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Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Titel: Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen , Eduard Dyck
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Gras und einige Zweige" , erwiderte Kepler.
    "Und?" , wollte Toii wissen.
    "Schichte sie hinter den Steinen auf, zerleg die Patrone, zünde das Schießpu lver an, dann das Gras und damit die Zweige. Ist das so schwer?"
    "Äh...", machte Toii ratlos.
    "Ist es anscheinend wirklich", kommentierte Kepler. "Areía, komm her!"
    "Wozu das denn?", fragte sie ohne sich umzudrehen.
    "Damit du nicht ungeschützt die Landschaft herum verschönerst."
    Die Gondwanerin sah den Sinn der Anweisung wohl ein. Sie trat jedoch rückwärts näher zu Kepler.
    Er brauchte der Gazelle die Kehle nicht durchzuschneiden, damit das Tier ausblutete, das geschah von allein wegen des fehlenden Kopfes. Kepler schichtete das Gras und die Zweige zwischen den Steinen auf. Wenigstens bekam Toii in der Zeit die Patrone zerkaut. Mit ihrem Schießpulver setzte Kepler das trockene Gras in Brand und erklärte Toii, wie er das Feuer aufrechterhalten musste.
    In dieser Zeit kamen die anderen an. Kepler musste die Tötung der Gazelle nochmal erklären, danach schickte er die Männer paarweise Holz sammeln. Darr wiederholte seinen Befehl nachdrücklich, und auch sehr interessiert und wissbegierig. Koii nickte nur, als die Männer fragend zu ihm sahen.
    Nachdem sie sich entfernt hatten, winkte Kepler den nunmehr neugierig blickenden Toii zu der Dama-Gazelle. Die im Sudan verbreitete Gattung mit dem charakteristischen weißen Fleck an der Kehle gehörte zu den größten Gazellen überhaupt. Die hier wog etwa fünfzig Kilogramm und hatte knapp anderthalb Meter Schulterhöhe. Kepler drehte sie auf den Rücken, schnitt um jeden Huf herum, nach unten und dann bis zum Kopf. Er ließ Toii das Tier festhalten und zog ihm das Fell ab. Danach hatte der Riese keine Schwierigkeiten, die Gazelle zu heben, damit Kepler sie ausweiden konnte. Allerdings sah Toii dabei zur Seite und atmete durch den Mund, Areía erbrach sich ein paar Meter weiter. Nachdem Kepler fertig war, ließ er Toii die Gazelle wieder auf dem Fell ablegen und schnitt aus dem Nacken einen Streifen Fleisch heraus. Darr war schon zurück und gab ihm einen langen geraden Ast, den er finden sollte. Der Wissenschaftler hatte sogar zwei besorgt. Nachdem Kepler sein Steak vorbereitet hatte, bat Darr um das Messer, schnitt auch etwas Fleisch aus der Gazelle und spießte es auf.
    "Salz wäre jetzt schön", murmelte Kepler, während er den Ast schräg so zwischen den Steinen einklemmte, dass das Fleisch über den Flammen positioniert wurde. "Toii, du solltest auch etwas Eiweiß essen", rief er über die Schulter.
    Der Riese brummte unverständlich irgendetwas. Kepler drehte sich um. Toii schüttelte den Kopf, aber zweifelnd.
    "Dann schütte die Gedärme mit Erde zu", bat Kepler ihn, "sonst kommen noch Schakale her, und die sind echt penetrant."
    Er drehte sich wieder um und beugte sich, um den Ast fester einzuklemmen, der hatte sich geneigt. Als er sich wieder aufrichtete und dabei den Kopf hob, sah er direkt vor sich, nur zwanzig Meter hinter dem Feuer ein Schimmern in der Luft. Er beugte sich wieder, rüttelte nochmal am Ast, ließ das Messer fallen, riss die Glock aus dem Halfter, richtete sich auf und feuerte.
    "Was ist?", schrie Darr neben ihm auf.
    Kepler antwortete nicht, sondern zielte nur weiter nach vorn. Aber dort war nichts, nur die erhitzte Luft flimmerte über den Flammen. Und Keplers Blick wurde für einen Moment etwas trübe. Wahrscheinlich wegen des Hungers war sein Blutdruck mächtig abgesackt.
    "Wohl gar nichts", erwiderte er langsam ohne die Glock zu senken und mit de n Augen über die Savanne streifend.
    Er ging trotzdem dahin wo er das Schimmern ges ehen hatte.
    Dort war nichts. Nur ein Graben zog sich einige Meter weit. Der Er daufwurf war frisch, aber das war jeder Aufwurf in der Umgebung. Kepler überlegte, ob dieser Graben sich über dem Verkehrstunnel befand, der in die Versiegelte Stadt führte. Doch dann wäre der Tunnel zugeschüttet. Wahrscheinlich war es wirklich nur ein Produkt der Fantasie, auf das Kepler geschossen hatte.
    Sich umblickend ging er zurück . Die einzigen ungebetenen Gäste im Lager waren zwei Fliegenschwärme. Einer kräuselte sich über dem blutigen Rest der Gazelle, der andere über Toii, der einen Erdhaufen über die Gazelleninnereien aufschüttete. Sonst sah Kepler nichts Verdächtiges. Die Figürchen der Männer, die auf der Suche nach Holz durch die Savanne streiften, waren alle vollzählig da. Kepler steckte die Glock ein, behielt die Hand aber in ihrer

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