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Das Wispern der Schatten - Roman

Das Wispern der Schatten - Roman

Titel: Das Wispern der Schatten - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam J Dalton
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Explosion vonseiten des Heiligen ließ Jillan aufschreien, denn er wusste nicht, wie er sich gegen ein solches Eindringen verteidigen sollte. Azual tobte durch Jillans Verstand und seine Erinnerungen. » Komm heraus, komm heraus, wo du auch bist!«
    Jillan saß mit seinen Eltern in ihrem kleinen Haus im Südteil der Stadt beim Frühstück. Er jammerte, dass er nicht zur Schule gehen wollte, dass er sich nicht gut fühlte und dass seine Mutter mit ihm zu Hause bleiben sollte. » Er ist nicht krank«, beschloss sein Vater Jed für die ganze Familie. » Vor wem hast du Angst, mein Sohn?« Die Tür erzitterte, und die Stimme des Heiligen ertönte von der anderen Seite: » Wir wissen doch beide, vor wem du Angst hast, nicht wahr, Jillan?« Jed ging auf die Tür zu. » Wer da?« Jillan sprang vom Frühstückstisch auf, flehte seinen Vater an, den Heiligen nicht hereinzulassen, und flüchtete in die Schlafkammer seiner Eltern. Er kletterte durchs enge Fenster ins Freie und hörte, wie seine Eltern hinter ihm in Stücke gerissen wurden. Er rannte durch den Morgen auf den Versammlungsplatz zu, wo, wie er wusste, seine geliebte Hella und seine anderen Schulkameraden auf ihn warteten. Lange, scharfe Finger kniffen ihn ins Ohr, und Prediger Praxis schleifte ihn in die Schule. Den ganzen Tag lang züchtigte der Prediger sie, bis es dunkel wurde und Jillan gezwungen war, wieder nach draußen zu gehen. Die Dunkelheit lauerte darauf, ihn zu überfallen, das wusste er.
    Er lief und lief, dicht gefolgt von Schlägern und Mördern, die ganze Strecke bis nach Erlöserparadies. Aspin steckte in einer Bestrafungskammer und schrie um Hilfe, aber Jillan wagte es nicht, dort hinunterzugehen, weil er wusste, dass der Heilige ihn in die Falle locken würde. Er floh mit Thomas’ Wagen und dem kranken Schmied, während er die ganze Zeit über hörte, wie Aspin grausam gefoltert wurde.
    Sie gelangten in die Wälder und auf die verborgenen Wege. Jillan wollte nicht weiter, aber Thomas zwang ihn, weiter nach Linderfall zu fahren. » Nein, Thomas, bitte! Du verstehst das nicht. Linderfall ist ein Traum. Du musst aufwachen!« Der Schmied schüttelte den Kopf. » Lächerlich! Wenn ich nicht wach bin, aber wach zu sein glaube, wie um alles in der Welt soll ich dann aufwachen?«
    » Wie wache ich auf?«, schrie Jillan in den Wald. » Geas, hilf mir! Wolf, hilf mir!«
    Und zur Antwort zeichneten sich die leuchtenden orangefarbenen Augen des Wolfs in der Dunkelheit ab. » Also wirklich, musst du so begriffsstutzig sein? Du wachst auf, indem du einschläfst«, sagte das Raubtier mit der Stimme des Makels. » Leg dich hin, dann passe ich auf dich auf. Schnell, bevor sie deine Spur wiederfinden.«
    Jillan schloss die Augen und fand sich in der verwüsteten Landschaft im Verstand des Heiligen wieder. Der grüne Hügel und der Thron aus Schädeln waren da, aber der Thron war leer. Alle Leute, die Helden und der Heilige waren irgendwo hinter ihm, durchstreiften das Land auf der Suche nach ihm. Wenn er zum Thron gelangen konnte, würde er vielleicht in der Lage sein, hier die Macht zu ergreifen. Er rannte, so schnell er nur konnte, denn sein Dasein hing davon ab.
    » NEIN !«, dröhnten Himmel und Erde, als Azual erkannte, dass er selbst in Gefahr schwebte. Um sich zu retten, durchtrennte der Heilige ihre geistige Verbindung, und sie standen sich wieder im Auge des Sturms über Gottesgabe gegenüber.
    Das Kräfteverhältnis ist zu ausgeglichen. Ich kann ihn nicht besiegen.
    Azual flog auf Jillan zu und schlug mit den Klauen nach ihm, aber Jillans Rüstung blitzte auf und warf den Heiligen zurück. Jillan griff mit den Fäusten an, aber Azual war muskulöser und schneller. Er traf Jillan mit dem Ellbogen am Kinn und umklammerte ihn dann. Der tödliche Griff wurde enger…
    Jillan rief Blitze herab, und sie trafen Azuals Helm, dessen Sonnenmetall die Energie in sich aufnahm. Jillan ließ Flammen nach oben strömen, aber auch diese verschwanden im Helm. Alles verschwamm vor seinen Augen, und er begann, Pünktchen zu sehen. Er versuchte, selbst eine geistige Explosion hervorzurufen, aber auch die wurde von der leuchtenden Kopfbedeckung abgefangen.
    Der Heilige schleuderte sie beide nach Gottesgabe hinab. Jillan schlug mit der Wirbelsäule auf. Die Wucht des Aufpralls und die Strudel der gigantischen Kräfte, die beide aufeinander warfen, lösten eine Druckwelle aus, die alle Lebewesen in Gottesgabe niederstreckte und ohnmächtig werden ließ– alle bis auf Freda,

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