Das Winterhaus

irgendwie hatte sie einen gewissen inneren Frieden gefunden und war überzeugt, daß sie und Joe gemeinsam alles würden durchstehen können, was die Zukunft bringen würde.
    Auf dem Rückweg zur Untergrundbahn sah sie die Flugzeuge, die über London flogen und den Himmel mit weißen Streifen und Schnörkeln zeichneten. Sie blieb einen Moment stehen und beobachtete sie, dann ging sie in den Bahnhof und kaufte sich eine Fahrkarte. Der Zug war fast leer; ein paar müde Hausfrauen ließen ihre Einkaufsnetze fallen, zwei Schuljungen tauschten Zigarettenbildchen. Sonst las Robin auf der Fahrt meistens ihre Notizen von den Vorlesungen noch einmal durch. An diesem Tag tat sie es nicht. Der Zug fuhr in einen Bahnhof ein. Nur noch vier Haltestellen. Jeden Tag wuchs ihre Ungeduld, nach Hause zu kommen. Auf dem Nebengleis fuhr ebenfalls ein Zug ein.
    Und da sah sie ihn. Er saß ihr beinahe direkt gegenüber in dem zweiten Zug, den Ellbogen auf der Rückenlehne der Sitzbank, den Kopf in die Hand gestützt. Joe drehte sich herum und sah sie durch die beiden Fenster hindurch an. Sie sah die rote Narbe an seiner Schläfe und die Blässe seiner Haut. Und das Lächeln, das plötzlich sein Gesicht erleuchtete. Robin drückte ihre Hand flach ans Glas, als könnte sie es durchstoßen und ihn berühren.
    Dann rannte sie zur Tür, über den Bahnsteig und die Treppe hinauf. Und am Ende des Ganges stand Joe mit ausgebreiteten Armen.