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Das Werben des Lord MacKenzie

Das Werben des Lord MacKenzie

Titel: Das Werben des Lord MacKenzie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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wunderschöne Rückenansicht richtete. Seine Haut war von der Taille aufwärts bronzefarben, und blasser dort, wo sein Kilt ihn vor der Landsonne verhüllt hatte.
    Sie erinnerte sich, wie sehr sie es gemocht hatte, Macs nackten Körper zu betrachten, wenn er im Bett gelegen hatte, nachdem sie sich geliebt hatten. Er hatte die Bettdecke zurückgeschlagen, wenn es ihm zu warm geworden war, und sie hatten gelacht und geredet und einander geneckt, hatten sich wieder geliebt und waren so vertraut miteinander gewesen. Diese Zeit schien so weit zurückzuliegen, so sehr fern zu sein.
    Mac grinste Isabella über die Schulter an, ging pfeifend in sein Schlafzimmer und schloss die Tür hinter sich.
    Es dauerte eine ganze Weile, bis Isabella sich von dem Türrahmen lösen konnte. Sie kehrte zu ihrem Sessel zurück, in dem sie starr vor dem Feuer sitzen blieb. Zu Bett zu gehen für die wenigen noch verbleibenden Stunden der Nacht, wäre undenkbar gewesen.
    Als Isabella am Morgen ihr Esszimmer betrat, boten sich ihrem Blick zwei aufgeschlagene Zeitungen, die von zwei Paaren männlicher Hände gehalten wurden, das eine groß und muskulös, das andere schmaler und knochiger. Das gelegentliche Knuspern von Toast erklang hinter beiden Zeitungsblättern.
    Isabella nahm auf dem Stuhl Platz, den Bellamy ihr zurechtrückte, während ihr Diener einen Teller mit frisch gebratenen Spiegeleiern und Würstchen vor sie hinstellte. Sie dankte beiden Dienstboten höflich und begann, die Post durchzusehen, die neben ihrem Teller lag. Den Tisch hinunter wurden Zeitungsseiten umgeblättert und auch weiterhin Toast knuspernd verspeist.
    Manch hochnäsige Dame der Gesellschaft mochte überrascht sein, die wilden MacKenzies scheinbar gezähmt in derart friedlicher Häuslichkeit zu sehen. Eine Illusion , würde Isabella ihnen sagen müssen. Zeitungen und ein Frühstück hielten sie lediglich einen Moment ruhig.
    Und doch hatte es viele Morgen wie diesen gegeben. Das Frühstück auf Kilmorgan Castle, wenn alle vier Brüder unter einem Dach weilten, war immer eine fröhliche Angelegenheit gewesen, erfüllt von lautem Lachen und männlichen Stimmen – das Frühstück in der Mount Street dagegen immer friedlich und ruhig. Manchmal war Mac unter irgendeinem Vorwand um den langen Tisch herum zu ihr gekommen, um sich neben sie zu setzen oder sie auf seinen Schoß zu setzen. Sie hatten miteinander herumgeturtelt oder sich mit kleinen Bissen des kalt werdenden Frühstücks gefüttert. Isabella schaute auf die Barriere von Macs Zeitung und zitterte, als die Erinnerungen sie bestürmten.
    Jemand klopfte an die Haustür. Bellamy stellte die Kanne mit dampfend heißem Kaffee ab und verließ das Zimmer, um zu öffnen.
    Warum öffnet Bellamy die Tür?, fragte sich Isabella. Wo zum Teufel steckte Morton? Mac hielt sich jetzt seit vielleicht fünf Stunden in diesem Haus auf und veränderte bereits den Arbeitsplan des Personals.
    »Lassen Sie mich herein, Bellamy«, ertönte eine raue männliche Stimme. »Ich weiß, dass er hier ist.«
    Daniels Zeitung flog in hohem Bogen durch die Luft, als er erschrocken aufsprang. Er warf Isabella einen verzweifelten, flehenden Blick zu und raste durch die Verbindungstür in die Bibliothek.
    Mac legte seine Zeitung zur Seite und griff nach einem weiteren Stück Toast. Cameron betrat das Speisezimmer und starrte mit gerunzelter Stirn erst auf Mac und Isabella, dann auf den Stuhl, der offensichtlich hastig zurückgeschoben worden war, und die herumliegenden Zeitungsseiten. Isabella gab Bellamy ein Zeichen, ihr noch Kaffee einzuschenken, und Mac biss ein Stück Toast ab, während Cameron zur Verbindungstür ging, sie aufstieß und in die Bibliothek stürmte.
    Laute Worte waren zu hören, Stimmen, die sich protestierend erhoben, das Knallen einer Tür. Cameron betrat erneut das Esszimmer vom Korridor her und zerrte einen sich sträubenden Daniel hinter sich her.
    »Au, Dad, lass mich los.«
    Cameron drückte Daniel zurück auf seinen Stuhl. »Was zum Teufel hast du hier zu suchen?«
    »Tante Isabella hat gesagt, ich kann bleiben.«
    Isabella fuhr fort, ihre Briefe durchzusehen, als wäre nichts Ungewöhnliches geschehen. »Ich hielt es für das Beste, Cam. Er wäre nur wieder fortgelaufen, hätte ich ihn zu deinem Professor zurückgeschickt.«
    »Aye, das ist vermutlich wahr.« Cameron zog sich einen Stuhl heran und ließ sich schwer darauf nieder. Der große Mann trug die formelle schwarze Jacke zu seinem Kilt, vermutlich noch von der

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