Das weiße Grab
alle Ergebnisse gewichten, so dass er schließlich genauso gut informiert war wie sonst auch. Andererseits blieb ihm so eine Menge Arbeit erspart, und er konnte sich auf das Wesentliche konzentrieren und Arne Pedersen oder Poul Troulsen instruieren, wie die Ressourcen einzusetzen waren und wer sich um welche Aufgaben kümmern sollte.
Malte Brorup unterrichtete ihn über Andreas Falkenborg: »Geboren 1955 in Hillerød, aufgewachsen in Holte, nördlich von Kopenhagen, Volksschule und Realschulabschluss und Wechsel zum Holter Gymnasium. 1972 Beginn eines Studiums an der Staatlichen Technischen Hochschule, in Klammern die heutige DTU . 1979 hat er mit guten Noten sein Ingenieursdiplom gemacht. Schwerpunkt Akustik. Es gibt hier einen Haufen Informationen über seinen Schwerpunkt, soll ich das mit aufnehmen?«
»Nein, mach einen Hinweis und streich diese Klammer.«
»Soll ich die einzelnen Zwischenprüfungen und Examen chronologisch notieren und in seine Vita einfügen?«
»Ja, ausgezeichnet, aber kannst du die vielleicht etwas weniger hervorheben?«
»Ich mache sie grau.«
Malte Brorup schrieb, und Konrad Simonsen dachte nach. Kurz darauf trug ihre Arbeitsaufteilung erste Früchte.
»Malte, in seiner Studienzeit gibt es eine Lücke, 1977 , ist das ein Fehler?«
»Nein, in dem Jahr hat er keine Prüfung bestanden.«
»Schick Arne eine Mail oder SMS , ich will wissen, was Falkenborg in dem Jahr gemacht hat. Alle anderen Examen sind aufgereiht wie Perlen auf einer Schnur. Mit ausgezeichneten Noten, da muss also irgendetwas passiert sein.«
Der Student tippte los.
»Ich habe gemailt und eine SMS geschrieben, und wie ich sehe, ist jetzt auch die Übersicht über seine Wohnorte komplett.«
»Lass hören, aber nicht die ganzen Adressen, nur die Städte.«
»Es beginnt mit Holte, also seinem Zuhause, da war er bis 1973 , dann das Kollegium in Lyngby bis 1979 , gefolgt von vier weiteren Orten in Kopenhagen und Umgebung. Bis heute sind das: Frederiksberg, Østerbro, Dragør und dann wieder Frederiksberg, willst du alle Jahreszahlen?«
»Nein danke, aber füg die Wohnorte in die Chronologie ein und verlinke sie mit den Adressen.«
»Wie sieht es mit Ferienhäusern aus?«
»Die führst du auch auf. Häuser, sagst du, hat er mehrere?«
»Eins unten in Præstø, das hat er schon ganz lange. Das ist vermietet. Und dann noch eins in Liseleje und ein weiteres in Schweden, aber die hat er schon wieder verkauft.«
»Schreib auf, wann er die gekauft und wieder verkauft hat, und mach einen Hinweis auf die genaue Adresse.«
»Yes, boss. Und was ist mit Grönland? Während der ganzen Zeit hatte er ja noch seine Wohnung in Frederiksberg, also die erste.«
»Über Grönland machst du eine Extraseite. Notier das Datum, an dem er abgereist ist, und mach einen Link.«
»Das Datum kenne ich nicht, von der Comtesse ist noch nichts gekommen, aber es gibt eine seltsame Transaktion mit einem Haus.«
»Was genau?«
» 1986 , nein, sorry, 1996 . Also im Dezember 1996 kauft er die obere Wohnung eines Hauses in Rødovre und verkauft sie dann wieder im Januar 1997 , wodurch er mehr als 40 000 Kronen verliert. Es gibt da einen Haufen Papiere von den unterschiedlichsten Amtsstellen, die alle bereits eingescannt sind.«
»Ah, das ist interessant. Notier den Hauskauf und den ganzen Ablauf in der Vita und verweise auf die weiteren Unterlagen, und kannst du nicht vielleicht eine Extraseite mit all den noch ungeklärten Fragen machen? Vorläufig sollte da stehen: Studienabbruch 1977 und Haus in Rødovre 1996 / 97 .«
»Klar, kann ich machen.«
»Haben wir außer Grönland keine Infos, wo er gearbeitet hat? Ich meine, irgendwo muss er doch sein Geld verdient haben.«
»Er hat eine eigene Firma, und aus seiner Steuerliste von 1973 , die ich gerade bekommen habe, geht die genaue Summe seines Einkommens hervor.«
»Das würde ich gerne wissen. Später, wenn du etwas mehr Zeit hast, packst du mir diese Daten in ein Rechenblatt und erstellst mir ein Säulendiagramm über die ganze Periode.«
»Ist notiert. Im letzten Jahr hatte er Einnahmen in Höhe von knapp 900000 neunhunderttausend Kronen.«
Konrad Simonsen pfiff durch die Zähne.
»Ist das Standard oder ein Ausreißer nach oben?«
»Das variiert sehr. In manchen Jahren ist er drüber, in anderen verdient er fast nichts.«
»Kannst du irgendwo erkennen, was für eine Firma er hat?«
»Noch nicht, aber bestimmt bald …, aber es gibt Neuigkeiten … Poul Troulsen ist mit einem Zeugen
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