Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)
sich bedrohlich auf.
" Ich bin ein Gott, ja", behauptete er mit tiefer Stimme, die zwar sehr melodisch, aber auch sehr hart klang.
" Dann hol Hades und Poseidon her", forderte Kepler ihn auf. "Ich muss euch drei Götter-Brüder ganz schnell töten." Er deutete über die Schulter. "Ich habe nämlich noch einen Zeitstrahl zu erwischen, also los, zügig."
"Du hast eine ziemlich vorlaute Art", setzte der Mann ihn in Kenntnis.
"Hallo?", herrschte Kepler ihn an. "Mach hinne, Zeus, ich habe überhaupt keine Zeit!" Er klopfte auf seine Uhr. Und sah zugleich, dass der Sekundenzeiger sich nicht mehr bewegte. Daraufhin blickte er zu dem Mann hoch. "Du willst dir Zeit für eine Unterhaltung nehmen? Wird das ein Einstellungsgespräch?", vermutete er. "Soll ich in den Olymp aufgenommen werden?"
"Wie sprichst du mit einem Gott?", fuhr der Mann ihn drohend an.
Es hatte sehr überheblich geklungen. Wenn Darr wirklich derselben Rasse a ngehörte, dann war er geradezu beschämend klüger als der Typ vor Kepler.
"Nu mach mal halblang", schnauzte er zurück. "Gott", machte er abfällig den erhabenen Ton seines Gegenübers nach. "Noch ein allmächtiger womöglich?"
"Natürlich!", bekam er die donnernde Antwort.
"Klar. Einer von mindestens sechs solchen", spottete Kepler und ließ die Erheiterung sogleich fahren. "Warum bin ich hier, du Möchtegern-Überwesen?"
Der Mann unterdrückte seine Wut. Anscheinend war er zu nicht viel mehr i mstande, als sich aufzuregen und zu protzen. Aber bitten wollte er nicht.
"Du darfst diesen Knopf nicht drücken", verlangte er.
"Weil?", wollte Kepler abfällig wissen.
"Du damit jahrtausendelange Arbeit zerstören würdest."
Kepler verzog überlegend die Stirn.
" Die ist euch schon längst misslungen", bescheinigte er. "Auch wenn die Gools nüchtern betrachtet eine hervorragende biologische Waffe sind", lobte er im selben Atemzug. "Also, worin besteht deren Existenzberechtigung?"
Für einen Moment wirkte der Mann beinahe geschmeichelt.
"Du gehst jeder Sache auf den Grund, oder?", erkundigte er sich, nachdem er Kepler einige Augenblicke lang prüfend gemustert hatte.
"Aha. Seit vierzig Jahren schon", gab Kepler zurück.
"Na gut, scheinst ja ein cleverer Typ zu sein...", begann der Mann.
"Danke sehr", fiel Kepler ihm sofort gönnerhaft ins Wort.
Der Mann unterdrückte erneut seine Verärgerung.
"Hör zu, das wolltest du doch", befahl er. "Erstens sind die Gools eine Übergangsphase. Zweitens helfen sie den Syths, die DNA-Sequenz zu finden."
" Sie sind ein Anreiz zum Überleben?", vergewisserte Kepler sich. "Damit die Menschen auf diesem Weg wieder zu denken anfangen und so die Gene entwickeln, die ihr so verzweifelt sucht? Während sie gefressen werden? Ne, das verstehe ich nicht. Aber sowas von überhaupt nicht."
Er sah den Mann völlig ratlos an. Der sammelte sich.
" Begreif doch, die Menschheit hat sich zu einer faulen Meute entwickelt, die Maschinen für sich denken lässt", ging er auf die Aufforderung ein.
"Finde ich auch idiotisch", stimmte Kepler ihm zu. "Aber sie hatten aufgehört einander umzubringen – was missfällt euch daran und warum, und mit welchem Recht überhaupt wollt ihr das ändern?"
"Wir haben eine neue Rasse erschaffen..."
"Mach mal einen Punkt", unterbrach Kepler ihn grob, "ich fing gerade an dich zu mögen, weil du aufgehört hattest, dämlichen Stoß zu reden. Also bleib sac hlich, vielleicht einigen wir uns."
"Ich lüge nicht!", donnerte der Mann.
"Fürs Protokoll – ihr habt euch selbst manipuliert. Das ist von der Erschaffung soweit entfernt wie Fingernägelschneiden von der Mondlandung."
Sichtlich zwang der Mann sich zur Beherrschung .
"Wie auch immer, aber wir sind besser geworden", behauptete er.
"Gedankenübertragung ist schon nicht schlecht", gab Kepler ihm Recht und sah ihn verhalten beeindruckt an. "Und ihr lebt sehr lange, richtig?"
"Genau! Und wollen der Menschheit dasselbe Glück ermöglichen!"
"Indem ihr uns in euch verwandelt?"
"Richtig! Wir brauchen nur noch dein Blut dazu."
" Meine DNA ist wirklich das was ihr sucht?"
" Ja", bestätigte der Mann. "Gib sie uns, dann wird alles vollendet, und wir nehmen dich wirklich in unseren Kreis auf", bot er an. "Du wirst ewig leben."
"Eine Sache verstehe ich nicht", sagte Kepler grübelnd. "Ihr habt es schon einmal versucht, aber wegen der Tablette konntet ihr damals nicht zu mir durchdringen. Wenn meine DNA so wichtig ist, warum habt ihr die anderen nicht passend beeinflusst damit sie sie
Weitere Kostenlose Bücher