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Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2

Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2

Titel: Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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»Danke.«
    Als die anderen ins Haus marschierten, warf ich Angel einen Blick zu, ob sie misstrauisch war. Aber sie ging einfach hinein, deshalb folgte ich ihr. Allerdings mit einem beklommenen Gefühl.
    Im Haus war es hübsch, wenngleich nicht so groß und elegant wie bei Anne. Ich schaute mich um und dachte wieder, hier würde Iggy von jetzt an leben. An diesem Tisch würde er essen und fernsehen. Ich hatte das Gefühl, als seien wir alle in ein Kaninchenloch gefallen. Abartige Halbwölfe hetzten uns? Völlig unglaublich. Ich konnte es einfach nicht fassen, dass Iggy nun eine normale Existenz führen würde.
    »Setzt euch«, sagte die Frau und ließ Iggy nicht aus den Augen.
    Er zögerte, bis er fühlte, dass ich mich setzte. Dann nahm er neben mir Platz.
    »Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll«, begann die Frau. Sie setzte sich an Iggys andere Seite. Jetzt schien sie endlich zu bemerken, dass seine Augen nicht umherwanderten und er sie nicht anschaute.
    »Ich bin blind«, sagte Iggy und zupfte nervös am Saum seines Sweatshirts. »Sie haben – äh – na ja, ich kann nichts mehr sehen.«
    »Ach du meine Güte«, sagte die Frau entsetzt. Der Mann hatte sich uns gegenübergesetzt. Ich sah den Schmerz auf seinem Gesicht.
    »Wir wissen nicht, was geschehen ist«, erzählte er und beugte sich vor. »Du … Unser Sohn wurde vor vierzehn Jahren aus diesem Haus entführt. Er war erst vier Monate alt. Es gab keine Spuren. Ich habe Privatdetektive engagiert. Wir …« Er brach ab, als sei die Erinnerung zu schmerzvoll, um weiterzusprechen.
    »Es ist eine lange und seltsame Geschichte«, sagte ich. »Und wir sind nicht hundert Prozent sicher, aber es sieht tatsächlich so aus, als sei Iggy das Baby, das Sie verloren haben.«
    Die Frau nickte und nahm Iggys Hand. »Ich spüre, dass er es ist. Ihr seid vielleicht nicht hundert Prozent sicher, ich schon. Ich fühle es. Das ist mein Sohn.«
    Ich konnte es nicht glauben. Wie oft hatten wir uns das vorgestellt? Jetzt wurde für Iggy alles wahr.
    »Ich muss sagen, ich glaube, du hast recht.« Der Mann räusperte sich. »Es klingt seltsam, aber er sieht genauso aus wie damals als Baby.«
    Bei jeder anderen Gelegenheit hätten Gasi und Fang Iggy gnadenlos damit aufgezogen, dass er wie ein Baby aussah. Aber jetzt saßen sie mit versteinerten Gesichtern da. Langsam wurde uns klar, was geschah und was geschehen würde.
    »Ich weiß!« Mrs Griffiths setzte sich plötzlich auf. »James hatte ein kleines rotes Muttermal auf der rechten Seite. Ich bin damals zum Arzt gegangen, aber der sagte, das sei völlig in Ordnung.«
    »Iggy hat ein Muttermal«, sagte ich langsam. Ich hatte es hundertmal gesehen.
    Wortlos zog Iggy das Hemd auf der linken Seite hoch. Mrs Griffiths sah sofort das Muttermal. Sie schlug die Hand über den Mund.
    »O mein Gott!«, rief sie. Tränen strömten über ihre Wangen. »O Gott! Das ist James! Mein James!« Im nächsten Moment nahm sie Iggy in die Arme. Dann strich sie ihm mit der Hand übers blonde Haar. Sie hielt die Augen geschlossen und hinterließ auf Iggys Schulter einen nassen Fleck. »James, James«, flüsterte sie. »Mein Baby.«
    Mir war die Kehle wie zugeschnürt. Ich schaute zu Angel und Nudge. Beide kämpften gegen Tränen. Das wurde ja eine wahre Heulorgie.
    Ich räusperte mich. »Also, Sie glauben, dass das James ist, der Sohn, den Sie verloren haben?«
    Der Mann hatte ebenfalls Tränen in den Augen und nickte. »Das ist mein Sohn«, sagte er. Dann brach ihm die Stimme.
    Ich hasse das, wenn alle weinen und die Gefühle die Oberhand gewinnen. Widerlich.
    »Wer – wer seid ihr?«, fragte Mr Griffiths und deutete auf uns.
    »Wir sind Freunde«, antwortete ich. »Wir wurden ebenfalls entführt. Aber Sie sind die ersten Eltern, die wir gefunden haben.« Eigentlich hatte ich das nicht sagen wollen. Was war mit mir los? Für gewöhnlich war ich viel verschlossener und konnte ein Geheimnis gut bewahren.
    Mr und Mrs Griffiths schauten überrascht und besorgt drein.
    »So, und was jetzt?«, fragte ich schnell und rieb die Hände an den Jeans ab.
    Die beiden Erwachsenen schauten sich an. Mr Griffiths nickte seiner Frau zu. »James gehört zu uns«, erklärte sie fest. »Ich hatte gedacht, ich hätte ihn für immer verloren. Jetzt, wo wir ihn zurückhaben, lassen wir ihn nie wieder weg. Hast du das gehört?« Sie wirkte wild entschlossen, und ich hob geschlagen die Arme.
    »Niemand hält Sie davon ab. Ich glaube auch, dass es James ist. Aber Sie wissen,

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