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Das wilde Herz der Highlands

Titel: Das wilde Herz der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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entschwinden, um dort zu planen, wie sie weiter vorgehen sollten. Und genau das wollte sie auch tun, nachdem sie sich ein wenig Bewegung verschafft hatte. Seit sie nach St. Simmian’s aufgebrochen waren, hatten sie kaum mit dem Schwert geübt, sofern man vom Scharmützel im Kloster und dem Kampf am Seeufer absah.
    „Ist das der Engländer, den du heiraten sollst?“, fragte Ian, während sie zum Übungsgrund schritten, wo mehrere Männer an ihren Kampfkünsten feilten.
    „Aye. “ Seonaid machte sich nicht die Mühe, sich nach Sherwell umzuschauen. Sie wusste, dass er und der Hüne ihnen nach wie vor folgten und immer näher kamen.
    „Er wirkt verstimmt, aber wie ich gehört habe, hast du ihm ja auch eine wilde Verfolgungsjagd beschert.“
    „Offenbar weiß es inzwischen jeder“, murrte sie.
    „Gavin hat’s Duncan erzählt, Duncan mir“, erklärte er belustigt und verpasste ihr einen Klaps aufs Kreuz. „Komm, Seonaid, zeigen wir dem Burschen, was für eine erstklassige Frau er bekommt.“
    Er ging vor ihr her, zog jäh das Schwert, fuhr herum und griff auch schon an. Seonaid war darauf vorbereitet. Sie kannte Ian Mclnnes seit Kindertagen und war mit seiner Überraschungstaktik vertraut. Im Grunde kannte sie all seine Kniffe, und daher fiel es ihr leicht, seine Schläge zu parieren.
    „Sie ist gut.“
    Blake runzelte die Stirn über Little Georges Bemerkung. Sie schauten zu, wie seine Verlobte den Angriff des dunkelhaarigen Schotten abwehrte. Ian, meinte er gehört zu haben, als der Kerl und Seonaid sich begrüßt hatten. Seonaid schien ziemlich erfreut, ihn zu sehen. Und Blake hatte nicht gefallen, wie dieser Ian sie umarmt und herumgewirbelt hatte. Oder wie er ihr auf den Rücken geklopft hatte, und zwar gefährlich nah an ihrem Hinterteil, ehe er jäh zum Angriff übergegangen war.
    Aber Seonaid war tatsächlich gut. Vermutlich war ihm das schon am Seeufer aufgefallen, als sie gegen die Männer gerungen hatte, von denen sie behauptete, es seien Camerons Krieger gewesen. Allerdings war er da ein wenig zu sehr von Seonaids Hüllenlosigkeit abgelenkt gewesen, als dass er hätte würdigen können, wie gekonnt sie mit dem Schwert umgegangen war. Sie war mehr als gut, fiel ihm jetzt auf. Angus Dunbar hatte kein Geld verschwendet, als er seiner Tochter ein besonderes Schwert hatte anfertigen lassen. Sie schwang es routiniert und glich die größere Muskelkraft ihres Gegners durch Geschicklichkeit aus.
    Little George neben ihm verspannte sich und knurrte leise. Blake folgte seinem Blick zu den anderen beiden Frauen. Aeldra und Schwester Helen standen am Rande des Übungsplatzes, von wo aus sie den beiden Kämpfenden zusahen. Gerade kam ein vierschrötiger rothaariger Schotte auf sie zu, und Aeldra trat ihm entgegen und stellte sich ihm, nicht weit entfernt von Seonaid und deren Gegner.
    Es überraschte Blake nicht, dass die zierliche Frau ebenso geschickt war wie Seonaid. Was ihn allerdings überraschte, war der Umstand, dass Little George nicht eben glücklich darüber schien. Blake fragte sich, ob sich da wohl eine Romanze anbahnte. Die beiden würden wahrlich ein seltsames Paar abgeben - er riesig und sie winzig. Aber die Liebe kam eben in mannigfacher Gestalt daher.
    Blake schaute wieder zu Seonaid hinüber. Sie lächelte, lachte sogar dann und wann, und ihre Wangen waren gerötet von dem Kampf gegen den dunkelhaarigen Burschen. Es war offenkundig, dass sie das Geplänkel genoss, und das galt auch für ihren Gegner. Mit einem Mal hatte Blake den Eindruck, als sehe er dem Tanz zweier Liebender zu. Dieser Vergleich war ihm bei seinen eigenen Kämpfen nie in den Sinn gekommen, aber die Schritte vollzogen sich nach demselben Muster: Die beiden tänzelten aufeinander zu, ihre Klingen trafen sich klirrend, Seonaid wirbelte herum und wich zurück, woraufhin sich das Ganze wiederholte. Dass Blake sie dabei im Geiste nackt vor sich sah, war nicht eben hilfreich. Er wusste, wie sich ihre Muskeln unter den Kleidern spannten und bewegten, wie ihre Brüste im Licht der Nachmittagssonne aussahen.
    Verdammt! Konnte diese Frau denn gar nichts tun, ohne dass es ihn erregte und in ihm den Wunsch weckte, sie zu nehmen? Sich mit ihr auf dem Waldboden zu wälzen hatte dieselbe Wirkung auf ihn gehabt, ebenso wie in der Scheune eng an sie geschmiegt aufzuwachen. Sie vor sich auf dem Pferd sitzen zu haben hatte ihm furchtbar zugesetzt, vor allem als sie sich auf dem letzten Stück der Reise entspannt wie eine Katze an ihn gelehnt

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