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Das weiße Grab

Das weiße Grab

Titel: Das weiße Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lotte Hammer , Søren Hammer
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Nutzen: Schließlich bekämen wir sehr kompetente Mitarbeiter, und das ohne große zusätzliche Kosten. Ich würde gerne wissen, was Sie als leitender Kriminalhauptkommissar von diesem Plan halten.«
    Konrad Simonsen schüttelte ungläubig den Kopf. Der Mann jonglierte nach Belieben mit Staatsangelegenheiten, virtuos und doch so beiläufig, dass man einfach nicht verärgert sein konnte. Helmer Hammer wusste genau, dass Konrad Simonsens Tochter nur vier Semester ihres Jurastudiums fehlten, während der Abschluss auf der Polizeischule kurz bevorstand. Er wusste auch, dass das vage skizzierte Ausbildungskonzept ein Köder war, dem kein Vater widerstehen konnte.
    »Sie sind wirklich unglaublich, aber was soll ich dazu sagen?«
    »Ich nehme das mal als Bestätigung, dass Sie das Konzept befürworten. Was den angesprochenen Gefallen angeht, so bin ich mir etwas unsicher. Dieser Mann aus dem Außenministerium, der eben hier war, heißt Bertil Hampel-Koch, und er ist nicht irgendein Wurm, sondern Abteilungsleiter. Weiß Gott, er kann mitunter ein unangenehm arroganter Kleingeist sein, ein wahrer Stockfisch. Außerdem verirrt er sich ständig auf irgendwelche Nebenbaustellen, aber da ist er ja nicht der Einzige. Manchmal ist die zentrale Verwaltung der reinste Kindergarten, aber Bertil ist auch sehr kompetent und eine gute, treue Stütze, wenn man ihn erst kennt. Außerdem kann man ihm vertrauen, er hält seine Versprechen immer.«
    »Und wie lerne ich die gute Seite dieses Ehrenmannes kennen?«
    »Indem Sie ihm jeden Abend eine kurze Mail schicken, ein paar Zeilen reichen schon, und ihn so über den Fortgang der Ermittlungen unterrichten. Gibt es keine Neuigkeiten, schreiben Sie das. Passieren wichtige Dinge, mailen Sie ihm, sobald Sie wieder Zeit haben.«
    »Ist das alles?«
    »Nein, nicht ganz. Man kann ihn in Ausnahmefällen auch kennenlernen, indem man ihn besucht, wenn er das wünscht.«
    »Das muss dann aber in meinen Kalender passen, nicht in seinen.«
    »Diesen Aspekt habe ich angesprochen.«
    »Und, ist er darauf eingegangen?«
    »Er richtet sich immer nach den Fakten. Sonst säße er nicht dort, wo er sitzt.«
    »Wenn ich einen schriftlichen Bescheid des Polizeichefs habe, dass ich ihn … kennenlernen muss, ist der Fall klar, dann kann ich einwilligen. Aber nicht vom obersten Polizeichef, sondern hier von unserer Chefin, meiner direkten Vorgesetzten, also Gurli …«
    »Der Bescheid liegt schon auf Ihrem Schreibtisch neben der Visitenkarte und der Telefonnummer, die Sie heute Abend anrufen sollen. Da ist auch eine Mail-Adresse.«
    Die Sache war geritzt, und wie ein paar alte Pferdehändler reichten sie sich die Hände und schlugen ein, ehe Konrad Simonsen eine letzte Frage stellen musste: »Sagen Sie mir eins: Wer hat eigentlich bestimmt, dass ich diese Ermittlungen leite? Ich meine, dieses ganze Gerede über die Kanzlerin, das stimmt doch nicht?«
    Helmer Hammer schüttelte lächelnd den Kopf.
    »Nein, das stimmt nicht, das kann ich Ihnen schriftlich geben. Es ist schon erstaunlich, was die Presse den Leuten alles einreden kann.«
    »Also, wer war das?«
    »Das war ich.«
    »Sie? Warum das denn?«
    »Weil Sie gut sind.«
    »Ach. Die anderen auch. Wussten Sie eigentlich, dass ich in die Ferien wollte?«
    »Ja, das tut mir leid. Aber ich wusste nicht, dass Sie gesundheitlich nicht auf der Höhe sind, das ist mir erst später zu Ohren gekommen, und ich bedaure das sehr.«
    »Hm, so schlimm ist das auch nicht, Sie haben meine Frage aber noch nicht beantwortet. Warum ich, und warum mischen Sie sich überhaupt ein?«
    »Ich mache nur meine Arbeit, und ich habe nicht nur so dahergeredet, als ich gesagt habe, dass Sie gut sind.«
    »Es gibt aber auch noch andere Gründe?«
    »Sollte es die geben, sind sie weder für Sie noch für die Ermittlungen von Bedeutung. Das müssen Sie mir glauben.«
    Helmer Hammer warf einen Blick auf seine Uhr.
    »Was habe ich gesagt, es hat nur achteinhalb Minuten gedauert. Jetzt muss ich nur noch wieder nach draußen finden.«
    Er sah sich verwirrt um. Durch das monotone Wirrwarr der gebogenen und geraden Flure, die für das ungeübte Auge täuschend gleich aussahen, hatte er die Orientierung verloren.
    »Und das könnte wirklich ein Problem werden, glaube ich, dabei dachte ich, ich würde mich im Präsidium auskennen.«
    »Dafür muss man hier schon mindestens zehn Jahre arbeiten. Ich werde Sie ein Stück begleiten … nein, warten Sie … warum eigentlich, warum sollen eigentlich immer Sie

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