wohl nicht gefunden haben, oder?«
    »Nein, das haben wir nicht. Die Kollegen sind noch nicht ganz fertig, aber ich bezweifle, dass wir da noch irgendetwas Brauchbares finden.«
    »War da denn gar nichts zu holen?«
    »Von der Mozart-Büste hast du schon gehört, oder? Für diesen Umzug hat er einen Plastiksack über die Büste gestülpt und sich auf diese Weise Carl Henning Thomsens Fingerabdrücke gesichert. Später hat er mit dieser Tüte dann die Tochter erstickt. Jedenfalls nehmen wir an, dass er so vorgegangen ist.«
    »Und außer dieser Büste und den Fingerabdrücken, Arne? Das sind ja nur Spekulationen.«
    »Eine schlechte Nachricht habe ich, eigentlich eine sehr schlechte. Wir waren in Kontakt mit seinem Internetprovider. Er hat diesen
Dagbladet
-Artikel heruntergeladen – das Interview mit Jeanette Hvidt –, und anhand seines Computers konnten wir sehen, dass er sich auch ihr Foto angeschaut hat.«
    »Verdammter Mist, sonst noch etwas?«
    »Nichts wirklich Konkretes. Wir haben zwei Schlüssel gefunden, die wir keinem Schloss zuordnen können, einer davon könnte zu einem Bankschließfach passen. Der andere ist recht speziell und trägt eine seltsame Nummer. Und dann hat er letzten Freitag mehr als 80 000 Kronen in bar von seinem Bankkonto abgehoben, die wir auch nicht finden können.«
    »Keine Maske, nehme ich an?«
    »Nein, keine Maske.«
    »Mikrophone in seiner Wohnung?«
    »Ja, und zwar supermoderner Standard; winzige Dinger, kaum größer als eine Kopfschmerztablette mit Sender und allem Drum und Dran. Die kann man wirklich überall verstecken, außerdem werden sie durch die Stimme gesteuert und sind supersensibel. Das sind bestimmt die gleichen, die er auch bei seinen Aufträgen einsetzt, also wenn er irgendwen ausspioniert.«
    »Bestimmt, aber wie ist das mit einem Empfänger oder wie diese Dinger heißen? Ich meine, die Aufnahmen müssen doch irgendwo gespeichert werden.«
    »In seiner Wohnung nutzt er dafür seinen Computer, das heißt einen seiner sechs Computer. Aber wir haben eine Broschüre gefunden, aus der hervorgeht, dass diese Mikrophone auch mit einer kleinen batteriebetriebenen Box funktionieren, die die Signale dann über das Mobilfunknetz überträgt. So eine Box ist kaum größer als eine Streichholzschachtel. Also ist das Ding nicht gerade schwer zu verstecken. Vier seiner Computer sind im Übrigen durch Passwörter geschützt. Unsere Techniker arbeiten noch daran. Bis jetzt haben sie erst einen geknackt, und auf dem war das Foto von Jeanette Hvidt. Es deutet alles darauf hin, dass sich sein Wissen nicht bloß auf Akustik und Mikrophone beschränkt, sondern dass er sich auch verdammt gut mit Computern auskennt.«
    »Dann ist es nicht sicher, dass seine übrigen Computer geknackt werden können?«
    »Doch, das ist wohl nur eine Frage der Zeit, in zwei bis drei Tagen sind die sicher drin. Ich will damit nur sagen, dass er sich einfach auch gut mit Computern auskennt. Wir wissen jetzt, wie er bei dem Zeugen eingestiegen ist, der ihm durch ein Versehen eine alte Schlüsselkarte gegeben hatte. Du erinnerst dich doch an den Mann?«
    »Natürlich. Wie hat er das gemacht?«
    »Er hatte illegalen Zugang zu dem Computer der Sicherheitsfirma, vermutlich stammte dieser Zugang noch aus der Zeit, in der er als eine Art Berater für die Firma tätig war. Sollen wir die Sache weiterverfolgen?«
    »Haben wir die Firma informiert?«
    »Ja, und die haben auch bereits ihr System geändert.«
    »Gut. Dann müssen wir das wohl nicht weiterverfolgen. Wie sieht es mit einem Lager aus? Er muss doch irgendwo ein Lager haben, in dem er das Zeug aufbewahrt, das er verkauft?«
    »Ja, das hat er sicher, wir wissen aber

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