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Das wilde Herz der Highlands

Titel: Das wilde Herz der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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zum Bett. Leider drehte sich Lady Wildwood just in dem Moment um, in dem sie die Waffe unter eines der Kissen schieben wollte.
    „Seonaid!“ Lady Wildwood eilte zu ihr und beugte sich vor, um ihr auch den Dolch wegzunehmen. „Nay!“
    „Ich will ihn doch einfach nur in der Nähe haben. Damit würde ich mich nicht so schutzlos fühlen.“
    Lady Wildwood seufzte schwer und ließ sich auf der Bettkante nieder. „Mein liebes Kind, ich weiß, dass dies alles neu und erschreckend für Euch ist, aber Ihr müsst Euch nicht zur Wehr setzen.“ Besänftigend tätschelte sie ihr die Hand. „Vertraut mir, alles wird gut werden. Blake Sherwell wird behutsam und rücksichtsvoll sein.“
    „Ich weiß nicht recht, Mylady“, warf Aeldra zweifelnd ein. „Sherwell sah nicht gerade begeistert aus, als Duncan beim Nachtmahl noch einmal geschildert hat, was sich laut Gavin seit St. Simmian’s zugetragen hat.“ Sie schnitt eine Grimasse. „Dass alle über ihn gelacht haben, hat ihm gar nicht gefallen. Vielleicht solltet Ihr Seonaid wenigstens den Dolch lassen.“ „Aeldra, Ihr seid keine große Hilfe.“ Lady Wildwood rieb sich die Stirn, einen gequälten Ausdruck auf dem Gesicht. „Iliana, mein Schatz, wie wäre es, wenn du gemeinsam mit Lady Aeldra und Schwester Helen nachschaust, wo die Männer bleiben?“
    „Aye, Mutter.“
    „Danke.“ Lady Wildwood wartete, bis ihre Tochter die anderen beiden hinausgeführt hatte, ehe sie sich ein Lächeln abrang. „Es stimmt zwar, dass Blake Sherwell es nicht genossen haben dürfte, Zielscheibe von jedermanns Spott zu sein. Aber nach allem, was ich über ihn gehört habe, ist er ein gerechter Mensch und wird seinen Unmut nicht an Euch auslassen. Schließlich ist es kaum Euch anzulasten, dass Euer Bruder sich in den Kopf gesetzt hatte, Sherwell aufzuziehen.“
    „Aber hätte ich all diese Dinge nicht getan, so hätte Duncan ihn damit auch nicht aufziehen können.“
    „Aye, aber ...“ Sie brach ab, als die Tür aufschwang und Iliana den Kopf hereinsteckte.
    „Sie kommen“, verkündete sie.
    Lady Wildwood sprang auf und tätschelte Seonaid ein letztes Mal beruhigend die Hand. „Alles wird gut“, murmelte sie und hastete mitsamt dem Sgian dubh aus dem Gemach.
    Blake erspähte die Frauen vor Seonaids Kammer und versuchte, sich von ihren Mienen, die sie zur Schau trugen, nicht einschüchtern zu lassen. Während Schwester Helen und Iliana ein wenig bang wirkten und wenig überzeugend lächelten, funkelte Aeldra ihn regelrecht grimmig an. Ihr Blick kam einer Warnung gleich. Offenbar wollte sie ihm vermitteln, dass er Seonaid besser anständig behandelte. Die Botschaft war unmissverständlich.
    Fast hatte er die von den Frauen bewachte Tür erreicht, als diese aufging und Lady Wildwood auf den Gang trat.
    „Oh!“ Sie lachte gezwungen und fuhr in einer vagen Geste mit der Hand durch die Luft. „Da seid Ihr ja endlich. Oh!“ Das zweite „Oh!“ ging mit einem Keuchen einher, denn sie hatte soeben bemerkt, dass sie mit einem Messer vor Blakes Nase herumwedelte. Rasch verbarg sie es hinter dem Rücken. „Sie wartet auf Euch.“
    Er schaute von der Hand, die Lady Wildwood hinter dem Rücken hatte verschwinden lassen, zu dem Schwert, das Lady Iliana hielt, und runzelte leicht die Stirn. Das Schwert sah aus wie das von ...
    „Da seid Ihr ja endlich!“ Leise lachend hieb Angus Dunbar ihm auf den Rücken. „Sie haben das Mädchen entwaffnet, also solltet Ihr in der Lage sein, Euren ehelichen Pflichten nachzukommen.“
    Fassungslos riss Blake die Augen auf. Sie hatten sie entwaffnen müssen? Grundgütiger, das war doch lächerlich. Gemeinhin taten die Damen alles Erdenkliche, um ihn durch Verführungskunst, Köder oder Finten ins Bett zu locken - seine Braut aber  hatte erst entwaffnet werden müssen, damit sie ihn ins Bett ließ?
    „Na los. Nur zu.“ Dunbar schob ihn unsanft auf die Tür zu. „Wir warten eine Weile unten. Solltet Ihr in Schwierigkeiten geraten, dann ruft einfach.“
    Während die anderen ihrer Wege gingen, blieb Lady Wildwood zurück, zögerte kurz und trat dann näher. „Ich kann mich doch darauf verlassen, dass Ihr behutsam mit ihr umgeht?“, fragte sie so leise, dass nur er es hörte. „Die Spötteleien während des Nachtmahls waren nicht ihre Schuld, und mag Seonaid auch stark und furchtlos wirken, ist sie doch so aufgeregt wie jede andere Jungfrau in der Hochzeitsnacht.“
    Als er sie nur sprachlos anstarrte, pikste sie ihn leicht mit dem Dolch -

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