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Das Wing 4 Syndrom

Das Wing 4 Syndrom

Titel: Das Wing 4 Syndrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Williamson
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es wohl anstellen mochte, jemanden mit einem Trick hereinzulegen, aber das sagte sie nicht. Er wollte sich nach dem Felsrost erkundigen und wie er die Humanoiden aufhalten konnte, aber sie wollte nicht über Malili sprechen. Sie wusch ihm die Wange, gab ihm seine Quotenzuteilung, die nie ausreichte, und ließ ihn seine Hausarbeiten machen, ehe er zu Bett ging.
    Im nächsten Sommer übernahm er eine Aufbereitungstour und zog einen kleinen Karren, um Schrottmetall und Fasern aufzusammeln. Die Tunnels waren kalt, und die meisten Münzen, die er verdiente, mußte er sich für einen Winterthermoanzug sparen. Aber eines Tages fand er einen glänzenden schwarzen Ball, fast so groß wie seine Faust. Er glänzte so, daß er sich fast darin spiegeln konnte. Er rollte aus einer Abfalltonne mit ein paar Tellerscherben und einem abgetragenen Stiefel.
    „Ein Drachenei.“ Pflegeschwester Vesh schüttelte den Kopf, als er ihr die Kugel zeigte. „Bringt Unglück, das anzufassen. Wirf es am besten wieder in die Tonne zurück.“
    Aber es sah zu schön aus, als daß man es wegwerfen konnte, und er fragte seinen Vater, ob etwas daraus ausschlüpfen würde.
    „Nicht sehr wahrscheinlich.“ Sein Vater nahm die Kugel und runzelte die Stirn. „Zehn Millionen Jahre alt. Aber du hast nichts damit zu schaffen, Skipper. Es fehlt bestimmt in irgendeinem Museum. Ich will sehen, ob wir es zurückgeben können.“
    Sein Vater trug die Kugel in den stets verschlossenen Raum und sprach nie wieder davon. Keth dachte noch öfter darüber nach und suchte den Mondzeithimmel nach dem Drachen ab, dem Schwesterchen der Sonne. Vielleicht waren die Drachen aus den Nestern auf ihrem seltsamen weit entfernten Planeten herübergeflogen, um hier ihre Eier auf Kai abzulegen.
    Es wäre höchst aufregend gewesen zuzusehen, wie etwas ausschlüpfte. Der Babydrachen würde zu klein sein, um jemanden zu verletzen. Und ebenso nett wie das dunkelglänzende Ei, mit glitzernden Diamantflügeln, glaubte Keth.
    Einmal träumte er, daß wirklich etwas ausschlüpfte, während er das Ei in den Händen hielt und es wärmte. Aber das Ding, das aus der glasigen Schale kroch, war kein Drache; es war ein schwarzer Humanoid.
    Ein zweiter kroch hinter ihm aus der zerbrochenen Schale und dann noch hundert. Sie krochen über ihn, mit eisigen Füßen, die überall festhafteten, und sein Schrecken, den er empfand, ließ ihn erstarren, so daß er sich weder bewegen noch schreien konnte. Als Schwester Vesh ihn weckte, war er ganz steif und eiskalt und schwitzte in seinem Bett.
    Er zitterte jedesmal, wenn er sich an jenen Traum erinnerte, aber das Ei wirkte seitdem auf ihn, als glänzte es noch mehr. Er fragte sich lange Zeit, ob es vielleicht noch im Zimmer seines Vaters lag. Eines Tages, als er von seiner Tour nach Hause kam, war es dort ganz still. Er spähte hinter den Vorhang und sah das rote Licht blitzen. Er lauschte und hörte kein Geräusch. Sein Vater und Schwester Vesh waren weg.
    Mit zitternder Hand berührte er die Tür.

 
2
 
Katze und Drachen Zwillingssonnen des „Ausreißersterns“, auf deren Planeten die tüchtigen Kolonisten vor dem Humanoiden-Universum zu entkommen versuchten.
     
    Die Wohnung war eine sich verzweigende Höhle, die tief in das Massivfelsgestein hineingegraben war. Der Raum seines Vaters lag abseits an einem langen Tunnel hinter einem ausgebleichten Teppich, ganz weit hinten. Er war sehr geheim. Deshalb war er verborgen, deshalb war die graue Stahltür so dick, und deshalb blinkte auch das Licht, um seinen Vater zu warnen, sollte jemals jemand versuchen, sich Zutritt zu verschaffen, oder sollte er vergessen haben, die Tür abzuschließen.
    Keth rannte beinahe, als die Tür sich öffnete, aber sonst geschah nichts. Er lauschte wieder, aber alles, was er hören konnte, war der laute schnelle Schlag seines Herzens. Er schlich auf Zehenspitzen hinein, um nach dem Drachenei zu suchen. Der Raum schien sehr klein und kahl zu sein. Ein Schreibtisch mit einem Holofon. Ein Regal, auf dem aufgetürmt alte Flachdruckbücher lagen. Sorgsam gefaltete Decken auf der schmalen Pritsche, wo sein Vater schlief. Eine verrostete Metallkassette mit den aufgemalten Rudern des Schutztrupps, die von der halb offenstehenden Tür abblätterten. Atemlos spähte er hinein. Abgesehen von ein paar verstreut liegenden Zuteilungsmünzen und einer großen braunen Flasche war der Schrank leer. Das Drachenei mußte wieder ins Museum gewandert sein. Keth wandte sich um, wollte sich

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