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Das Wing 4 Syndrom

Das Wing 4 Syndrom

Titel: Das Wing 4 Syndrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Williamson
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Stein, wie man sie in den polaren Eishöhlen von Kai findet, gewöhnlich in kreisförmiger Anordnung. Möglicherweise in der Antike von Besuchern aus dem Weltraum dort gelassen. Bedeutung unbekannt.
     
    Greenpeak war ein besonderes Internat für Kinder, deren Eltern auf Malili lebten. Sein Vater warnte ihn auf der Station, daß Obmann Taiko zu Schwabbern sehr streng sein würde. Keth fragte nicht, was ein Schwabber war, aber ganz wohl war ihm nicht dabei.
    Der Wagen der Röhrenbahn fuhr so schnell, daß er keine Zeit hatte, die Felsnußplätzchen zu essen. Er war ohnehin zu aufgeregt, um hungrig zu sein. Wenn die Schule Leute für den Dienst in der Zone ausbildete, würde er dort alles, was er über die Gefahren und Wunder von Malili wissen wollte, erfahren.
    Der Name „Greenpeak“ erschien ihm wie ein besonders trauriger Witz, als er die Schule näher kannte, weil im Umkreis von vielen hundert Kilometern noch nie etwas Grünes gewachsen war. Sie befand sich in den oberen Etagen des alten Mansfort, der Tunnelstadt, die die ersten Kolonisten an der Stelle gegraben hatten, wo sie gelandet waren. Die Stadt war während der Schwarzen Jahrhunderte zweimal bombardiert und schließlich aufgegeben worden. Sechshundert Jahre hatte sie leer und tot dagelegen, ehe die Schule eingezogen war. Selbst in den langen Sommersonnenzeiten lag auf den schwarzen Granitgipfeln, die sie umgaben, Schnee.
    In der ersten Nacht, die Keth dort verbrachte, weinte er in seinem Bett. Die zerfallenen Tunnels waren feucht und finster und rings um die Schule mit Sperren und Tafeln versehen, um die Leute aus den nicht gesäuberten Gebieten fernzuhalten.
    Keth hatte sich von den harten, neuen Stiefeln Blasen an den Zehen zugezogen, und seine kratzige Uniform fühlte sich zu dünn an. Er hatte zu lange gebraucht, um sie anzuziehen, und daher die Messezeit verpaßt. Man hatte ihn dafür gescholten, daß er Regeln gebrochen hatte, die ihm nicht bekannt waren. Und er hatte Strafdienst auf Deck tun müssen, weil er den Wachoffizieren ein Felsnußplätzchen angeboten hatte und weil Schwabber neue Studenten waren, die kein Recht auf nicht zugeteilte Süßigkeiten hatten.
    Der nächste Tag war nicht ganz so schlimm gewesen – er war nämlich Chelni Vorn begegnet. Sie hatte auch Decksdienst, weil sie nicht gewußt hatte, daß es Schwabbern verboten war, in den Korridoren zu sprechen. Ihre kurze Oberlippe wurde weiß, und ihr kantiges Kinn zitterte, als sie ihm davon erzählte.
    Sie war nicht mit ihrem Vater zum Drachen geflogen, weil ihre Mutter nicht bereit war, Northdyke zu verlassen. Jetzt wollte ihre Mutter sie nicht mehr bei sich haben, und so war sie bei ihrem Onkel geblieben, ehe sie nach Greenpeak kam. Er erzählte ihr einiges über seinen Vater und Cyra. Ihr Kinn zitterte wieder, als sie sagte, sie wüßte nicht, was aus ihrem Vater und seinem Sternenschiff geworden war. Und plötzlich waren sie Freunde.
    Obman Taiko war ein kleiner, dicklicher Mann mit rotem Gesicht und einer Quiekstimme, der nicht viel Zeit für verwirrte Schwabber hatte. Obwohl er eine Schiffsdienstmedaille trug, hatte er Kai noch nie verlassen. Später lernte Keth in ihm einen einsamen, sorgengeplagten Mann kennen, der die Schule Liebte und für sie lebte. Aber zunächst wirkte er auf ihn dauernd irgendwie zornig.
    „Ich warne euch“, schrie er die Schwabberklasse an, „ihr habt eine Menge zu lernen. Zuerst tausend Jahre Geschichte und die großen Traditionen des Schiffs. Ihr werdet die Liste der Navarchen lernen, angefangen bei dem großen Kyrondath Kyrone bis zu Suan Ko. Ihr werdet lernen, wie man führt, aber erst dann, wenn ihr gelernt habt zu gehorchen. Ihr werdet all die Dinge lernen, die ihr braucht, um in den Weltraum zu fliegen, vielleicht sogar nach Malili. Aber zuerst werdet ihr lernen, Greenpeak zu lieben.“
    Er unterbrach sich, um sie böse anzufunkeln, und schüttelte dann den Kopf, als machten sie ihn traurig.
    „Ihr Schwabber seid eine armselige Bande, aber irgendwie werden wir schon mit euch zurechtkommen.“ Er streckte sein dickes Kinn vor, und seine alte Stimme zitterte. „Ihr seid alle roher Ton, aber wir werden Bootsleute aus euch machen. Ihr werdet lernen, auf dem Schiff zu arbeiten. Ihr werdet euch ein wenig abschleifen und ein wenig formen lassen müssen, und manchmal wird es ein wenig heiß werden. Einigen von euch wird das nicht passen. Einige zerspringen vielleicht im Brennofen. Aber wir werden das Beste aus euch machen, und am Ende werdet ihr

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