Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Titel: Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen , Eduard Dyck
Vom Netzwerk:
nicht darauf gekommen, dass es doch funktioniert."
    "Moment, die Theorie über die Relativität des Raum-Zeit-Kontinuums beinha ltet die Möglichkeit, dass Wurmlöcher durch die Zeit führen", widersprach Darr nicht nur vehement, sondern auch sachlich korrekt. "Es dauerte nur sehr lange, die Möglichkeit zu finden, eines zu erzeugen und gerichtet zu bewegen", gestand er verlegen ein. "Dabei ist es so simpel wie abstrus, weswegen vor dem echten Darr niemand die Lösung gefunden hatte." Der Wissenschaftler lächelte beschämt. "Ich musste erst die passende Technologie entwickeln. Ich habe dafür länger gebraucht, als ich gedacht habe. Jahre vergingen, bis ich auf die Idee kam, die Satelliten dafür zu benutzen." Er klopfte gegen die eigene Stirn. "Unterentwickeltes Hirn, das der echte Darr hatte, verstehen Sie?"
    "Und wie", gab Kepler zurück. "Und wessen Satellit ist das?"
    "Ein normales Kommunikationssatellit der Maschinen. Es sind noch etliche im Orbit. Da fliegen sogar noch ihre Teleskope herum. Hier, ein Echtzeitbild."
    Darr lächelte leicht und betätigte einige Knöpfe. Auf dem zweiten Bildschirm erschien ein mit Sternen übersätes Bild, das Kepler als eine Aufnahme im sichtbaren Lichtspektrum identifizierte. Darr zwinkerte ihm zu.
    "Die Satelliten sind noch da, weil die Syths sie auch benutzen. Genauso wie das Kraftwerk. Ganz schön gerissen von mir, nicht wahr?"
    "Wie hoch sind die Chancen, dass die Menschheit Ihr Experiment übersteht und sich wieder entwickelt?" , unterband Kepler die Ablenkung.
    "Ziemlich hoch", antwortete Darr überzeugt. " Denn ich habe noch eine zusätzliche Sicherheit vorgesehen", ergänzte er ein kleines bisschen selbstgefällig.
    " Darum mussten wir erst nach Gondwana statt direkt hierhin", erriet Kepler.
    " Richtig", bestätigte Darr.
    " Es war bestimmt nicht das Gewehr. Also, was war es?", verlangte Kepler zu wissen. "Was war es wert, dass so viele Menschen deswegen sterben mussten?"
    "Das kann ich Ihnen aus demselben Grund nicht sagen, aus dem Sie selbst da rauf kommen müssen, in welcher Zeit Sie hier sind", antwortete Darr.
    Das hatte endgültig geklungen und Kepler bohrte nicht nach. Er sah den Wissenschaftler an und überlegte die Gründe, wozu der ihm solche haarsträubende Geschichten erzählen könnte. Er fand keine. Die Lösung war – er träumte.
    Darr sah indessen auf die Uhr im Bildschirm. Er straffte sich und stand auf.
    "Zwanzig Minuten noch. Ich gehe lieber, bevor Enok und Goii vor Langeweile durchdrehen. Und ich muss die Maschine aktivieren. Es waren mir eben ein paar Syths zu viel, die da vom Himmel gefallen sind." Er trat vor Kepler und streckte die Hand aus. "Gute Reise, Dirk. Und denken Sie an die zwei Minuten."
    "Ja, danke." Kepler drückte seine Hand zusammen, hielt sie fest und sah Darr in die Augen. "Ihnen auch alles Gute – als dem Homo Sapiens Idaltu?"
    "Es ist eine Chance", antwortete Darr ohne Pathos. " Die einzige."
    Kepler ließ seine Hand los. Der Wissenschaftler ging zügig zur Tür. An der Schwelle drehte er sich um, nickte Kepler mit einem angedeuteten Lächeln auf den Lippen zu und ging hinaus. Die Tür schloss sich.
    Kepler gähnte, die Wirkung der russischen Tablette ließ nach. Das war ihm jetzt egal. Er sah auf die Uhr. Und musste unwillkürlich grinsen. Wie er das schon einmal getan hatte, vor unzähligen Jahren, als er auf dem Dach eines Hauses gekrochen war, um Hilfe zu rufen. Damals hatte er das um die Uhrzeit getan, in der das erste Mobilfunkgespräch seiner Zeit stattgefunden hatte. Jetzt würde er um elf Uhr fünfunddreißig nach Hause gehen. Siebzehn Minuten noch.
    Er sah auf den anderen Monitor. Auf dem Bildschirm leuchtete der Tarantelnebel. Kepler streifte mit dem Blick über das Foto.
    Dann sprang er auf und starrte fassungslos darauf. 30 Doradus oder NGC2070 , wie die anderen Bezeichnungen des Nebels lauteten, lag in der Großen Magellanschen Wolke, einer Zwerggalaxie, die die Milchstraße begleitete. Sie war sehr weit entfernt, und auch wenn die Aufnahme wirklich vor wenigen Minuten gemacht wurde, zeigte sie dennoch nur, wie der Nebel vor langer Zeit ausgesehen hatte. Und einen Blauen Riesen, der dort nicht sein durfte. Kepler kannte den Namen dieses gigantischen Sterns. Zu seiner Zeit hieß er Sanduleak .
    Kepler fragte sich, ob Darr einfach so dieses Bild ausgewählt hatte, oder dazu, um ihm das Ganze begreiflich zu machen. Er drückte mit beiden Händen die Schläfen zusammen und weigerte sich noch eine Sekunde lang, die

Weitere Kostenlose Bücher