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Das Wispern der Schatten - Roman

Das Wispern der Schatten - Roman

Titel: Das Wispern der Schatten - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam J Dalton
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Schwierigkeiten bereiten. Blut und das alles. Einmal sind ein paar vereitert. Ganz übel. Bekommt ihr überhaupt welche? Hämorrhoiden, meine ich?«
    » Wir wollen, dass du uns eine Frau aus Stein bringst. Sie ist aus einem Bergwerk im Süden ausgebrochen. Zuletzt wurde sie auf dem Weg zur Alten Festung gesehen. Dort drüben.«
    » Ihr wollt aber wirklich nicht viel, nicht wahr?«
    » Erklär dich mir bitte, Sonderbarer. Ich verstehe deine Worte und dein Gebaren nicht.«
    » Ist deinesgleichen unfähig, mit solchen offenbar ganz banalen Angelegenheiten fertigzuwerden? Ihr habt ein ganzes Reich zur Verfügung, mit Heiligen, Helden, Predigern und Sklaven, die euch die Latrinen reinigen, nicht wahr?«
    » Wir werden dir ein siebtes Gehäuse bauen, obwohl das die gesamten Vorräte des Reichs aufbrauchen wird.«
    » Weißt du, Thraal, wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass du verzweifelt klingst. Sag mir, warum hat der Wahnsinnige wieder zu schreien begonnen?«
    Thraal zögerte. Dann sagte er gemessen: » Wir glauben, dass das Geas begonnen hat, sich zu regen.«
    » Aber warum hast du das nicht gleich gesagt? Das lässt die Dinge in einem ganz anderen Licht erscheinen. In Ordnung, ich tue es. Allerdings unter zwei Bedingungen.«
    » Wie lauten deine Bedingungen, Sonderbarer?«
    » Erstens will ich, dass das siebte Gehäuse auch dann gebaut wird, wenn ich nur zwei der drei Aufgaben erledige, und zweitens will ich, dass mir, bevor ich aufbreche, ein Helm zur Verfügung gestellt wird, der ganz aus Sonnenmetall besteht.«
    » Dann gibt es eine bindende Abmachung zwischen uns.«
    » Und ich will, dass du etwas Hübsches trägst, wenn ich zurückkomme, Thraal. Diese steifen, hausbackenen Roben stehen dir wirklich überhaupt nicht. Hast du schon einmal an etwas mit einem Hauch Farbe gedacht? Rot vielleicht, obwohl das dein Gesicht womöglich noch blasser wirken lässt. Wie wäre es mit Grün? Welche Farbe haben eigentlich deine Augen?«
    » Die Aufgaben müssen so schnell wie möglich erledigt werden.«
    Der Sonderbare stieß ein übertriebenes Seufzen aus. » Du bist wirklich ein Spielverderber, was? Na gut. Ich ziehe in die Welt hinaus, sobald mein Helm mir überbracht worden ist. Macht ihn schön groß, damit ich hineinwachsen kann. Und keine Knauserei! Ich weiß doch, wie ihr alle seid. Ich bin sicher, dass die Wände des sechsten Gehäuses dünner als die der anderen sind. Sorgt dafür, dass das Metall des Helms gut und dick ist.«
    » …und dann hat seine Frau ihn für den Rest seines Lebens jeden Tag im Hundezwinger schlafen lassen«, schloss Jacob.
    Aspin lachte laut. Mittlerweile hatte er wohl schon über jeden in Gottesgabe eine Geschichte gehört, aber dem Händler schienen die Anekdoten nicht auszugehen. » Jetzt erzähl mir etwas über Erlöserparadies. Ich war bisher nur einmal dort, und das war, als ich noch klein war.«
    Jacobs Augenbrauen, die immer in Bewegung waren, schossen seine breite Stirn hoch. » Wirklich? Nun, ich habe gehört, dass manche Leute ihr ganzes Leben lang die Mauern ihrer eigenen Stadt nicht verlassen. Die alte Yulia in Gottesgabe findet sogar schon seit zehn Jahren, dass sie keinen Grund hat, sich auch nur über ihre Veranda hinauszuwagen, da sie doch einen Prachtkerl von Sohn wie…«
    » Aber was ist nun mit Erlöserparadies?«
    » Was? Ach ja, Erlöserparadies. Na, sieh mal, die Bäume weichen hier schon offenen Feldern. Alles Land, so weit das Auge reicht, gehört zur Stadt. Es ist ein großer Ort, größer als Gottesgabe und Heldenbach zusammen, schätze ich, und zugleich wohlhabend. Aber trotz all des Reichtums stehen die Einwohner in dem Ruf, sehr gut auf ihr Geld zu achten, wenn du verstehst, was ich meine. Ich bin ja niemand, der etwas für üble Nachrede übrig hätte, aber ich habe gehört, wie manch einer sie als geizig und knauserig beschrieben hat. Ich weiß nicht, ob ich selbst so weit gehen würde, aber sie verhandeln auf alle Fälle hart, wenn es ums Kaufen und Verkaufen geht– ich vermute, so sind sie überhaupt erst so reich geworden, hm? Sie feilschen jedenfalls gern sehr viel, und wenn du einen guten Preis für deine Felle bekommen willst, junger Aspin, dann musst du bereit sein, bis Sonnenuntergang oder gar bis zum nächsten Tag mit ihnen zu schachern, falls du so viel Zeit hast. Ein paar spannen einen bis zum Ende des Markts auf die Folter, so dass man dann verzweifelt jeden Preis nimmt, der einem geboten wird.« Jacob holte endlich Luft und fuhr

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