Das Werben des Lord MacKenzie
Feste der Lady in Buckinghamshire zeigen keinerlei Anzeichen eines Nachlassens der Extravaganz. Frevler versuchen das Gerücht zu verbreiten, die Lady habe Bewunderer , aber unser Beobachter ist erfreut, berichten zu können, dass ihr Benehmen sie über jeden Zweifel erhaben sein lässt.
– Juli 1879
Isabella starrte Mac an, der seinen Blick auf die Bilder gerichtet hielt. Ein seltsamer Ausdruck lag in seinen Augen. Er hatte sich ein Hemd über den schwitzenden Körper gezogen, trug aber noch das rote Tuch um den Kopf.
»Wovon redest du?«, verlangte sie zu wissen. »Die Bilder sind perfekt, genau das, was deine Freunde erwarten.«
»Isabella, meine Süße, das Letzte, was ich will, ist, dass Randolph Manning und der Rest meiner Kumpel mit lüsternen Blicken diese Bilder von dir ansehen.«
»Aber das werden sie nicht. Ich meine, sie werden nicht wissen, dass ich es bin. Das war doch der Sinn der Sache. Du wirst Molly holen und ihren Kopf auf meinem Körper malen.«
Mac schüttelte den Kopf. »Nein, das werde ich nicht.«
»Wir waren uns doch einig. Molly kann immer einen Job brauchen. Du weißt, sie benötigt das Geld für ihren kleinen Jungen.«
»Wir waren uns nicht einig.« Mac hatte seinen sturen schottischen Blick aufgesetzt, der bedeutete, dass weder Gott noch alle Engel ihn von dem abbringen konnten, was er beschlossen hatte. »Es war deine Idee, dass ich die Köpfe und die Körper mische. Ich kann mich nicht erinnern, ihr zugestimmt zu haben.«
»Du kannst einen wirklich zur Verzweiflung bringen, Mac. Was wirst du ihnen sagen? Warum die Wette absichtlich verlieren?«
Mac zog sich das Tuch vom Kopf. »Ich werde ihnen sagen, dass sie Recht hatten und es sich gezeigt hat, dass ich zu prüde bin, um solche Bilder zu malen.«
»Aber du bist nicht prüde. Ich will nicht, dass sie über dich lachen.«
Mac setzte sich auf das provisorische Bett und stützte sich auf die Ellbogen. Während das Bett auf dem letzten Bild nobel aussah, war es in Wirklichkeit eine Matratze, die von Pfosten gestützt wurde, die mit rotem Tuch verkleidet waren.
Macs breite Brust schimmerte feucht in dem V des offenen Hemdes, sein Haar war zersaust und seine nackten Beine waren hart von Muskeln. Die Tatsache, dass dieser unglaubliche Mann sich sie als Liebhaberin und Gemahlin ausgesucht hatte, erstaunte Isabella noch immer.
»Weißt du, warum die Bilder so gut sind?«, fragte Mac.
»Weil du ein brillanter Maler bist?«
»Weil ich bis zum Wahnsinn die Frau liebe, die ich gemalt habe. Es ist Liebe in jedem Pinselstrich und jedem Tupfen Farbe. Ich konnte nicht malen, als Molly posiert hat, weil sie für mich nur ein Modell ist, wie eine Vase mit Blumen. Du bist real. Ich weiß, wie sich deine Haut unter meiner Hand anfühlt. Ich weiß, wie feucht dein Schoß an meinen Fingern ist und wie dein Atem in meinem Mund schmeckt. Ich liebe alles an dir. Das ist es, was ich gemalt habe, und niemand auf der Welt wird diese Bilder zu sehen bekommen außer uns beiden.«
Seine Worte erfüllten Isabella mit Wärme und Weichheit. »Aber du hast so intensiv daran gearbeitet. Jeder in deinem Club wird dich auslachen.«
»Mich kümmert es nicht mehr, was diese oberflächlichen Verschwender von mir denken. Wo waren sie, als ich gelitten habe und dachte, ich müsste sterben? Bellamy war da und Ian. Cam und Daniel. Sogar Hart ist gekommen, um mir zu helfen. Die Gentlemen, die immer behauptet haben, meine Freunde zu sein, haben mich entweder gequält oder sich rar gemacht.« Mac schaute auf die Bilder, und ein Lächeln flog über sein Gesicht. »Lass sie nur über mich lachen. Diese Bilder sind nur für uns, für niemanden sonst.«
»Sie werden darauf bestehen, dass du mit der Heilsarmee losziehst«, sagte Isabella unglücklich.
Mac lachte, während er aufsprang. »Ich habe schon ein wenig geübt. Ich kann die Becken sehr gut schlagen.«
»Du hast gar keine Becken.«
»Die Köchin hat mir ihre Topfdeckel ausgeliehen. Ich will diese Wette verlieren, Liebes. Ich war noch nie in meinem Leben so glücklich darüber, eine Wette zu verlieren.«
Er trat zu ihr und küsste sie. Es war ein langsamer MacKenzie-Kuss, der verriet, dass er sie am liebsten die ganze Nacht küssen würde.
»Wirst du mitkommen, mein Engel?«, fragte er. »Ich werde an einer Straßenecke Lieder singen, die zur Mäßigung aufrufen, und sehr glücklich sein, wenn ich weiß, dass du in der Nähe bist.«
Isabella lächelte an seinen Lippen. »Das ist möglicherweise eine der
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