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Das wilde Herz der Highlands

Titel: Das wilde Herz der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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wir.“
    Seonaid schüttelte den Kopf über diese unsinnige Behauptung, aber Aeldra fuhr ruhig fort: „Little George ist Blakes ranghöchster Ritter. Er dient ihm, und da Blake ihm die Erlaubnis nicht erteilen kann, benötigen wir deine.“
    Das stimmt, ging ihr auf, während sie ihre Cousine anstarrte. So wenig ihr der Gedanke gefiel, entsprach es doch der Wahrheit, was Aeldra gesagt hatte. Sie zuckte unbehaglich mit den Schultern. „Wann brecht ihr auf?“
    „Wahrscheinlich sofort.“
    „Nun, dann fort mit dir.“ Sie schob Aeldra Richtung Tür. „Und viel Spaß.“
    „Werden wir haben. Schick einen Boten, wenn du mich brauchst“, sagte Aeldra, bereits an der Tür.
    „Mache ich“, entgegnete Seonaid. „Ach, noch etwas.“ Aeldra blieb stehen und wandte sich um. „Aye?“
    „Würdest du Lady Emmalene bitten herzukommen, wenn sie einen Moment erübrigen kann? Ich würde gern mit ihr reden.“ „Natürlich.“ Grinsend zog sie die Tür hinter sich zu, und Seonaid drehte sich um und schritt zurück zum Bett. Im Geiste ging sie durch, was sie alles tun und lernen musste.

16. Kapitel
    Das grässliche Hämmern in seinem Schädel war das  Erste, was Blake wahrnahm. Es war so peinigend, dass er beinahe gestöhnt hätte. Aber es gelang ihm, den Drang zu unterdrücken, nicht zuletzt deshalb, weil er argwöhnte, dass Stöhnen die Sache nur schlimmer machen würde. Als Nächstes fiel ihm der unangenehme, pappige Geschmack in seinem Mund auf, und er fragte sich, was, zur Hölle, ihm bloß widerfahren war. So elendig hatte er sich nicht mehr gefühlt, seit er zum Ritter geschlagen worden war und sich damit die Sporen verdient hatte. Dieses Ereignis hatte er mit Wein, Weib und Gesang gefeiert - drei Tage lang. Die Qual, mit der er dafür bezahlt hatte, hatte ihn davon überzeugt, dass starke Getränke besser sparsam genossen wurden.
    Hatte er diese vor Langem gelernte Lektion etwa vergessen und abermals zu ausgelassen gezecht? Er entsann sich nicht. Das Letzte, an das er sich erinnerte ...
    Er ging die Bilder durch, die ihm durch den Kopf schwirrten. Auf Weisung des Königs war er nach Dunbar Castle geritten, um Seonaid Dunbar zu ehelichen. Er war ihr durch ganz Schottland nachgejagt, hatte sie schlussendlich nach Dunbar zurückbringen können, sie geheiratet und die Ehe vollzogen -bei dieser Erinnerung verweilte er ausgiebiger. Seine Gemahlin ließ ihn zu der Überzeugung gelangen, dass die Ehe doch keine so langweilige Bürde war, wie er befürchtet hatte. Seonaid war nicht wie andere Frauen, die sich immerzu sittsam und zimperlich gaben. Sie war ... belebend.
    Seonaid spielte mit ihm; sie wälzte sich lachend mit ihm auf dem Boden, ohne sich darüber zu sorgen, ob sie sich das Haar zerzauste, das Gewand zerriss oder einen Fingernagel abbrach.
    Und als sie auf dem Weg nach Sherwell draußen übernachtet hatten, hatte sie sich nicht über die Unannehmlichkeiten der Reise beschwert oder sich ängstlich geduckt, als er die Angreifer abgewehrt hatte ... Wobei er fast gewünscht hatte, sie hätte Letzteres getan. Denn zu wissen, dass sie hinter ihm kämpfte, hatte ihn abgelenkt. Unter anderem deshalb hatte er das Gleichgewicht verloren, als sie gegen ihn geprallt war, und war gestolpert, mitten hinein in das ...
    Blakes Gedanken kamen abrupt zum Stillstand, als ihm wieder vor Augen stand, wie ihm das Schwert in die Seite gedrungen war. An den anschließenden Ritt erinnerte er sich nur vage; er wusste lediglich noch, dass sie sich Richtung Eberhardt gewandt hatten. Vermutlich hatte er den Gutteil der Strecke besinnungslos hinter sich gebracht.
    Nun, das erklärte, weshalb er sich so jämmerlich fühlte. Als neben ihm jemand leise fluchte, schlug er blinzelnd die Augen auf und wandte den Kopf. Er erkannte die Kammer, in der er lag, als die, in der er auch bei seinem letzten Besuch auf Eberhardt Castle untergebracht worden war. Die Frau hingegen, die neben dem Bett auf einem Stuhl saß und nähte, kannte er nicht. Sein erster Gedanke war, dass es sich um jemanden aus dem Gesinde handeln musste. Unter der Kopfbedeckung lugten dunkle Strähnen hervor, doch da die Frau sich über die Näharbeit in ihrem Schoß beugte, konnte er ihr Gesicht nicht sehen.
    Allerdings machte ihr Kleid nicht den Eindruck, als gehöre es einer Magd. Es war schlicht, aber der Stoff war zu kostbar für eine Bedienstete. Er fragte sich, wer sie sein mochte. Und wo, zum Henker, war seine Frau? Er war schwer verletzt - war es da zu viel verlangt, dass

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