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Das Wing 4 Syndrom

Das Wing 4 Syndrom

Titel: Das Wing 4 Syndrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Williamson
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sie sagte nie mehr etwas darüber. Er fragte auch nicht. Wahrscheinlich, dachte er, hat sie keine guten Nachrichten und will mir keine Angst machen.

 
5
 
Malili Der größere der beiden Planeten der Katze, der in Gezeitenbindung mit dem kleineren Kai rotiert. Malili ist von den mutierten Vorfahren der Leleyo besiedelt worden, Kai von „normalen“.
     
    Wenn er Fragen hatte, sollte er Doktor Schlau fragen, den neuen Tutor, den Cyra ihm zum Geburtstag geschenkt hatte: eine dicke grüne Box, nicht so schwer, daß er sie nicht tragen konnte. Wenn er den Deckel hob, sprang Doktor Schlaus Holokopf heraus, weißhaarig, rosagesichtig, und lächelte durch seine seltsamen, schwarz geränderten Brillengläser. Er war dazu programmiert, ihn zu amüsieren und gleichzeitig zu belehren. Dr. Schlau war nie verstimmt. Keth konnte ihn fragen, was er wollte.
    Als er sich nach Malili erkundigte, zeigte ihm das Holo ein Bild von zwei kleinen Bällen, weiß auf der Sonnenseite, schwarz auf der anderen, die sich langsam um einen Punkt zwischen ihnen drehten.
    „Kai und Malili“, sagte Dr. Schlau. „Sie verfolgen einander um ihren Orbit, so wie die Katze und der Drachen einander auf einem viel größeren Orbit jagen. Sie wenden einander stets das gleiche Gesicht zu. Das gibt uns in jeder sechzigtägigen Orbitalperiode eine Sonnenzeit und eine Mondzeit.“
    Die Antwort ermutigte Keth, und er fragte, was seine Mutter getötet hatte.
    „Tut mir leid, Keth.“ Die munter klingende Stimme veränderte sich nicht. „Keine Daten.“
    „Schwester Vesh sagte, es seinen die Humanoiden gewesen.“ Er beobachtete das glatte rosafarbene Gesicht. „Gibt es auf Malili Humanoiden?“
    „Tut mir leid Keth.“ Das Lächeln veränderte sich überhaupt nicht. „Keine Daten.“
    Er Heß nicht locker. „Sag mir etwas über Rhodomagnetismus.“
    „Eine mythische Wissenschaft.“ Als die vergnügte Stimme verstummte, hörte auch das Lächeln auf. Beide schienen einen Augenblick zu erstarren, ehe Dr. Schlau weitersprach. „Tut mir leid, Keth. Kerne weiteren Daten. Möchtest du gern Schach spielen?“
    Er mochte Schach nicht. Cyra und sein Vater hatten dafür nie Zeit. Schwester Vesh erinnerte sich jedesmal an das allerletzte Spiel, das sie mit ihrem Mann gespielt hatte, und dann fing sie zu weinen an. Dr. Schlau war dazu programmiert, ihn jedes zweite Spiel gewinnen zu lassen. Aber es machte keinen Spaß, eine Maschine zu schlagen.
    „Ich möchte lieber etwas über die Leleyos wissen. Wie sind sie denn?“
    „Eine mutierte Rasse. Physisch sind sie mit den Kai Nu in fast jeder Hinsicht identisch, aber gegen die Blutfäule immun. Ihre Sprache und ihre Kultur sind im großen und ganzen unbekannt, aber anscheinend ziemlich primitiv. Wollen wir jetzt über deine Lektion in Schiffsbürgerkunde sprechen?“
    Das interessierte ihn nicht sehr, auch Mathematik und Grammatik nicht, aber wenn er sich nach irgend etwas erkundigte, was er wirklich wissen wollte, fehlten immer die Daten. So erledigte er seine Tour und seine Aufgaben und verbrachte damit die endlosen Untergrundtage einer langen Wintermondzeit.
    Dann kam der Frühling. Im weißen Glanz eines Sonnenaufgangstages, als er vom Turnen nach Hause gerannt war, um an einer Schnee-Exkursion teilzunehmen, schickte ihn Schwester Vesh zu seinem Vater. In jenem geheimen Zimmer, das er erst zweimal gesehen hatte, wartete auch Cyra. Beide bückten ernst.
    „Setz dich, Keth.“ Sie machte ihm neben sich auf der Pritsche Platz. „Wir haben Neuigkeiten für dich.“ Sie gab sich Mühe zu lächeln. „Hoffentlich macht es dir nichts aus.“
    Er sah seinen Vater etwas beunruhigt an.
    „Wir verreisen, Skipper“, sagte sein Vater. „Wir kehren in die Zone zurück.“
    Ein erhebendes Gefühl durchpulste ihn. „Komme ich mit?“
    Sein Vater runzelte lediglich die Stirn.
    „Es tut uns leid, Keth.“ Cyra griff nach seiner Hand. „Uns fällt das auch schwer. Siehst du, ich habe das Geheimnis, das ich gesucht habe, nie gefunden. Eine vage Andeutung in einem Manuskript in Mansfields Logbuch, aber nichts Brauchbares. Dein Vater konnte hier niemanden dazu bewegen, uns zu unterstützen. Wir hoffen in der Zone auf mehr Erfolg.“
    Er ließ ihre Hand fallen und gab sich Mühe, nicht zu weinen, war aber zu verletzt, um noch mehr von dem, was sie sagten, zu hören. Sein Vater hatte eine Stelle als Ingenieur angenommen, von der sie ihren Lebensunterhalt bestreiten konnten. Sie würde in der alten Station des Schutztrupps

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