Das Werben des Lord MacKenzie
dem Fenster.
Earl Scranton war dieselbe Art von unnachgiebigem Schrecken, wie es Macs Vater gewesen war, wenn auch auf andere Weise. Macs Vater war launenhaft gewesen, heißblütig und gewalttätig, wohingegen Isabellas Vater eiskalt war und niemals seine Stimme hob.
Die Litanei über die vielen Arten, auf die Isabellas Heirat mit Mac ihr Leben ruiniert hatte, ging ihm durch den Sinn. Dass sie es drei Jahre mit ihm ausgehalten hatte, sagte sehr viel über ihre Stärke aus.
»Wir fahren morgen nach Doncaster«, sagte Isabella, ohne den Blick vom Fenster abzuwenden. »Und du wirst dir dort keine Hotelsuite mit mir teilen, also schlag dir diesen Gedanken aus dem Kopf.«
Mac streckte die Arme auf der Sofalehne aus. »Du wirst nicht im Hotel wohnen, Liebes. Hart hat für uns alle ein Haus gemietet, dich und dein Personal eingeschlossen. Ian beharrt darauf, dass es für Beth sehr viel angenehmer in unseren eigenen Räumlichkeiten sein wird, und ich stimme mit ihm überein.« Er war noch immer auf der Suche nach einer bequemen Sitzposition und legte die Füße auf den Teetisch. »Beth wird dich bei sich haben wollen.«
Isabella warf ihm einen gereizten Blick zu. »Mac, wir haben uns getrennt. Es ist zu Ende.«
»Nein, das ist es nicht.«
Sie sah ihn mit gerunzelter Stirn an, ihre grünen Augen waren voller Zorn. Er war froh, Zorn darin zu sehen; alles, was diesen todunglücklichen Ausdruck daraus vertrieb, war gut.
»Ich habe dich verlassen, um nicht den Verstand zu verlieren, Mac«, sagte sie. »Ich werde wohl kaum zurückkommen, wenn du nicht damit aufhörst, mich wahnsinnig zu machen.«
»Du magst es, wenn ich dich wahnsinnig mache.« Mac ließ sein Lächeln aufblühen. »Dein Leben ist leer, wenn ich dir nicht einheize.« Er verstummte, als Bellamy die Tür öffnete, um Evans zu ermöglichen, ein Teetablett hereinzutragen. »Tee, ausgezeichnet. Ich bin am Verhungern.«
Isabella beobachtete das Arrangement aus zwei Tassen und Untertassen mit Verärgerung. Die Dienstboten schienen sich zu freuen, Mac im Haus zu haben, und hatten sich bereits angewöhnt, alle Mahlzeiten für zwei herzurichten. Was Mac natürlich entzückte.
Evans und Bellamy zogen sich zurück, und Mac nahm die Füße vom Tisch. »Nun, Isabella, ein Paar, das sich umwirbt, würde doch den Tee zusammen einnehmen, oder nicht? Ein Gentleman würde die Lady besuchen, und sie würde ihm Tee servieren.«
»Aber nicht allein.« Isabella griff nach der Teekanne. »Ihre Mutter, ihre überaus korrekte Gouvernante oder eine unverheiratete Tante würde im Hintergrund sitzen und ein wachsames Auge auf das junge Paar haben.«
»Sehr gut, dann werden wir so tun, als säße Großtante Hortense höchstselbst hinter den Topfpalmen dort drüben.« Mac grüßte spaßeshalber den leeren Stuhl auf der anderen Seite des Zimmers. »Was dann?«
»Nichts was dann. Ich werde einschenken, und du wirst den Tee trinken.«
Isabella füllte die Tassen, während sie sprach. Macs Herz machte einen Sprung, als sie, ohne zu fragen, den Tee so bereitete, wie er ihn mochte – zwei Löffel Zucker, keine Sahne. Sie wusste es noch.
Mac nahm die Tasse und stellte sie neben sich ab, dann wartete er höflich, während Isabella das Tuch von einem kleinen Korb zurückschlug, einen Scone herausnahm und ihn auf einen Porzellanteller legte. Er griff nicht danach, bis sie ihren eigenen Tee zubereitet hatte; erst dann brach er den Scone in zwei Hälften und häufte blassgelbe Sahne auf dessen weiches Inneres.
»Eines der wenigen Dinge, die die Engländer richtig machen, sind Scones und Clotted Cream«, sagte er. »Selbstverständlich haben die Schotten die Scones erfunden, aber die Engländer machen sie sehr gut.«
»Ich bin Engländerin«, erinnerte Isabella ihn.
»Das weiß ich, meine schöne Sassenach.«
Mac biss herzhaft in seinen Scone. Isabellas Blick heftete sich auf seinen Mund, als die Sahne über seine Lippen sickerte. Mac leckte sie sauber und ließ sich dabei absichtlich Zeit.
»Das ist wirklich gut.« Er lächelte sie verführend an. »Würdest du gern probieren?«
Sein Herz schlug schneller, als Isabellas Wangen sich rosa färbten. »Ja, würde ich, gern.«
Mac hielt ihr den mit der Cream bestrichenen Scone hin. Isabella nahm das Stück zwischen ihre Lippen, ihre Zunge kam heraus und schleckte die Sahne in ihren Mund. Macs Körper wurde heiß, als er beobachtete, wie sie kaute, wie ihr schlanker Hals sich bewegte, als sie schluckte.
Mac hielt seinen Daumen hoch, an
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