Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Titel: Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen , Eduard Dyck
Vom Netzwerk:
Nähe.
    Toii beeilte sich mit dem Vergraben, danach schleifte er das Fell samt Gazelle einige Duzend Meter weit w eg und die Fliegen folgten ihm.
    Dafür kehrten die Bogenschützen zurück. Für ihre Eigenschaft als hochentwickelte Stadtmenschen hatten sie eine Menge an Holz gefunden. Kepler bedankte sich und lud die Männer ein.
    Außer Hefaisoii wollte niemand. Der schien bei den Syths einiges gelernt zu haben, er spießte das Fleisch viel eleganter auf als Darr es getan hatte, und er briet es ziemlich gekonnt. Der Wissenschaftler imitierte indessen nur, was Kepler machte. Aber er dachte nach, warum und wann das Fleisch gewendet wurde.
    Bald drehte Kepler fast durch. Er musste sich beherrschen, nicht das noch halb rohe Steak zu verschlingen. Ungeduldig senkte er den Ast, damit das Ganze schneller ging. Währenddessen schien der Geruch des Bratens auch die anderen zu faszinieren. Sie aßen ihr Pulver, aber immer wieder hob einer den Kopf und zog mit der Nase. Erst neugierig, dann zweifelnd. Dann überlegend.
    Es war erstaunlicherweise Areía, die als erste zu Kepler kam. Sie stellte sich neben ihn, als er das fertige Steak vom Feuer nahm, und sah fast schon unanständig direkt zu, wie er mit dem Messer einen Streifen abschnitt und ihn in den Mund steckte. Dann leckte sie sich unwillkürlich über die Lippen.
    "Wilscht propirn?", erkundigte Kepler sich recht undeutlich, weil das Fleisch noch sehr heiß war.
    "Was?"
    "Wa-aha-te."
    Kepler kaute durch, schluckte, genoss einen Moment lang den Augenblick und vergaß fast die Unart, Fleisch nach Banane oder Erdbeere schmecken zu lassen.
    "Willst du probieren?", fragte er dann.
    "Es riecht nicht so widerlich wie es ausgesehen hat", meinte Areía.
    Ob das nun ein Ja oder ein Nein war, wusste Kepler nicht. Es verlangte ihn auch nicht, das herauszufinden, Areía wusste es selbst nicht. Er schnitt einfach ein Stück von Steak ab und hielt es der jungen Frau vors Gesicht. Sie näherte die Nase vorsichtig dem Fleisch und beschnupperte es wie ein Eichhörnchen. Kepler hatte Hunger. Sobald Areías Mund sich unschlüssig ein kleines Bisschen öffnete, schob er ihr das Fleisch zwischen die Zähne und ließ sie allein herausfinden, ob es ihr gefiel. Areía würgte fast, aber dann kaute sie einmal angespannt und vorsichtig. Dann hielt sie inne. Nach einigen Sekunden bewegte ihr Unterkiefer sich wieder langsam. Sie kaute weiter und sah mit gerunzelter Stirn in die Ferne, als ob sich dort die Antwort befinden würde. Oder vielleicht die Frage.
    Es dauert e, bis sie sie fand – oder eben nicht. Kepler vertilgte das halbe Steak, bevor Areía wieder den Kopf zu ihm drehte und ihn auffordernd ansah.
    "Noch?", fragte er daraufhin pro forma.
    Er bekam keine Antwort. Aber er hatte auch mit keiner verbalen gerechnet, Areías Blick war deutlich genug. Kepler schnitt einen größeren Streifen ab, gab ihn Areía und beeilte sich, damit er nicht noch weiter enteignet wurde.
    Auch damit hatte er Recht. Die junge Dame bedauerte sichtlich die Kürze ihrer kulinarischen Reise, bat aber nicht um ein eigenes Steak. Dafür wurde ihr Blick noch auffordernder. Diesmal ignorierte Kepler den stummen Appell. Er setzte sich hin, lehnte sich an den größten Stein, der unweit der Feuerstelle lag, und genoss dessen warme Oberfläche in seinem Rücken. Areía sank in die Hocke.
    "Es schmeckt gar nicht schlecht", rang sie sich die Feststellung ab.
    Kepler überging auch diese Andeutung geflissentlich. Er hatte keine Lust, noch ein Steak zu braten. Aber noch mehr Kälte brachte er nicht übers Herz. Er biss großzügig vom Fleisch ab und reichte Areía den Rest.
    " Es schmeckt sogar gut", behauptete er und streckte sich aus. "Jetzt noch einen Kaffee und ein bisschen Weltfrieden, und alles wäre fast perfekt."
    Die junge Frau wischte mit dem Handrücken das Fett von ihrem Kinn, kaute recht gierig weiter und sah Kepler dabei stirnrunzelnd an.
    "Was ist Kaffee?", wollte sie wissen.
    "Ein Genussmittel meiner Zeit ", antwortete er. Dann sah er, dass Areía auch mit diesem Begriff nichts anfangen konnte. "Miserabler Ersatz für Sex."
    "Wieso willst du Ersatz, wenn du richtigen haben kannst?", staunte Areía.
    "Kann ich im Moment aber nicht", gab Kepler nicht minder perplex zurück.
    Areía linste ihn von der Seite an und richtete die Augen in die Weite.
    "Kannst du schon", behauptete sie.
    Bevor Kepler etwas sagte, erhob sie sich. Unweit eines winzigen Büschchens, das etwa fünf Meter entfernt etwas abgesondert stand,

Weitere Kostenlose Bücher