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Das Wing 4 Syndrom

Das Wing 4 Syndrom

Titel: Das Wing 4 Syndrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Williamson
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gekommen waren.“
    Die goldenen Hände spreizten sich und fielen dann müde herunter.
    „Sie hielten alles auf. Weil sie gekommen waren, um für uns zu sorgen, von ihrem verrückten Ersten Gebot dazu angehalten. Unsere eigenen Werkzeuge seien zu gefährlich für uns, sagten sie, und unsere Arbeit sei zu schwer. Ein Mensch könnte sich mit einer Axt verletzen. Wenn er einen Felsbrocken heben würde, könnte ihm das einen Bruch eintragen. Eine Mikrobe könnte ihn töten. Man müßte uns schützen.“
    Brong seufzte und nahm einen Schluck von dem heißen Tisane.
    „In gewisser Weise war alles, was sie taten, wunderbar. Sie holten ihren eigenen tachyonischen Transporter herunter, hundertmal größer als unser Sternenschiff. Sie luden ihre riesigen, seltsamen Maschinen aus und bauten eine Stadt für uns, genau dort auf den Klippen, wo Vorn die erste Straße als Beginn der Stadt abgesteckt hatte. Eine schöne Stadt auf eine schreckliche Art.“
    Brongs Stimme wurde noch trauriger.
    „Kristalltürme, die wie ungeheure Juwelen glänzten. Gärten mit großen, bunten Blüten, wie ich sie noch nie gesehen habe, nicht einmal auf Malili. Und alles in eine rosafarbene Wolke gehüllt.
    Eine Wolke, die ich nie verstand. Sie roch wie ein seltsames Parfüm, so süß, daß ich es nicht ertragen konnte. Des Nachts färbte sie sich rosa, so daß es nie dunkel wurde in der Stadt. Irgendwie hielt sie uns das rauhe Wetter des Planeten fern, so daß es nie Wind oder Kälte oder Regen gab. Zauberei!“ Seine traurige Stimme senkte sich. „So schien es uns. Es war unglaublich, wie sie in jenem rosigen Glanz schwebte. Die Humanoiden umschwärmten uns die ganze Zeit wie kleine schwarze Ameisen, während sie die Stadt bauten. Sie schlafen nie. Sie ruhen nie, geben nie ein Geräusch von sich. Sie brauchen nicht zu sprechen, weil jede Einheit alles weiß, was jede beliebige andere jemals gelernt hat.
    Nach ein paar Tagen waren sie bereit, uns die Stadt zu übergeben. Zuerst, denke ich, waren die meisten von uns froh, weil sie so großartig und so wunderbar aussah.
    Vorn vertraute den Humanoiden nie. Er blieb auf der Landestelle und arbeitete daran, die Kern Verschmelzungsanlage für unsere eigene Energieversorgung einzusetzen. Ein paar andere blieben bei ihm. Als die Humanoiden sie einluden, in die Stadt zu kommen, sagte er, sie würden nicht hingehen. Die Humanoiden sagten, das müßten sie aber.“
    Brong schüttelte den Kopf und nippte an seinem Tisane, erinnerte sich.
    „Vorn sagte ihnen, er und seine Leute würden ihre eigenen Wege gehen. Die Humanoiden waren stets höflich, aber sie antworteten, daß Fusionsenergie für Menschen zu gefährlich sei. Sie waren sehr mild und sehr freundlich, aber dann kamen sie angeschwärmt, um die Fusionsanlage auseinanderzunehmen.
    Im letzten Augenblick sprengte Vorn sie in die Luft. Nur ein Dampfkessel, aber groß genug, Vorn und die meisten seiner Freunde zu töten. Sie hatten die richtige Wahl getroffen, Schiffsmann.“
    Brong sah Keth ernsthaft an.
    „Weil jene phantastische Stadt sich nämlich als ein gepolstertes Gefängnis erwies, wie eine Gummizelle, wo überhaupt nichts erlaubt war. Selbst die Liebe war reguliert, weil das Herz durch Sex zu stark belastet werden könnte. Die meisten Insassen mußten unter Drogen gesetzt werden, damit sie glaubten, sie wären glücklich – die Humanoiden verstehen etwas von Drogen. Das ist die Geschichte, Schiffsmann.“ Brong blickte verloren zu Schwester Vesh auf und hielt ihr seine Tasse hin, damit sie sie nachfüllte. „Die traurige Geschichte, die ich Schutzmann Kyrone gebracht habe.“
    „Da ist noch eines, das er bestimmt wissen möchte.“ Vesh schenkte ihm nach. „Wie sind Sie zurückgekommen?“
    Brongs schmächtiger Körper erstarrte einen Augenblick, wurde ebenso starr wie sein Gesicht.
    „Ich hatte genug von den Humanoiden gesehen.“ Er blickte mit zusammengekniffenen Augen in die Tasse und stellte sie vorsichtig beiseite. „Vorns Explosion hatte hundert von den kleinen Teufeln zerstört und den Rest ziemlich durcheinandergeworfen. In dem Durcheinander schlich ich mich an Bord des Landungsbootes. Ich startete, ehe sie mich aufhalten konnten. Ein langer Flug zurück nach Hause, aber hier bin ich, Schiffsmann. Hier bin ich!“
    Als sein Vater hereinkam, trat Brong ihm an der Tür entgegen. Sein Vater blieb stehen und starrte ihn mit halb geöffnetem Mund an, sagte aber nichts.
    „Nun, Schutzmann.“ Brong streckte ihm die goldene Hand hin.

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