Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)
Schwachsinn ist das, Orlikon!", keifte er und sah Darr wütend an. "Du hast die schwarzen Kreise gesehen? Wir haben drei Syths getötet, und das hat uns fünfhundert Mann gekostet, Orlikon, fünfhundert! Und das nur im direkten Kampf! Bevor sie endlich krepierten, wurden sie gesprengt und dabei starben nochmal soviele von uns! Und deswegen haben wir nicht einmal ihre Waffen bekommen, um noch mehr von ihnen umzubringen!"
"Sekunde", fiel Kepler ihm ins Wort. "Sie sprengen sich?"
Ko ii starrte ihn verdattert an, deswegen übernahm Darr die Erklärung.
" Nein. Die Syths haben im erdnahen Orbit ein flächendeckendes Netz aus Satelliten installiert. Die sind dafür da, größere Ansammlungen von Gools auszulöschen. Wenn die Syths eine Horde finden, vernichten sie sie damit."
" Exorbitante Artillerie", faste Kepler es in einem Wortspiel zusammen.
"Was?", fragte Darr, während Koii laut schniefte.
"Schon gut", erwiderte Kepler. "Wie funktioniert das mit den Satelliten?"
"Nun, w enn die Syths in eine ausweglose Lage geraten, drücken sie einen Knopf an ihrer Gürtelschnalle", antwortete Darr. "Einige Sekunden darauf löscht der Satellit sowohl den Syth, als auch dessen direkte Umgebung aus."
Kepler dachte an die Größe der schwarzen Kreise.
"Atomare Explosion?", fragte er.
"Nein", antwortete Darr, "ein gewaltiger Lichtbogenstrahl."
"Wieso weißt du so etwas nicht?", schnaubte Koii empört und sah Kepler zornig an. "Und was redest du da von Atomen?"
"Was das ist, weißt du?", staunte Kepler. "Na dann – gemäß dem Energieerhaltungsgesetzt kann man Materie in Energie umwandeln. Mit anderen Worten, wenn man ein Atom spaltet – knallt es mächtig."
"Wie kann man denn ein Atom spalten?", fragte der Bürgermeister befremdet.
"Wie wohl? Man gibt es einer Frau und sag t ihr, sie soll es bloß nicht kaputtmachen, oder was?", murrte Kepler. "Was für Lehrbücher habt ihr hier?"
Koii blickte kurz und genauso abfällig zurück, dann sah er gereizt Darr an.
"Einer von deinen Besserwissern?", erkundigte er sich bei ihm.
"Ja", antwortete der Wissenschaftler fast ohne zu zögern und war nte Kepler mit einem Blick, noch etwas zu sagen.
"Mit solchen willst du den Krieg gewinnen?", fragte Koii. "Und schickst auch noch tausende andere in einen aussichtlosen Kampf?"
"Moment", sagte Darr scharf. "Du hast deine Leute dazu gebracht, gegen die Invasoren zu kämpfen. Das will ich auch. Also – wo ist der Unterschied?"
"Eben – es gibt keinen", erwiderte Koii plötzlich müde. "Ihr entrichtet Tribut, und die Syths lassen euch in Ruhe. Wir kämpfen gegen sie. Aber sie holen sich unser Blut trotzdem, sie kommen zu uns und jagen uns." Er sah Darr enttäuscht und verbittert an. "Begreif doch, die Antlantider werden für nichts sterben."
"Nicht, wenn ich es nach Ofir schaffe", erwiderte Darr fest. "Dort aktiviere ich eine Waffe, gegen die sowohl die Syths als auch die Gools machtlos sind."
" Glück sei mit dir", wünschte Koii ihm fast lethargisch.
" Danke", sagte Darr. "Und ich brauche deine Hilfe, um dahin zu kommen."
"Die da wäre?"
"Proviant und nach Möglichkeit einen Transport." Darr machte eine kurze Pause. "Aber in erster Linie brauche ich Energie."
" Und wieviel bitte?"
"Zwei Otto-Erg-rauf-sieben."
Kepler blinzelte. Für die Längenmaße war den Maschinen das metrische System scheinbar zuwider gewesen, aber ganz ohne waren sie nicht zurechtgekommen. Erg war die alternative Einheit für Energie. Allerdings entsprach erst ein Erg hoch sieben einem Joule. Und otto hieß acht auf Italienisch und als Maßeinheitenvorsatz in der Mathematik Yotta , und bedeutete Quadrillion.
Die Bezeichnungen waren zu seiner Zeit weniger umständlich. Und die Energiemengen zwar denkbar, aber auch unrealisierbar. Kepler sah zu Darr.
"Sie meinen wirklich Zahlen in der vierundzwanzigsten Potenz?", fragte er.
"Was haben Zahlen mit sexueller Standhaftigkeit zu tun?", staunte Darr.
" Nix", sagte Kepler. "Geht es echt um eine Zahl mit vierundzwanzig Nullen?"
"Ja, darum geht es", bestätigte der Wissenschaftler verwirrt.
" Na dann ist ja gut", meinte Kepler.
Koii lachte indessen schallend. Seine Männer, die bis dahin mit undurchdringlichen Gesichtern nur dagesessen und dem Gespräch zugehört hatten, lachten mit. Leiser als der Bürgermeister, aber genauso von Herzen belustigt.
"Orlikon, du bist völlig durchgeknallt, oder?", erkundigte Koii sich und wisc hte sich die Augen trocken. "Das ist ein Drittel dessen, was wir haben."
" Füllt
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