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Das Wort des Hastur - 12

Das Wort des Hastur - 12

Titel: Das Wort des Hastur - 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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aussichtslos, sobald heftiger Schneefall einsetzte; das Wild würde dann andere Weidegründe suchen, wo es die Rinden von den Bäumen abknabbern konnte, und Rabbithorns und Vögel hätten sich in ihren Höhlen und Nestern verkrochen.
    Die Frau hatte nur einen Sohn, und obwohl sie sich immer auch eine Tochter gewünscht hatte, wußte sie, daß dieser Wunsch unerfüllt bleiben mußte. Komplikationen während ihrer ersten Schwangerschaft hatten verhindert, daß sie noch ein weiteres Kind austragen konnte. Das ist durchaus vielversprechend, dachte Chiaryl. Noch immer nicht ganz zufriedengestellt, prüfte er weitere Dorfbewohner und fand heraus, daß sie alle ähnlich veranlagt waren. Nachdem er seine Wißbegier befriedigt hatte, zog sich Chiaryl vorsichtig zurück, lief den Abhang hinauf und traf auf halbem Wege Chacka und Merilys. Natürlich hatte auch Merilys die Siedlung von hier oben gesehen und war gespannt, zu den Menschen zu gelangen. Sie zerrte ungeduldig an Chiaryls Hand, der traurig auf sie hinabblickte.
    Geh schon, meine Kleine, flüsterte er ihren Gedanken ein. Chacka und ich müssen zurückbleiben.
    »Kommst du denn nicht mit mir?« fragte sie hilflos. »Ich habe geglaubt …«
    Nein, unterbrach er die Flut unausgesprochener Einwände. Es ist wirklich besser, wenn sie uns nicht sehen. Und du tätest klug daran, den Vater deines Kindes nicht zu erwähnen.
    »Dann werde ich dich also nie wiedersehen?« Das Mädchen brach in Tränen aus, als sie ihn stürmisch umarmte.
    Ich werde auf dich aufpassen, erwiderte er, auf dich und dein Kind und deine Kindeskinder. Seine Augen strahlten vor Wärme, als er sich sacht von ihr löste, um ihr in die Augen blicken zu können. Jedesmal wenn du mich brauchst, werde ich es wissen. Er hielt ihre Hand, küßte sie sanft und legte in die geöffnete Handfläche einen kleinen, blau leuchtenden Kristall. Du mußt nur in diesen Stein schauen und an mich denken, und ich werde es wissen. Als Merilys in die Tiefe des Kristalls blickte, begann er zu glühen; erst schwach nur, dann vor Leben sprühend und im Rhythmus mit ihrem Herzschlag pulsierend.
    Ich liebe dich. Zum ersten Mal nahm sie von sich aus die Gedankenverbindung mit ihm aus. Und ich begreife, was du willst, aber trotzdem werde ich dich und Chacka schrecklich vermissen.
    Er fuhr ihr mit den Fingerspitzen zärtlich übers Gesicht und nickte. Dort unten wirst du eine Frau namens Marja bei der Wäsche finden. Geh zu ihr, und sie wird dich aufnehmen. Du mußt immer nur den Bach entlang gehen.
    »Ich danke dir«, flüsterte sie, und brach den innigen Kontakt ab, der zu schmerzlich geworden war. Dann drehte sie sich um und stürmte den Pfad hinab. Chiaryl Abschiedsgeschenk war alles, was sie mitnahm.
    Chacka schaute ihr schwermütig seufzend hinterher. Dann legte er seine Hand auf die Schulter des Chieri.
    Ja, mein alter Freund, jetzt sind wir wieder allein. Allein aber nicht mehr ganz ohne Hoffnung. Chiaryl lächelte, als er an sein Kind und die kommenden Generationen dachte.

PATRICIA SHAW MATHEWS
     
    Höllenfeuer über den Hellers
     
    Auch Pat gehörte zu den Autorinnen, die Darkover von Anfang an begleitet haben und deren Art, über den Planeten und seine Bewohner zu schreiben, meiner eigenen sehr nahekommt. Sie lebt nach wie vor in Albuquerque, ist geschieden und hat zwei erwachsene Töchter, die inzwischen ausgezogen sind, und ihr jede Menge Katzen vererbt haben. Meine Kinder haben ihre Katzen alle mitgenommen: Patches folgte Beth, Kristoph nahm Mozart mit, und mir blieb nur eine Stoffkatze namens Victoria Regina, die niemals Möbel zerkratzt oder den Teppich zerstört. Manchmal frage ich mich, ob die Nachteile nicht die Vorteile dieser Katzenlosigkeit überwiegen – oder sind es doch die Vorteile, die den Nachteilen vorzuziehen sind?
    Pat schreibt, daß sie »zu der Gestalt von Bruder Auster durch das Leben von Reverend James Patterson Shaw (19.111.966) aus Westpennsylvania angeregt wurde, der die Schrecken des Zweiten Weltkriegs als freiwilliger Rot-Kreuz-Helfer erlebte. Obwohl er sich stets weigerte, eine Waffe zu tragen, weil dies seinen Prinzipien widersprach, wurde er mit der Tapferkeitsmedaille ›Silver Star‹ ausgezeichnet. Wie viele andere seiner Generation mäßigte er seine Ansichten später, trat jedoch immer unbeirrt für die soziale Gerechtigkeit ein. Vielleicht predigt er sein Evangelium wie der Bischof des englischen Erzählers C. S. Lewis in der Hölle, wo es viel nötiger ist als im Himmel. Möge er in

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