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Das Weisse Kleid Des Todes

Das Weisse Kleid Des Todes

Titel: Das Weisse Kleid Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Spencer-Fleming
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gebliebenen grauen Puder ins Haar, ein falscher Schnurrbart … Es hätte genügt, um ein paar junge College-Schülerinnen zu täuschen, die zu tief ins Glas geschaut hatten.«
    Russ erhob sich aus seinem Sessel und ging vor Clare in die Hocke. »Ihren Fuß bitte.« Sie hob den einen aus dem Wasser, und Russ massierte ihn. »Muss noch ’n bisschen aufwärmen«, meinte Russ. Er hielt eine Hand an den kupfernen Teekessel, um die Temperatur zu prüfen. Dann goss er einen Schwall heißes Wasser in die Wanne.
    Clare krümmte ihre Zehen und stieß ein kehliges Geräusch aus. »Falls er Darrell wirklich getötet und Katies Zimmer durchsucht hat, dann musste er zu diesem Zeitpunkt annehmen, er sei sicher und dass es keine nachweisliche Verbindung zwischen ihm und Katie gab außer Cody selbst, und wer käme auf die Idee, wegen dem ausgesetzten Kind der armen Katie McWhorter von Wes Fowler einen Vaterschaftstest zu verlangen?«
    »Niemand, bis Reverend Fergusson ein Bild in die Hände fiel, das die beiden zusammen zeigt, und sie sofort losstürmte, um die stolzen Eltern mit dem Beweis zu konfrontieren, dass eins plus eins gleich drei ist.« Russ wandte sich, immer noch hockend, dem Kamin zu und legte einige Scheite nach. »Großer Gott, Clare. Sie hätten dort oben auf diesem Berg wirklich umkommen können. Laut Plan sollten Sie das sogar.« Er rieb sein Genick.
    »Hätte Wes Zeit gehabt, von West Point hierher zu fahren und mir diesen Hinterhalt zu legen?«
    Russ stand langsam auf, drehte sich um und inspizierte unwillkürlich die dunklen Ecken des Raumes. »Warum nicht? Es sind höchstens drei Stunden, plus eine, um irgendwo auf einem Bergpfad versteckt zu parken. Er brauchte keinen komplizierten Plan auszuarbeiten – lediglich eine sichere Methode finden, Sie dort raufzulocken, und jemanden, der sich als Kristen McWhorter ausgab.«
    »Womit wir wieder bei Alyson wären.«
    »Hat sie gewusst, dass Sie Kristen helfen?«
    Clare nickte.
    »Und sie muss gewusst haben, dass Sie der Typ sind, der erst hilft und danach die Fragen stellt.«
    Clare betrachtete ihn mit schief gelegtem Kopf. »Das klingt, als wäre ich der Rächer der Witwen und Waisen.«
    »Was ja auch ziemlich den Tatsachen entspricht. Ihre Impulsivität ist kein tief verborgener Charakterzug.«
    »Ich würde es lieber als spontane Entschlossenheit bezeichnen.«
    »Das glaub ich.«
    Es klingelte an der Tür. Russ eilte durch die Küche, um eine leicht verschneite Doktor Anne einzulassen.
    »Mein Wagen blockiert den Ihren. Wir werden die Plätze tauschen müssen«, sagte sie, einen gewaltigen Schal von ihrem Hals wickelnd. »Wie geht’s ihr?«
    »Ich hab sie in einer Wanne mit lauwarmem Wasser eingeweicht, das ich nach und nach heißer mache.« Die Ärztin starrte ihn an. Seine Ohren wurden rot. »Ihre Füße, meine ich. Sie weicht ihre Füße ein. Da drin.« Russ führte Doktor Anne gerade rechtzeitig ins Wohnzimmer, um zu sehen, wie Clare sich auf wackligen Beinen erhob und sich an die Rücklehne des Sofas klammerte. »Was, zum Teufel, treiben Sie da?«, sagte er lauter als beabsichtigt.
    Sie grinste verbissen. »Ich glaube, man nennt das ›Gehen‹. Die Kinder sind ganz wild darauf. Hi, Doktor Anne.«
    »Setzen Sie sich, Sie verdammte Irre.«
    Clare ließ das Sofa los und richtete sich zu ihrer vollen Größe auf. Ihr Gesicht verzerrte sich leicht. »Ich hab einiges zu erledigen«, erwiderte sie zwischen zusammengebissenen Zähnen. »Ich muss Kristen und Mrs. Fowler anrufen. Und die Diakone, damit sie wissen, dass ich morgen für den Sieben-Uhr-Gottesdienst vielleicht ausfalle.«
    Russ griff über das Sofa hinweg und schlang einen Arm um sie. »Sie brauchen mir nicht zu beweisen, wie hart im Nehmen Sie sind. Das weiß ich bereits. Bitte, Clare. Setzen Sie sich.«
    Sie sah ihn an, dann gehorchte sie.
    Doktor Anne ließ ihre Arzttasche neben Clare auf das Sofa fallen. »Sobald ich Sie untersucht habe, werde ich Ihnen bei diesen Telefonaten helfen.« Sie blickte kurz zu Russ. »Irgendwas, worauf ich besonders achten muss?«
    »Wenn Sie hier etwas sehen oder hören, das Ihnen nicht geheuer ist, dann rufen Sie bitte auf dem Revier an. Nein, besser mich.« Er kritzelte seine Privatnummer auf den Notizblock neben dem schnurlosen Telefon.
    »Werd ich tun, Chief. So, und jetzt rangieren wir die Wagen um, damit Sie rauskönnen.«
    Russ sah zu Clare hinab. Sie lächelte schief. »Danke. Es scheint viel zu wenig, aber ich danke Ihnen.«
    Er verschränkte seine Arme vor der

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