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Das wilde Herz der Highlands

Titel: Das wilde Herz der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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ehrenhaft?“ Verständnislos starrte sie ihren Vater an. „Ihr habt doch immer gesagt, der alte Sherwell sei ein hinterhältiger englischer Bastard, der ...“
    „ Aye , nun, ich war ja auch wütend auf ihn, nicht wahr? Wir hatten uns überworfen.“ Er schaute mürrisch drein, doch seine Miene hellte sich jäh auf, als eine ältere, sehr gut aussehende Dame neben ihm erschien. „Margaret, was ...?“
    „Ich will nach unten gehen und mit Elgin reden. Er muss schließlich wissen, dass wir zum Nachtmahl mehr Leute sein werden als sonst. Ich bezweifle, dass Iliana es rechtzeitig schafft, ihm Bescheid zu geben. Vielleicht gelingt es ihm sogar, zu Ehren der Ankömmlinge einen besonderen Leckerbissen zu zaubern.“ Während sie sprach, lächelte sie die drei Frauen herzlich an, und diese erwiderten das Lächeln.
    Hätte Lady Wildwood ihrer Tochter Iliana nicht so ähnlich gesehen, so hätte Seonaid sie nicht als die Frau erkannt, die halb tot nach Dunbar gekommen war. Die Dame sah bereits viel besser aus. Zwar hatte Seonaid damals nur einen kurzen Blick auf sie werfen können, aber der hatte gereicht, um ihr zu sagen, dass sie übel zugerichtet worden war. Ihr Gesicht war geschwollen, ihre Augen waren von schwarzen Blutergüssen umgeben und die Nase war gebrochen gewesen. Um ihren Leib hatte es nicht besser gestanden. Lady Wildwoods Gesicht war  jedoch verheilt, und sie war so liebreizend wie ihre Tochter. „Oh, aber ...“, wandte Seonaids Vater ein.
    „Vielleicht solltet Ihr Euch etwas mehr anziehen, Mylord“, fiel Lady Wildwood ihm freundlich lächelnd ins Wort. „So jedenfalls solltet Ihr Euch nicht Schwester Helen präsentieren. Meint Ihr nicht auch?“
    Sie betonte das Wort „Schwester“, sodass Seonaid sich ihr ruckartig zuwandte. Lady Wildwood musterte Helen verwirrt, ehe sie wieder Seonaids Vater anschaute. Der sah betreten an sich hinab. Er trug, wie seiner Tochter nun auffiel, goldfarbene Beinkleider, hatte sich, als es klopfte, aber nicht damit aufgehalten, ein Hemd überzustreifen. Daher stand er mit blanker Brust auf der Schwelle. Er murmelte etwas Unverständliches, machte hastig kehrt, wich in die Kammer zurück und war verschwunden.
    Lady Wildwood lächelte ihm nach, drehte sich um und streckte Seonaid eine Hand entgegen.
    „Seid gegrüßt... Seonaid, richtig?“
    „Aye. “ Seonaid zögerte, ehe sie ihr die Hand reichte.
    Lady Wildwood trat auf den Gang hinaus und hakte Seonaid unter. „Wie wäre es, wenn Ihr mich begleitet? Vielleicht gelingt es uns mit vereinten Kräften, Elgin dazu zu bewegen, Euer Lieblingsessen zuzubereiten. Was esst Ihr denn am liebsten?“
    „Oh ... nun ...“ Sie warf Aeldra und Helen über die Schulter einen Blick zu.
    Auch Lady Wildwood sah sich um. „Wären die Damen wohl so gut, auf Lord Angus zu warten und ihm mitzuteilen, wohin Seonaid und ich entschwunden sind?“
    Die beiden nickten hilflos, und Lady Wildwood lächelte. „Habt Dank.“ Sie setzte sich wieder in Bewegung und zog Seonaid behutsam mit sich. „Also, was war es gleich, das Ihr am liebsten esst?“
    „Ich ... äh ... Colcannon, Black Buns und Haggis.“ Ihr lief das Wasser im Mund zusammen bei dem Gedanken an Kohleintopf, Früchtekuchen und scharf gewürzte Schafsinnereien. „Colcannon habe ich, soweit ich weiß, noch nicht kosten  dürfen, den Black Bun hingegen schon. Der Kuchen ist wirklich köstlich“, sagte sie mit Nachdruck.
    „In der Tat“, pflichtete Seonaid ihr bei, während sie die Treppe hinabgeführt wurde. Im Gehen ließ sie den Blick durch die Große Halle schweifen. Wie Aeldra gesagt hatte, döste Sherwell auf einem Stuhl am Kamin vor sich hin. Und tatsächlich schien er vom kleinsten Geräusch aufzuwachen, denn kaum hatten sie die letzte Stufe genommen, als er blinzelnd die Augen aufschlug und sich beim Anblick der Frauen ruckartig aufrichtete.
    „ Wir wollen nur mit dem Koch reden und anschließend ein wenig plaudern“, erklärte Lady Wildwood, als er aufstand und Anstalten machte, ihnen entgegenzukommen. „Ich meine damit Themen, bei denen Männer nicht erwünscht sind“, fügte sie fest hinzu.
    Bass erstaunt sah Seonaid, dass Sherwell zögerte, ehe er sich wieder setzte und sie ziehen ließ. Ihr Respekt für die Dame wuchs - sie wusste mit Männern umzugehen. Sie hatte nicht einmal die Stimme gehoben oder gedroht, und dennoch hatte Sherwell so gehorsam Folge geleistet wie ein wohlerzogenes Hündchen. Seonaid war beeindruckt.
    Den Koch Elgin wusste Lady Wildwood

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