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Das weiße Grab

Das weiße Grab

Titel: Das weiße Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lotte Hammer , Søren Hammer
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aber danke für das Angebot. Ich gehe davon aus, dass du diese DYE - 5 -Station vorstellst und unsere Mannschaft dann anschließend auf die einzelnen DYE -Mitarbeiter von der Liste verteilst, die die Amerikaner uns geschickt haben?«
    »Ja, das habe ich vor.«
    »Ich hätte gerne eine Übersicht, wenn die Planung steht, und denk dran, dass diese DYE -Mitarbeiter jeweils von zwei Leuten besucht werden müssen, wovon mindestens einer ein Mann sein muss. Verstanden?«
    »Klar doch.«
    »Wir müssen uns bald auch eine Strategie überlegen, wie wir die Öffentlichkeit informieren. Das wird einschlagen wie eine Bombe und uns einige Schwierigkeiten machen.«
    »Die haben wir doch jetzt schon, geh nach oben und ruh dich ein bisschen aus.«
    Arne Pedersen schob seinen Chef fast zur Tür, doch Konrad Simonsen wusste, dass diese so wohlwollend und besorgt wirkende Geste andere Gründe haben musste. Er kannte Arne Pedersen zu gut und wusste, dass dieser sich so spontan nicht verstellen konnte. Konrad machte sich frei und fragte: »Sag mal, was ist hier eigentlich los? Warum hast du es auf einmal so eilig?«
    Dann erblickte er die Nachricht, die Malte Brorup mit großen Buchstaben auf den Bildschirm geschrieben hatte.
Vornehmer Besuch für den Boss im Anmarsch.
Arne Pedersen gab noch nicht auf: »Das kann warten, Konrad.«
    Aber es war zu spät. Ein tadellos gekleideter Mann kam in den Saal. Sowohl Konrad Simonsen als auch Arne Pedersen kannten ihn von einem früheren Fall. Er hieß Helmer Hammer und war Staatssekretär im Staatsministerium – ein charmanter Mensch, der immer darauf bedacht war, seinen Einfluss herunterzuspielen, und der in der Regel bekam, was er wollte. Die beiden Kommissare mochten ihn, was Arne Pedersen aber nicht daran hinderte, ihn mit einer harschen Verteidigungsrede zu empfangen: »Das waren nicht wir, die diesen kleinen Wurm aus dem Außenministerium verärgert haben, und wenn Sie mit Konrad reden wollen, müssen Sie ein paar Stunden warten, bis er sich wieder erholt hat.«
    Wie gewöhnlich war Helmer Hammer schon einen Schritt weiter: »Natürlich kann ich ein paar Stunden warten. Es ist nur so, dass dieser kleine Wurm gerade dabei ist, für heute Abend eine Videokonferenz vorzubereiten, und wissen will, ob Konrad daran teilnehmen kann.«
    »Ruft Berlin an?«
    »Nein, bloß ein Schiff in der Karibik, aber entschuldigen Sie, es ist natürlich falsch von mir, hier einfach so reinzuschneien und von Ihnen zu erwarten, dass Sie alles stehen und liegen lassen. Auch wenn mein Anliegen nur zehn Minuten dauert, also sehen Sie mir bitte nach …«
    Eine Glocke begann in Konrad Simonsens Kopf zu läuten. Als die Comtesse und er ihre Reise stornieren mussten, hatte die Comtesse seiner Tochter Anna Mia angeboten, an ihrer Stelle zu fahren. Fast gratis, mit einer Freundin oder einem Freund, natürlich nur, wenn sie Lust hätte. Natürlich hatte sie Lust. Sie hatten daraufhin die Verabredung getroffen, dass Anna Mia einmal zwischendurch zu Hause anrief, bisher hatte er jedoch noch nichts von ihr gehört. Er nahm an, dass es nicht leicht war, eine Verbindung zu bekommen.
    »Einen Moment. Was hat das mit dieser Videokonferenz auf sich?«
    »Nennen wir es eine vertrauensbildende Maßnahme. Darauf verstehen sie sich in Slotsholmen.«
    »Und was muss ich dafür tun?«
    »Nichts, das ist es ja. Betrachten Sie es als eine Art Wiedergutmachung für sein Auftreten eben.«
    »Das klingt suspekt.«
    »Ist es aber nicht, darauf gebe ich Ihnen mein Wort. Sein Verhalten ist ihm unangenehm, und jetzt versucht er, es wiedergutzumachen.«
    »Dann nehme ich gerne an. Das können Sie mir glauben.«
    »Ich weiß. Sagen Sie mal, können wir hier irgendwo ungestört miteinander reden? Es dauert wirklich nicht mehr als zehn Minuten.«
    Konrad Simonsen nickte. »Hier stört uns niemand.«
    Die zwei Männer gingen über den Flur, während Helmer Hammer erklärte: »Ich bin zu Ihnen gekommen, weil ich einen Rat brauche und Sie um einen Gefallen bitten möchte. Lassen Sie uns aber erst kurz über mein erstes Anliegen sprechen: Jemandem ist aufgefallen, dass es eine Handvoll junger Beamter gibt, die kurz vor dem Juraexamen ihr Studium abgebrochen und stattdessen auf der Polizeischule angefangen haben. Deshalb ist die Idee aufgekommen, diesen Leuten ein bisschen unter die Arme zu greifen, damit sie ihr Examen doch noch machen können, während sie parallel ihre Arbeit bei der Polizei fortsetzen. Für die Gesellschaft wäre das von großem

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