Das Werben des Lord MacKenzie
Hoffnung, meine Liebe.«
»Du bist ein jämmerlich schlechter Lügner. Ich hoffe sehr, dass die Klatschpresse nicht verbreiten wird, dass du das Feuer höchstpersönlich gelegt hast, um einen Vorwand zu haben, hierherzukommen. Ich könnte mir vorstellen, dass sie genau das schreiben würden.«
Mac verlor sein Lächeln. »Ich werde sie erwürgen, wenn sie das tun. Sal und Mary wären in den Flammen fast verbrannt.«
Isabella zitterte, die Last der Entscheidung lag schwer auf ihr. »Ich weiß, dass du niemals derart skrupellos sein würdest.«
»Oh, ich kann skrupellos sein, Liebes. Bezweifle das nie.« Mac stieg die Treppe hinauf zu ihr, der beißende Geruch von Rauch haftete an ihm. »Wer immer das getan hat – ihn hat es nicht gekümmert, dass keine drei Meter entfernt zwei Mädchen in ihren Betten fest geschlafen haben. Er hat sich keine Gedanken gemacht, wer sonst noch zu Schaden kommen könnte.« Macs kupferfarbene Augen sprühten vor Wut, aber er war die Sanftheit selbst, als er Isabella eine Träne aus dem Gesicht wischte. »Wer immer der Kerl ist, er kennt die Bedeutung von Skrupellosigkeit nicht. Aber sei versichert, meine Liebe, er wird es herausfinden.«
Mac sang tatsächlich in der Badewanne.
Der Vorbesitzer des Hauses hatte den Räumlichkeiten ein Badezimmer hinzugefügt, das zwischen den beiden nach hinten gelegenen Schlafzimmern der ersten Etage lag. Von jedem der beiden Räume führte eine Tür hinein. Die Badewanne und das Waschbecken verfügten über fließendes Wasser, das von einer Pumpe und einer Zisterne im Keller geliefert wurde.
Isabella saß wie erstarrt in ihrem Schlafzimmer vor dem Kamin, ihre Hände umklammerten die Armlehnen ihres Sessels. Vor einer halben Stunde hatte Mac das Badezimmer betreten. Sie hatte seine leise Unterhaltung mit Bellamy gehört, dann das Wasser, das in die Wanne lief. Schließlich war Mac hineingestiegen, Bellamy war gegangen, und Mac hatte zu singen begonnen.
Isabella konnte sich nicht entschließen, wieder ins Bett zu gehen, solange Mac auf der anderen Seite der Tür badete. Sie würde hier sitzen und warten, bis er sich in sein Zimmer zurückgezogen hatte und alles wieder ruhig war.
»Und es ist, es ist, ein herrlich Ding, ein Piratenkönig zu sein …«
Macs Bariton verstummte, und Isabella hörte weiteres Planschen. Er müsste doch langsam fertig sein, verflixt noch mal. Vermutlich hatte er sich aus der Wanne erhoben, Wasser tropfte an seinem schlanken Körper herunter, der seifig nass war, während er nach einem Handtuch griff.
Isabellas Hände krümmten sich, bis sich ihre Fingernägel in den Stoff der Armlehnen gruben. Wenn sich Mac in den vergangenen Jahren nicht sein attraktives Aussehen bewahrt hätte, wäre es dann leichter gewesen, ihn heute Nacht abzuweisen? Sie schloss es nicht aus. Auch wenn es ziemlich unfair von ihr war.
Nein, dachte sie, als Mac wieder zu summen begann. Er würde immer Mac sein, unabhängig davon, wie er aussah. Charmant, verwegen, lächelnd, ihr das Herz stehlend.
Die Melodie war langsamer dieses Mal, seine Stimme klang tief und dunkel.
In der kleinen Stadt, wo ich gebor’n,
Kannt’ ich ein schönes Mädchen.
Die Männer war’n entzückt von ihr,
Ihr Name war Iiiis-a-bella.
Isabella sprang auf, stürmte zur Tür und riss sie auf.
Mac lag in der Badewanne, bis zum Hals im schaumigen Wasser, seine Arme ruhten lässig auf dem Rand der Wanne. Kleine rote Schnitte vom Fensterglas des Oberlichts überzogen seine Hände und Arme. Er lächelte ihr träge zu, als sie wie erstarrt stehen blieb, die Hand auf dem Türknauf.
»Der Name des schönen Mädchens war Barbara Allan«, korrigierte sie ihn kühl.
»Tatsächlich? Ich muss den Text vergessen haben.«
Isabella umklammerte den Türknauf, ihre Hand war feucht. »Du trödelst. Hör auf zu baden, zieh dich an und verlass mein Haus. Du bist sauber genug, um ein Hotel zu finden.«
»Ich bin bereits fertig.« Mac umfasste den Badewannenrand und zog sich hoch.
Isabellas Mund wurde trocken. Mac MacKenzie hatte immer den erfreulichsten männlichen Körper gehabt, und daran hatte sich nichts geändert. Wasser benetzte seine Muskeln und färbte das rotbraune Haar auf seinem Kopf und seiner Brust dunkler, und der Schopf zwischen seinen Beinen glänzte wie Kupfer. Sein Glied war halb erigiert, und seine Krone stieß in Isabellas Richtung, als suchte sie ihre Berührung.
Macs Lächeln wurde entschieden sinnlich. Er forderte Isabella heraus, sich wie eine spröde Jungfrau
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