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Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Titel: Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen , Eduard Dyck
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ruckartigen Bewegung auf und stampfte weiter. Der Abfällige, der die Armbrust in den Händen hielt, deutete Kepler, Darr und Arr dem Bürgermeister zu folgen, sah zum Adjutanten und zeigte knapp auf die Tür. Der Adjutant wartete mit angewidert verzogenem Gesicht, betrat das Büro als letzter und schloss die Tür.
    Während dessen stellte Kepler fest, dass Arbeitsräume von Befehlshabern in etwa immer gleich waren. In dem von Koii standen auch ein riesiger Tisch und mehrere Stühle. Bücherregale fehlten, dafür hingen an den Wänden zu beiden Seiten des Tisches große Bildschirme. Zumindest nahm Kepler an, dass es welche waren, eigentlich waren es nur eingerahmte Glasscheiben.
    Koii setzte sich am Kopfende des Tisches hin und deutete Kepler, Darr und Arr, direkt vor ihm Platz zu nehmen. Der Abfällige baute sich bedeutungsschwer hinter Koiis Sessel auf. Der Adjutant quittierte das mit einem missmutigen Blick und setzte sich zusammen mit dem Hauptmann hinten hin.
    "Wir haben euch Zuflucht gewährt", setzte Koii das Gespräch unvermittelt fort. "Was willst du noch?" Als Darr antworten wollte, gebot der Bürgermeister ihm mit einer Handbewegung zu schweigen und sah ihn abweisend an. "Das hätte ich nicht tun müssen, und das weißt du", behauptete er. "Allein, weil die Syths wegen euch die Wächter losgelassen haben."
    "Wächter?", fragte Darr erstaunt nach.
    "Die großen weißen Gools. Das sind keine natürlichen Monster, diese Sorte züchten die Syths aus eurem Tribut", klärte Koii ihn vorwurfsvoll auf. "Jetzt müssen wir deswegen die Wachen an der Mauer verstärken." Plötzlich haute er mit der Faust auf den Tisch und diesmal war die Wut in seinem Blick persönlich gegen den Wissenschaftler gerichtet. "Und was soll dieser Aufruf, dass alle Welt nach Ofir kommen muss? Bald wimmelt es hier nur so von Gools und Syths!"
    Kepler kniff sich in den linken Oberarm. Er musste träumen. Alles hieß hier anders, aber er kannte sogar den Namen der Versiegelten Stadt, auch über Ofir gab es zu seiner Zeit eine Sage. Diesmal war es die Bezeichnung eines Landes, aber wieder eines mystischen und unvorstellbar reichen. Dessen anderer Name war Punt , und Kepler war dort erst vor ein paar Wochen, respektive vor zweihundertdreißig Jahrmillionen, gewesen. Es war ja nachvollziehbar, dass klangvolle Namen dank einer Maschine etliche Äonen überdauert hatten. Nur – Kepler erkannte überhaupt keine Logik in dem Muster, wie sie vergeben worden waren. Demnach müsste Afrika nicht mehr Afrika , sondern vielleicht Pangaea heißen, wie der letzte globale Superkontinent der Erde. Doch anscheinend hatte die Ellada-Maschine sämtliche Bezeichnungen kosmopolitisch und völlig willkürlich vergeben. Griechische Namen dominierten zwar, aber der Name des Planeten war lateinisch, Vineta skandinavisch, Ofir hebräisch. Einige Maßeinheiten waren sogar die alten geblieben, die arabischen Zahlen ebenfalls. Kepler kniff sich trotzdem nochmal, etwas stärker, wachte aber nicht auf.
    " Weißt du, wieviele von denen, die diesem bescheuerten Ruf folgen, bereits tot sind?", brüllte Koii indessen. "Laut unseren Daten jetzt schon hunderte!"
    "Sicher?", zweifelte Darr.
    Er wirkte für einen Moment nur noch sachlich interessiert, die Demut, die er zur Schau trug, war weg. Dann erinnerte er sich daran und sein Gesicht nahm den untertänigen Ausdruck wieder an, bevor Koii den Wechsel bemerkt hatte.
    "Ja!", keifte der Bürgermeister beißend. "Die Satelliten, die die Syths übriggelassen haben, sind zwar alt, aber die Bilder sind deutlich genug! Vielleicht haben sie diese Satelliten nicht zerstört, damit wir genau das sehen!"
    Kepler entschied, dass er doch nicht träumte. Sein Hirn hatte zwar schon immer ein wenig bis völlig merkwürdig funktioniert, aber von Typen zu halluzinieren, die Keulen schwangen und sich gleichzeitig supraleitender Mikroprozessoren bedienten, das war auch bei einer Pilzvergiftung zu irrational. Ein großer Gelehrter hatte mal gesagt, dass wenn keine plausible Begründung einen Sinn ergab, dann die blödeste Erklärung die Lösung darstellte. Damit war Kepler tatsächlich ein Zeitreisender, was gemäß der Relativitätstheorie unmöglich war.
    "Aber sie wollen diesen Krieg beenden", sagte Darr gerade. "Für diesen Traum sind sie bereit zu sterben. Weil das ein großartiges Ziel ist, Masta Koii."
    Der letzte Satz hatte einschmeichelnd geklungen. Aber weder die Worte an sich, noch deren Ton hatten den Bürgermeister beeindruckt.
    "Ein

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