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Das Wort des Hastur - 12

Das Wort des Hastur - 12

Titel: Das Wort des Hastur - 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Wangen hinab, als sie ihrer Schwester nachblickte, wie sie Arm in Arm mit dem schleimigen, schwanzwedelnden Dämon aus dem Brunnen davonschritt.
    Branith plauderte angeregt mit dem rothaarigen Mann, als sie auf den Wald zuschlenderten. Plötzlich trieb der schöne Fremde sie zur Eile. Auf seiner Hand, die auf Braniths Schulter ruhte, zeigte sich eine erste grüne Schuppe.

MERCEDES LACKEY
     
    Die gestohlene Ballade
     
    Als ich Mercedes zum ersten Mal traf, war sie nur eine von vielen jungen Fans mit einem Hang zur Folkmusic. Auch sie gehört zu den Autorinnen, deren erste Geschichte ich abdrucken durfte. Inzwischen hat sie eine ganze Reihe eigener Bücher verfaßt, darunter auch den bemerkenswerten Zyklus Herald Mage. Einiges erinnert mich stark an Darkover; vielleicht liegt es daran, daß auch sie sich zahlreicher meiner Lieblingsthemen widmet. Betsy Wollheim und ich haben sie dazu bestimmt, die Darkover-Bände weiter herauszugeben, wenn je der unwahrscheinliche Fall eintritt, daß ich dazu nicht mehr fähig oder gewillt sein sollte.
    Auch dies ist eine der vielen, vielen Amazonengeschichten, die ich dieses Jahr erhalten habe. Die meisten davon waren entweder unheimlich abgedroschen oder unaussprechlich schlecht. Auf Mercedes Lackeys Geschichte trifft beides nicht zu, und wie immer freue ich mich, sie hiermit vorstellen zu können.
     
     
     
    Tayksa mußte ein herzhaftes Gähnen unterdrücken. Leibwache des neugekrönten Königs Varzil zu spielen, mochte gewiß eine Ehre sein, aber es war auch verdammt langweilig. Der Thronsaal war etwas überheizt, – ein Zugeständnis an die Leroni in ihren leichten Roben – was Tayksa nur um so schläfriger machte. Vor Varzils Thron waren weit und breit keine Comyn-Lordschaften mit ihren reich bestickten, juwelenbesetzten Gewändern zu sehen – jedenfalls nicht heute. Vereinzelt standen einige Kaufleute herum, die die einzigen Farbtupfer in der Masse aus braunen oder grauen Einheitsfarben oder langweiligen Karos bildeten. Dies war die Stunde, die Varzil (den alle Welt nur ›den Guten‹ nannte, seitdem er das Abkommen geschlossen hatte) für die Petitionen und Beschwerden seiner weniger begüterten Untertanen vorbehalten hatte. Vor seinem Thron drängten sich Händler und Bauern, ein oder zwei Turmarbeiter, und sogar eine einzelne Entsagende, die gekommen war, um mehr Unterstützung für die Kriegswaisen zu erbitten, um die sich die Entsagenden momentan kümmerten. Es war Maria n’ha Joyse, die noch immer die staubgraue Robe der Avarra-Schwestern trug, auch wenn sie diese auf die Länge eines Kittels gestutzt hatte, unter dem die Kniebundhosen ihrer Gilde zum Vorschein kam.
    Bei solch einer Versammlung ging es gewöhnlich sehr viel ruhiger zu als bei den Zusammenkünften der Adligen; trotzdem blickten viele der Bittsteller immer wieder nervös auf die Entsagende, die zur Rechten des Königs Wache hielt. Auch damit wollte Varzil ein Zeichen setzen, daß die Entsagenden unter seinem speziellen Schutz standen.
    Alle fünf Tage, während der öffentlichen Audienz, dienten ausgewählte Mitglieder der Gilde aus Thendara dem König als Wachen. Diese Pflicht teilten sich normalerweise die Stadtwache und seine persönliche Leibwache; die Entsagenden übernahmen diese Rolle abwechselnd von ihnen.
    Unter den Entsagenden gab es freilich nur eine gewisse Anzahl von Frauen, die diese Aufgabe erfüllen konnten; die früheren Priesterinnen der Avarra waren zahlenmäßig den ehemaligen Schwertschwestern weit überlegen, da letztere eine sehr viel kürzere Lebenserwartung hatten. Tayksa und Deena gehörten dieser besonders ausgebildeten Gruppe an. Dennoch wäre Tayksa kaum öfter als alle vier oder fünf Langwochen zum Dienst eingeteilt worden, wenn alles der Reihe nach gegangen wäre. Aber auf Grund der besonderen Verbindung, die Tayksa und Deena früher zu Varzil unterhalten hatten, bat der König fast jedesmal um die Anwesenheit einer oder beider Frauen.
    Die Taktik des Königs, die Entsagenden mehr in Erscheinung treten zu lassen und seine Unterstützung für sie öffentlich zu bekunden, schien aufzugehen. Zweifellos hatte es weniger Zwischenfälle gegeben, seitdem die Entsagenden regelmäßig in königlichen Diensten auftraten.
    Dennoch war es ein langweiliger Dienst, da half alles nichts. Tayksa hätte es sogar vorgezogen, irgendwelchen Hühnern auf der Farm hinterherzujagen, als sich das Geblöke dieser Schafherde mit anzuhören.
    Es handelte sich um die übliche Schar von

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