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Das Wing 4 Syndrom

Das Wing 4 Syndrom

Titel: Das Wing 4 Syndrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Williamson
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verstört und verängstigt zu sehen.
    „Nun, Skipper!“ Jetzt schien er sich wieder zu erinnern. „Ich wollte dir keine Angst machen, aber ich dachte, du müßtest das wissen.“
    „Wegen Malili?“ Plötzlich fühlte Keth sich tapfer genug, um die Frage zu stellen. „Sind die Humanoiden dort? Schwester Vesh sagt, ja. Sie sagt, sie hätten meine Mutter getötet …“
    „Sprich nicht von ihr!“ Die Narbe wurde weißer, und Keth fand, daß ihre dicken Ränder so aussahen wie eine Spinne, die an der Wange seines Vaters nach oben kroch. „Du darfst nie – hörst du, nie – von ihr sprechen!“
    „Es … es tut mir leid, Vater.“
    Es drängte ihn mehr denn je danach, etwas über die Welt zu erfahren, auf der er geboren war, etwas über seine Mutter und darüber, wie sein Vater sich die Narbe zugezogen hatte. Etwas über Felsrost und Blutfäule und die fremdartigen Leleyo, aber seinem Vater war plötzlich nicht mehr nach Reden zumute.
    „Jetzt geh schön, Skipper.“ Sein Vater wandte sich dem Holo zu. „Ich muß jemanden anrufen.“
    Als er aus dem Raum hinausstolperte, hörte Keth, wie das Spezialschloß hinter ihm einschnappte. Er fragte sich, ob sein Vater etwa Malili anrief, vielleicht, um Schutzfrau Cyra Sair von den Humanoiden auf Kyronia zu informieren.
    Den Rest jenes langen Winters ging Keth zum Turnen, kümmerte sich um seine Tour und machte seine Hausaufgaben, wenn Schwester Vesh ihn dazu anhielt. Manchmal hörte er auch Holo, aber es kamen keine weiteren Nachrichten von der Kyrone. Nichts, was Captain Vorn, die Humanoiden oder den Mann mit den goldenen Händen betraf. Oder gar die Drachen.
    Zu seinem nächsten Geburtstag sparte Schwester Vesh Quotenpunkte, für eine Rotbeerentorte. Und sein Vater versprach ihm eine schöne Überraschung. Die Überraschung war Schutzfrau Cyra Sair, die von Malili zurückgekommen war. Sie sollte seine neue Mutter sein.
    Er liebte sie sofort. Sie war eine kräftig gebaute, warme Frau mit dunklem, leuchtendem Haar und einem kleinen roten Muttermal unter einem Auge. Sie roch immer wie Sonnenknospen, und sie war freundlicher als Schwester Vesh.
    Wenn sie Zeit hatte.
    Aber meistens plagte sie, so wie sein Vater, die Angst, und sie hatte immer zu tun. Jede Nacht, wenn sie zu Hause waren, schlössen sie sich in das kleine Zimmer ein. Sie waren häufig weg, und Keth wußte selten, wo. Einmal, als sie weggingen, mußte er weinen.
    „Wir lieben dich wirklich, Keth.“ Sie ging mit ihm noch einmal hinein. „Aber du mußt versuchen, deinen Vater zu verstehen. Ich wünschte, er würde mehr mit uns beiden sprechen. Aber er trägt eine so schreckliche Last.“
    Obwohl sein Vater draußen im Tunnel wartete, setzte sie sich und legte den Arm um ihn.
    „Er bettelt um Hilfe. Er bettelt Brückenmänner und Flottenleute um Geld an, das sie nicht hergeben wollen, weil sie einfach nicht daran glauben wollen, daß die Humanoiden dort draußen auf dem Drachen sind. Und ich suche …“
    „Cyra!“ rief sein Vater. „Kommst du nicht?“
    „Gleich, Ryn.“
    Sie zog Keth an sich, in ihren warmen Sonnenknospenduft hinein.
    „Ich suche ein verlorenes Geheimnis.“ Ihre tiefe Stimme wirkte gehetzt. „Ein Geheimnis, das wir brauchen. Siehst du, die Menschen sind in einem rhodomagnetischen Schiff nach Kai gekommen. In Lance Mansfields Deliverance. Aber er hatte Angst, die Humanoiden könnten die Rhodoenergie entdecken, wenn jemand sie hier einsetzte. Und so hat er nach der Landung das Schiff zerlegt und alle Rhododaten aus seinen Aufzeichnungen getilgt. Aber ich kann einfach nicht glauben, daß er alles zerstört hat …“
    „Cyra, bitte!“
    „Er wußte, daß wir, wenn die Humanoiden uns je entdecken sollten, das Rhodowissen brauchen würden. Ganz bestimmt hat er irgendwo Geheimakten geführt. Wir hoffen, daß es sie noch gibt. Das ist es, was ich suche.“
    Sie richtete sich auf, um zu gehen.
    „Dein Vater glaubt, das wäre ein hoffnungsloses Unterfangen. Zuviel ist in den Schwarzen Jahrhunderten zerstört worden. Aber wir sind verzweifelt darauf angewiesen.“
    Wieder schluchzend klammerte Keth sich an sie.
    „Ich muß jetzt gehen.“ Sie beugte sich über ihn, um ihn zu küssen. „Hoffentlich wirst du versuchen, deinen Vater zu verstehen. Er steht ganz allein gegen alle Humanoiden. Er kann für uns nicht viel Zeit erübrigen.“
    Mit einem dicken Kloß in der Kehle ließ er sie los. Später fragte er sich oft, ob sie wohl jene Rhodowaffe gegen die Humanoiden gefunden hatte, aber

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