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Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Titel: Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen , Eduard Dyck
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lagen ihre Sachen. Areía ließ sich dort nieder und sah zu Kepler. Er drehte den Kopf weg. Dabei sah er, dass Goii ihn und Areía mit schweren Blicken beobachtete.
    Verschnaufpausen gab es im Krieg immer. Sie waren gut, man entspannte sich und fand wieder die Lust am Leben.
    Aber man konnte dabei sehr schnell nac hlässig werden. Dann verlor man nicht nur die Lust, sondern auch das Leben. Deswegen stand Kepler auf.
    Etwa achthundert Meter westlich ragten die Überreste eines Mähdreschers aus dem Gras. Kepler legte das Gewehr an, stellte die Vergrößerung auf Maximum und inspizierte die Maschine visuell. Dann winkte er Hefaisoii zu sich.
    "Haben die Maschinen wie die da", Kepler deutete zum Mähdrescher, "hydraulische Komponenten?"
    " Äh", machte Hefaisoii. "Ja", erinnerte er sich, "zum Kippen des Korntanks."
    "Womit arbeitet das System?", wollte Kepler wissen.
    "Polyglukole-basierte Flüssigkeiten", meinte Hefaisoii etwas unsicher.
    "Das ist auch bei euch das Erdöl, oder?"
    "Was für Zeug?"
    "Ein natürliches Gemisch aus Kohlenwasserstoffen... ich meine – aus Corbonium-Hydrogenium. Meist schwarz und übelriechend."
    "Äh", machte der ehemalige Gefangene zweifelnd. "Ach so, ja, ich habe davon gehört. Aber wir hatten es nie für irgendetwas benutzt..."
    "Weil wir euch nicht s davon übrig gelassen hatten", ergänzte Kepler.
    Hefaisoii sah ihn erstaunt an.
    "Nein, weil die Technologie der Gravitationsumwandlung nicht nur für Antriebe dient", sagte er. "Mit ihr kann aus Hydrogenium alles synthetisiert werden."
    "Riechen eure Polyglukole nun übel oder nicht?", wollte Kepler nur wissen.
    "Und wie", erwiderte Hefaisoii inbrünstig, "übler geht es kaum noch."
    "Prächtig", meinte Kepler.
    E r hatte den anderen verboten, sich allein zu entfernen, und um zu zeigen, dass für ihn dieselben Regeln galten, bat er Toii ihn zu begleiten. Areía kam ungefragt mit, anscheinend von der ihr eigenen ausufernden Neugier getrieben. Kepler sparte sich den Atem, das zu unterbinden. Zumal sie ihn nicht einmal fragte, was er vorhatte. Vielleicht benutzte sie jetzt wirklich den Kopf und es war offensichtlich, dass sie bald erfahren würde, was er wollte.
    Dass die Maschinen das Grau bevorzugten, hatte Kepler schon längst festgestellt. Dass die angeblich künstliche Intelligenz nicht einen Funken des Gefühls für die Abwechslung hatte, ebenfalls. Der Mähdrescher bestätigte das voll und ganz. Aus der Nähe erwies er sich als eine Kopie der Gebäude, quadratisch und praktisch. Wahrscheinlich war er auch gut, um dem Slogan der Schokoladenwerbung aus grauer Vergangenheit zu folgen. Menschliche Mechaniker aus eben dieser Vorzeit hätte der Mähdrescher jedoch zur Weißglut gebracht, zum Reparieren war das Ding nicht geeignet. Kepler brauchte eine halbe Stunde, bis er eine Klappe fand, hinter der er einen Hydraulikschlauch sah. Er stach ihn vorsichtig mit dem Messer an. Heraus kam eine dunkle Flüssigkeit. Es war eine Emulsion mit einem gigantischen Wasseranteil, wohl damit sie biologisch gut abgebaut werden konnte. Wenigstens roch sie tatsächlich nach Mineralöl.
    Kepler sah sich um und begann sich auszuziehen. Areía, die ihm zuvor völlig baff und erstaunt zugesehen hatte, musterte ihn jetzt eingehend und leicht lächelnd. Dann warf sie einen auffordernden Blick auf Toii. Der Riese ignorierte ihn entweder, oder er hatte ihn nicht verstanden, er ging nicht weg.
    Als er nur noch die Unterhose anhatte, nahm Kepler das Kampfmesser. Während Areía über sein Tun rätselte, schnitt er den Schlauch durch. Die Hydraulikflüssigkeit schoss mit ziemlichem Druck aus ihm heraus, die Maschinen konnten wirklich gut bauen, das System war nach so vielen Jahren noch absolut dicht gewesen. Kepler lenkte den Ölstrahl auf sich.
    "Iii!", kreischte Areía angewidert und empört auf.
    Toii bekam runde Augen, sagte aber nichts, sondern sicherte weiter die Umg ebung. Kepler ließ den Schlauch los und verteilte die Emulsion über seinen Körper. Areía sah ihm mit so verzogenem Gesicht zu, als ob ihr schlecht wäre.
    "Wozu ist das denn gut?", würgte sie.
    "Tarnung", gab Kepler zurück und machte weiter.
    "Was?"
    "Ich stinke", antwortete Kepler deutlich. "Und weit und breit ist keine Dusche in Sicht. Und nach dem, was Darr mir gesagt hatte, setzen die Gools bei der Jagd primär den Geruchssinn ein. Früher oder später bekommen wir Besuch von ihnen, sollten wir es nicht bis heute Abend nach Ofir schaffen." Während er sprach, verrieb Kepler weiterhin die

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