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Das Wispern der Schatten - Roman

Das Wispern der Schatten - Roman

Titel: Das Wispern der Schatten - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam J Dalton
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mehr am Leben, und ich führe hier für das Reich den Befehl.«
    » Oh, ich glaube nicht, dass das Reich auch nur ansatzweise in der Lage ist, hier irgendjemandem Befehle zu erteilen, meinst du nicht auch?«, erwiderte der Waldläufer und sah sich in den von Körpern übersäten Ruinen um. Sein Lächeln wurde zu einem wölfischen Grinsen. » Warum nimmst du nicht einfach die Beine in die Hand, Izat? Denn du steckst doch hinter dieser Maske, die dir überhaupt nicht steht, oder? Dann muss gar nicht erst etwas Unschönes geschehen. Davon hatten wir für einen Tag schon genug, findest du nicht?«
    Empört stieß Izat hervor: » Wie kannst du es wagen, so mit mir zu reden? Solche Dreistigkeit kann ich nicht einfach ohne Tadel und Zurechtweisung dulden. Ich bestehe darauf, dass du augenblicklich den Weg frei machst. Ich würde mir lieber nicht an einem derart Unreinen die Hände schmutzig machen und das Gewand zerknittern, aber ich werde nicht zögern, das zu tun, wenn du dir nicht sofort einen ehrerbietigeren Tonfall angewöhnst. Der Junge ist ein Bürger des Reichs, und so erhebe ich Anspruch auf ihn. Das ist mein göttliches Recht!«
    » Genug des Großtuns, Prahlens und Posierens, Heilige. Was ist mit den Rechten des Jungen?«
    » Er hat keine. Er ist noch nicht zu den Erlösern gezogen worden. Ich werde ihm Mutter und Vater sein und alle Entscheidungen für ihn treffen. Kinder, schafft diesen dreisten Kerl aus dem Weg, aber achtet bitte darauf, mich dabei nicht zu bespritzen. Schnell jetzt!«
    Ein Dutzend Kinder huschte hinter halb zusammengebrochenen Mauern und umgestürzten Fässern hervor und versuchte, Ash zu umzingeln. Sie wirkten verwildert, aber der Waldläufer ließ sich keine Besorgnis anmerken. Er schüttelte den Kopf. » Nicht auszudenken, dass du diese Kinder verdirbst und dazu einsetzt, für dich die Drecksarbeit zu erledigen. Wie kannst du guten Gewissens diese unschuldigen Kinder in Gefahr bringen? Du möchtest wohl nicht das Wagnis eingehen, dir einen Fingernagel abzubrechen? Wie kommt es nur, dass man dich als heilig bezeichnet? Ich sage, du bist nicht heilig, Izat. Ich sage, dass es an der Zeit ist, dass dir und deinesgleichen der Garaus gemacht wird. Mein Freund hier ist ganz meiner Meinung und hat einen unersättlichen Heißhunger. Es überrascht mich, dass du nicht schon geflohen bist.«
    Izat wich vorsichtig einen Schritt zurück und wandte den Kopf hierhin und dorthin, um eine mögliche Bedrohung wahrzunehmen. Sie starrte durch treibenden Rauch und blickte in Schattenflächen. Überzeugt, dass nichts anders war, als es sein sollte, wandte die Maske sich schließlich wieder Ash zu, und die Heilige trat selbstbewusst mit gebieterisch erhobenem Kopf auf ihn zu.
    » Du siehst ihn immer noch nicht, oder, Izat? Das überrascht mich nicht wirklich, denn er ist die Dunkelheit und kann nicht gesehen werden. Er schleicht dir auch aus dem Dunkeln heraus nach, kleine Heilige. Er ist das Chaos! Fürchtet ihr euch vor der Dunkelheit, Kinder? Das solltet ihr. Sicher seht ihr doch etwas in den tiefen, tiefen Schatten unter der Mauer dort drüben? Ist das da nur orangefarbene Glut, die der Wind vor sich hertreibt, oder sind es die brennenden Augen eines schwarzen Wolfs, der euch beobachtet und belauert? Seht genauer hin. Da! Habt ihr ihn nicht blinzeln sehen?«
    Eines der Kinder schrie plötzlich auf und rannte davon. Das gab den anderen den Anstoß, und binnen wenigen Augenblicken flüchteten sie alle in heller Panik, sprangen über Mauern und schlugen Haken, so gut sie nur irgend konnten.
    » Das Chaos!«, stieß die heilige Izat hervor. » Es kann nicht hier sein! Wartet auf mich!« Eilig warf sie ihre beengenden Gewänder und die Maske ab und rannte den Kindern nach.
    Ash lachte leise. Er rief ihnen nach: » Denkt nur ja daran, bei Licht zu schlafen, sonst holt euch der finstere Wolf!« Er sah ihnen eine Weile nach und lächelte jedes Mal, wenn jemand wild vor einem besonders großen oder dunklen Schatten zurückzuckte. Er war überzeugt, dass sie nicht zu laufen aufhören würden, bis sie die Region weit hinter sich gelassen hatten. Dann tastete sich Ash zu Freda hinüber, die schützend neben dem hingestreckten Jillan kauerte.
    Jillans Augen öffneten sich, als der Waldläufer näher kam. » Ich bin froh, dass du nicht zu weit weggegangen bist«, flüsterte der Junge. » Sie hat schon einmal versucht, mich zu holen, weißt du?«
    Ash zuckte mit den Schultern. » Es ist alles eine Frage des rechten

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