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Das Wort des Hastur - 12

Das Wort des Hastur - 12

Titel: Das Wort des Hastur - 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Boden.
    »Ich bin Ginevra, die Leronis im Hause Dom Lennarts. Im Namen Avarras und Evandas verlange ich die Freilassung der Kinder.« Ihre Stimme klang nicht scharf, aber doch bestimmt.
    Dev schaute seinen Kumpan an, der ihm aufgeregt zunickte, doch er wandte sich trotzdem noch einmal überheblich an die Leronis. »Es heißt aber, daß es im Haus von Lennart gar keine Leronis gibt. Früher mal, ja, aber ihre Kräfte sind längst verbraucht und erloschen, sagt man. Wenn du das bist, haben wir jedenfalls nichts zu befürchten, Alte.«
    Ginevra trat einen Schritt auf Dev zu und starrte ihm dabei unverwandt in die Augen. »Ich bin Dom Lennarts Leronis. Versuche nicht, dich mir zu widersetzen!«
    »Hör schon, Dev! Hör auf sie! Ich, also ich hab’ schon gesehen, was die mit Laran alles …«
    »Halt die Klappe! Sei endlich still, damit ich nachdenken kann.« Dev richtete seinen Blick wieder auf die Frau. In seinen Augen funkelte noch immer diese Selbstgefälligkeit. Und doch hatte Ginevra für einen kurzen Augenblick auch bemerkt, wie er zusammenzuckte und zögerte. Sie benetzte ihre Lippen …
    KRAK!
    Wieder fuhren die beiden Schurken erschrocken zusammen, und diesmal schlug sogar der kleine Eduin die Augen auf.
    »Ein Katzenmann«, erklärte Ginevra kühl, »und er gehorcht nur meinem Laran. Solltet ihr euch meinen Forderungen widersetzen, werde ich ihn auf euch hetzen!«
    Dev schaute zu seinem bibbernden Komplizen und sah, daß der bereits dabei war, die Fesseln des Jungen zu lösen.
    »Tu das nicht! Sie blufft doch nur. Unser Spitzel hat uns doch gesagt, daß sie schon lange keine Gefahr mehr darstellt.«
    »Ach ja? Und was war dann, bitte schön, das da – dieser Lärm?«
    »Was weiß ich. Irgend etwas. Nur ein Tier – nichts weiter.«
    »Nichts weiter, Dev? Nur ein Tier? Das klang verdammt wie ein Katzenmann! Da geh’ ich doch lieber durch Zandrus sieben Höllen!« Und Dev mußte, mit dem Rücken zu Carletta, um das Feuer herumlaufen, um seinen Kumpanen zurückzuhalten.
    KRAK! KRAK!
    Diesmal klangen die Geräusche noch näher. »Dev! Hast du das gehört, Dev?«
    »Ja doch, du Narr. Jetzt laß mich schon los!«
    Ginevra, die zuvor Blickkontakt mit dem Mädchen gehalten hatte, starrte jetzt Dev so durchdringend wie nur möglich an. »Wünscht ihr eine kleine Kostprobe meiner Macht?«
    »NEIN!«
    »Ja.«
    Die beiden Männer warfen einander wütende Blicke zu, aber dann wiederholte Dev, wieder an die Leronis gewandt, ruhig sein »Ja!«
    Ginevra senkte ihren Blick auf den Sternenstein. »Tod dem Mädchen«, befahl sie leise. »Der Tod ist dem Schicksal, das sie bei Euch zu erwarten hat, vorzuziehen.«
    Und Stille umgab die kleine Gruppe, wenn auch nur für kurze Zeit. Dann ertönte ein erstickter Schrei! Er kam von Carletta, die zusammensackte und zur Seite fiel; zwischen ihren Lippen quoll Blut hervor und hinterließ eine scharlachrote Spur.
    »Nein!« Eduin versuchte verzweifelt, seine Schwester zu erreichen, konnte sich aber nicht von seinen Fesseln befreien.
    »Das gleiche kann ich mit dem Katzenmann machen«, erklärte Ginevra ruhig. »Aber das werde ich erst tun, wenn ihr mir den Jungen ausgehändigt habt. Sonst werde ich ganz einfach auch ihn töten. Was würde wohl euer Herr und Meister, der gute Dom Arran, dazu sagen, wenn ihr ihm die Kinder tot brächtet? Schon möglich, daß er wütend genug wäre, euch töten zu lassen. Oder vielleicht tue ich das ja selber? Aber … nein. Ich habe es dem Katzenmann versprochen!«
    Jetzt reichte es auch Dev; willenlos ließ er sich von Greg fortzerren. Wenig später konnte die Leronis in der Ferne das Wiehern ihrer Reittiere und das immer schwächer werdende Hufgetrappel hören. Mit einiger Genugtuung dachte Ginevra daran, was die beiden von ihrem Herrn zu hören bekommen würden, wenn sie mit leeren Händen zurückkehrten.
    Es dauerte noch eine Weile, bis das Wimmern des kleinen Jungen Ginevra voll ins Bewußtsein drang. »Ach, Chiyu!« Sie eilte an seine Seite, um ihn zu befreien.
    »Sind wir jetzt in Sicherheit, Ginevra?« fragte die andere junge Stimme.
    »Aber ja, Chiya. Ganz gewiß.«
    Sie schaute zu dem Mädchen, und dort sah sie nicht etwa ein schmutziges und müdes Kind, sondern eine aufgeweckte junge Persönlichkeit, bald schon erwachsen, die eines Tages sehr gut allein zurechtkommen würde.
    »Aua!« jammerte das Mädchen noch ein wenig. »Hätte ich mir bloß nicht ganz so fest auf die Lippe gebissen!«
    »Aber wenn du das nicht getan hättest, Chiya, dann

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